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Worte bewegen die Welt - Die großen Dichter und Schriftsteller - Barock bis Klassik

Worte bewegen die Welt - Die großen Dichter und Schriftsteller - Barock bis Klassik

Titel: Worte bewegen die Welt - Die großen Dichter und Schriftsteller - Barock bis Klassik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brockhaus
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dem Schicksal stets unterlegenen Unglücksmenschen, der am Ende als ein die Welt überwindender Einsiedler auf einer Insel doch noch sein Seelenglück findet. Außerdem erschienen als Eichendorffs letztes und einzig erfolgreicheres Drama seine frühe Verwechslungskomödie »Die Freier« (1833), die er um 1822 begonnen hatte, sowie der Hauptteil des Gedichtzyklus »Auf den Tod meines Kindes« (1834/35), der 1832 anlässlich des Todes der jüngsten, einjährigen Tochter entstanden war. Im Jahr 1837 erschien die erste selbstständige Gedichtausgabe mit knapp 400 Gedichten, die von dem befreundeten jungen Gelehrten Gustav Adolf Schöll zusammengestellt wurde und deren Anordnung in sieben Abteilungen (»Wanderlieder«, »Sängerleben«, »Zeitlieder«, »Frühling und Liebe«, »Totenopfer«, »Geistliche Gedichte« und »Romanzen«) alle weiteren Werkausgaben übernahmen. 1840 kam schließlich noch als erste größere Übersetzung aus dem Spanischen »Der Graf Lucanor« heraus, eine bedeutende Novellen- und Exempelsammlung des Adelsvertreters Don Juan Manuel aus dem 13. Jahrhundert. Die erste und einzige Werkausgabe zu Eichendorffs Lebzeiten erschien 1841/42 mit allen bis dahin veröffentlichten oder dazu vorgesehenen Gedichten, Romanen, Erzählungen und Novellen in vier Bänden; sie wird als Ausgabe letzter Hand anerkannt, obwohl Eichendorff allem Anschein nach nur an den ersten Band Hand angelegt hat. Während ihr Verkauf schleppend verlief, war den Nachdrucken seiner Gedichte und des »Taugenichts« mehr Erfolg vergönnt, an dem Eichendorff allerdings wegen ungünstiger Vertragsbedingungen nicht beteiligt war. 1841 wurde Eichendorff zum Geheimen Regierungsrat im Kultusministerium ernannt, sein Gehalt jedoch gekürzt. 1842 bemühte er sich um die Vollendung des Kölner Doms als Dezernent des preußischen Kultusministeriums und als Mitbegründer des Berliner Vereins für den Kölner Dombau. 1843 beauftragte man ihn damit, die Geschichte der Wiederherstellung des Schlosses Marienburg abzufassen, an der er selbst mitgewirkt hatte. Für diese Aufgabe wurde er beurlaubt, sodass er die historischen Studien in Marienburg und Danzig durchführen konnte. Nach immer wiederkehrenden Erkrankungen und Spannungen wurde Eichendorffs drittem Gesuch um Pensionierung 1844 endlich stattgegeben. Sein Ausscheiden aus dem Amt vollzog sich ohne die übliche Ordensauszeichnung.
    AUS DEM LEBEN EINES TAUGENICHTS
    Eichendorffs heitere Novelle um den seiner Sehnsucht folgenden Taugenichts wurde zu einem der beliebtesten Texte der Spätromantik; sie vergegenwärtigt beispielhaft deren Lebensgefühl. Voller Abneigung gegen ein bürgerlich strebsames Leben macht sich der namenlose Held, vom Vater aus dem Nichtstun aufgeschreckt, auf den Weg in die Welt. Romantische Motive sind die Sehnsucht nach der Ferne, die Wanderschaft, das dem Augenblick huldigende Dasein und der Einklang der Menschen mit der Natur. Zufälle, Abenteuer und Liebeleien bestimmen den ziellosen Weg des Helden. Dieser führt ihn auch nach Italien, doch Heimweh treibt ihn zurück nach Deutschland, wo er seine Angebetete heiratet. Eichendorff nähert sich durch die Überhöhung des einfachen Glücks bewusst dem Märchen. Die in der Novelle verteilten Lieder verdichten den Text, der stets die Verwandschaft von Wanderer und Poet vor Augen führt. Illustration zu Eichendorffs Novelle von Adolf Schroedter, 1826.
    HAUPTWERKE
    Ahnung und Gegenwart (1815)
    Das Marmorbild (1819)
    Krieg den Philistern (1824)
    Aus dem Leben eines Taugenichts (1826)
    Meierbeths Glück und Ende (1827)
    Ezelin von Romano (1828)
    Der letzte Held von Marienburg (1830)
    Viel Lärmen um nichts (1832)
    Die Freier (1833)
    Dichter und ihre Gesellen (1834)
    Auf den Tod meines Kindes (1834/35)
    Das Schloss Dürande (1836)
    Die Entführung (1838)
    Die Glücksritter (1841)
    Julian (1853)
    Robert und Guiscard (1855)
    ›Schläft ein Lied in allen Dingen Die da träumen fort und fort Und die Welt hebt an zu singen Triffst du nur das Zauberwort.‹
    Joseph von Eichendorff
    PENSIONSZEIT
    In seiner Pensionszeit betätigte sich Eichendorff weniger poetisch als publizistisch, wobei sich seine katholizistischen Neigungen stärker bemerkbar machten. Am Anfang seines Ruhestands hielt sich Eichendorff an häufig wechselnden Orten auf. Im Sommer 1845 traf er zum letzten Mal seinen Bruder Wilhelm auf dem mährischen Gut Sedlnitz; dort verbrachte er in den folgenden Jahren oft die Sommermonate. 1846 und 1847 weilte er längere Zeit in

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