WOVON EIN MILLIONÄR TRÄUMT
Bella immer noch zweifelnd. „Wie läuft es eigentlich zwischen dir und Michael? Du erzählst ja nicht gerade viel über ihn.“
„Weil es da nicht viel zu sagen gibt. Wir lernen einander doch gerade erst kennen.“
„Fängst du langsam an, über Stephen hinwegzukommen?“
Bella zuckte zusammen und wandte sich ab. „Ich kann nicht … Das mit Michael ist etwas ganz anderes.“
„Inwiefern?“, hakte ihre Tante nach.
Sie zuckte die Schultern. „Das zwischen uns ist nichts Ernstes“, zwang sie sich zu sagen. „Stephen und ich hingegen haben einander geliebt.“
„Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen, junge Dame!“, konterte Charlotte sofort. „Wenn du willst, dass ich Fred eine Chance gebe, erwarte ich, dass du dasselbe mit Michael tust.“
Ganz sicher nicht, dachte Bella. Doch sie warf ihrer Tante ein Lächeln zu und drohte ihr mit dem Finger. „Hier geht es nicht um mich, Charlotte. Also, mach dich hübsch, und dann gehst du mit Fred essen!“
Michael saß in seiner luxuriösen Suite in Chicago und starrte finster auf die Einladungskarte zur Valentinstags-Weinprobe in einem exklusiven Hotel, dem Essex House. Sollte er da wirklich hingehen?
Bei dieser Art von Veranstaltung ging es in erster Linie ums Sehen und Gesehenwerden. Alljährlich gab sich die Elite von Atlanta im Essex House die Klinke in die Hand und führte ihre neue Designergarderobe aus. Michael interessierte sich keinen Deut für solche Veranstaltungen, aber die Mitarbeiter des renommierten Hotels bemühten sich seit geraumer Zeit sehr um ihn. Vermutlich wollten sie, dass er investierte und seinen guten Namen ins Spiel brachte, denn das Hotel schien in letzter Zeit weniger Umsätze zu machen.
Michael zog es vor, sich ganz oder gar nicht auf ein Geschäft einzulassen. Lediglich Miteigentümer zu sein passte gar nicht in dieses Konzept. Dennoch wäre es sicher spannend und eine echte Herausforderung, das Essex House wieder auf Vordermann zu bringen. Eine Herausforderung, genau wie Bella.
Warum musste er nur bei jeder Gelegenheit an sie denken? Es lag nicht nur an den leidenschaftlichen Nächten. Nein, es war mehr im Spiel. Bella berührte ihn, aus ihren hellblauen Augen schien sie ihm oft direkt in die Seele zu schauen.
Als sein Blick erneut auf die Einladungskarte fiel, traf er eine schnelle Entscheidung. Er rief Bella an.
„Hi! Wie ist es in Chicago?“, fragte sie.
„Kalt und stürmisch. Was treibst du gerade?“
„Ich erledige ein bisschen Arbeit für meine Tante. Stell dir vor, sie ist ausgegangen! Mit einem Mann!“
Ihre unbändige Freude zu hören brachte Michael zum Lachen. „Ist das so eine Überraschung?“
„Na klar, schließlich ist Charlotte der reinste Workaholic. Als sie mich damals aufgenommen hat, war sie schon länger geschieden. Ab und zu ist sie zwar mit jemandem ausgegangen, aber es ist nie etwas Ernstes daraus geworden. Und in den letzten Jahren ist sie kaum mehr unter Leute gegangen, geschweige denn unter Männer! Stell dir vor, sie hätte fast gekniffen, als Fred sie eingeladen hat. Ich musste sie förmlich zwingen, Ja zu sagen. Aber jetzt sitzt sie in einem schicken Restaurant und lässt es sich hoffentlich gut gehen.“
„Hast du auch schon zu Abend gegessen?“, fragte Michael.
„Ja, ein paar Gummibärchen.“ Wieder lachte sie ihr unwiderstehliches Lachen.
„Ruf doch meinen Koch an und lass dir etwas bringen!“
„Ach, Unsinn. Ich hole mir nachher einen Snack. Und wie läuft deine Arbeit?“
„Gut“, erwiderte er. „Ich komme morgen Vormittag zurück nach Atlanta, weil ich am Abend zu einer Veranstaltung muss. Und ich würde mich sehr freuen, wenn du mich begleitest.“
„Um was geht es denn?“
Ihr misstrauischer Tonfall irritierte ihn. „Die Valentinstags-Weinprobe im Essex House.“
Bella reagierte nicht.
„Was ist los?“, fragte er nach.
„Die Weinprobe im Essex House? Ist das nicht diese High-Society-Veranstaltung, über die jedes Jahr in allen Zeitungen und im Fernsehen berichtet wird?“
„Ja, genau die. Es geht um sieben los. Du kannst entweder vorher zu mir kommen, oder ich …“
„Moment mal“, unterbrach sie ihn. „Ich habe kein Wort davon gesagt, dass ich dich begleiten werde. Wie sollen wir unsere Affäre denn geheim halten, wenn Fotos von uns in der Klatschpresse auftauchen?“
„Bella, warum ist dir das so wichtig?“, fragte er ungeduldig.
„Weil ich nicht Gott und der Welt vorlügen möchte, dass wir uns getrennt haben, wenn das
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