WOVON EIN MILLIONÄR TRÄUMT
Fragen beantworten.
„Bist du sicher, dass du dich nicht kurz untersuchen lassen willst?“, fragte Bella, als er sie schließlich zu seinem Wagen zog.
„Ja“, erklärte er entschieden. „Die Presse dürfte jeden Moment hier sein.“
„Und was ist daran so schlimm?“
„Dass die Journalisten wie Aasgeier in meine Privatsphäre eindringen würden“, erwiderte Michael grimmig.
Einen Moment lang musterte Bella ihn verständnislos, dann begriff sie. „Du willst nicht, dass sie dich als Helden darstellen?“
„Ich bin kein Held. Ich habe ein Kind schreien hören und ihm geholfen.“
„In einem brennenden Haus“, fiel Bella ihm ins Wort. „Und ich bin mir sicher, dass du dich untersuchen lassen solltest.“
„Genug jetzt, wir fahren“, sagte er und zog sie weiter. „Wenn du dir solche Sorgen um mich machst, kannst du mich ja zu Hause verarzten.“
„Und was ist mit meinem Auto?“, protestierte Bella.
„Wird von meinem Fahrer abgeholt.“ Schon öffnete er ihr die Beifahrertür.
Eine Stunde später hatte Michael unter Schmerzen geduscht und betrat, ein Handtuch um die Hüfte geschlungen, sein Schlafzimmer. Auch Bella, die neben dem Bett stand, musste geduscht haben. Denn ihr Haar war feucht, und sie hatte sich umgezogen.
Sie wies auf das Bett, auf dem sie ein großes Handtuch ausgebreitet hatte.
„Was hast du mit mir vor?“ Trotz der Schmerzen bebte sein Körper regelrecht vor freudiger Erwartung.
Bella hob eine Tube und eine kleine Flasche. „Antibiotische Creme für deine Kriegsverletzungen und Eukalyptusöl für eine Massage.“ Sie legte eine CD ein, und kurz darauf erfüllten beruhigende Klänge den Raum.
„Massage“, murmelte Michael schwärmerisch.
„Ich habe zwar keine Ausbildung, aber ich bin trotzdem ganz gut. Und jetzt ab aufs Bett mit dir.“
„Klingt ja fast nach einem Befehl.“ Trotzdem legte er sich folgsam hin.
„Das war es auch. Anders hörst du ja nicht“, erwiderte sie amüsiert, während sie die Kratzer an seinen Armen und auf seiner Brust versorgte.
Michael war daran gewöhnt, in sexueller Hinsucht von Frauen verwöhnt zu werden, doch Bellas Berührungen waren anders, zärtlich und irritierend liebevoll. Er konnte sich nicht erinnern, wann sich zuletzt jemand so aufopferungsvoll um ihn gekümmert hatte. Und als sie begann, das Öl auf seinen Schultern zu verreiben, spürte er, wie sich eine Tür in ihm öffnete, die lange Jahre über fest verschlossen gewesen war. Er war sich nicht sicher, ob ihm dieser Umstand behagte.
Bella spürte seinen Blick auf sich, während sie seine Arme und seine Brust massierte. „Bist du immer so verspannt?“
„Nein, nur wenn ich Kinder aus brennenden Häusern getragen habe.“
Sie ging nicht auf seinen Scherz ein. Stattdessen dachte sie darüber nach, dass Michael sie immer stärker faszinierte, je besser sie ihn kannte. Er war viel facettenreicher, als sie anfangs angenommen hatte, vielschichtiger und komplizierter. Er machte sie neugierig.
Michael wollte offenbar etwas sagen, doch sie kam ihm zuvor: „Sei still, ich muss mich konzentrieren.“
„Es lenkt dich ab, wenn ich rede?“
„Deine Stimme ist …“ Sie konzentrierte sich wieder auf seine Schulter.
„Was ist meine Stimme?“
„Fesselnd“, gab sie schließlich zu. „Aber das weißt du doch sowieso.“
„Wie kommst du denn darauf?“ Er klang, als wäre er ehrlich an ihrer Antwort interessiert.
„Du hast unendliches Selbstvertrauen und bist intelligent. Du weißt genau, was für eine Wirkung auf Frauen du hast.“ Sie musste lächeln. „Aber nach dem heutigen Tag glaube ich dir keine Sekunde mehr, dass du das herzlose Monster bist, als das du dich gern darstellst.“ Sie strich ein letztes Mal über seine Schultern, dann fuhr sie mit den Händen über sein Gesicht. „Augen zu“, sagte sie liebevoll, aber bestimmt, dann wandte sie sich seinen Armen zu. Wenig später wies sie ihn an, sich auf den Bauch zu drehen. Und nach einer Viertelstunde war Michael unter ihren Berührungen eingeschlafen.
Als Michael erwachte, war Bella fort. Doch auf dem Nachttisch stand eine Flasche Wasser, und ein Zettel lehnte daran.
Viel trinken und ein Bad im Jacuzzi wären jetzt genau das Richtige. Bin kurz bei Charlotte, komme aber später zurück.
Schon wieder Befehle … Michael lachte kopfschüttelnd. Die letzte Frau, die ihm Befehle gegeben hatte, war seine Erzieherin gewesen! Eigentlich duldete er nicht, dass Frauen ihn herumkommandierten, aber mit Bella war das
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