WOVON EIN MILLIONÄR TRÄUMT
hinunter.
Es hätte ihm egal sein sollen. Ihre Beziehung war rein körperlich, und ihre Gefühle gingen ihn nichts an. Und trotzdem: Dass die Frau, mit der er seit einigen Wochen sein Bett teilte, einen anderen liebte, trieb ihn fast in den Wahnsinn.
Michael hob die Hand und strich ihr die Träne vom Gesicht. Dann begegnete er ihrem traurigen Blick. „Er hat eine schlechte Wahl getroffen. Mit dieser schrecklichen Britney wird er keine ruhige Minute haben.“
Bellas Lippen verzogen sich zu einem zaghaften Lächeln, dann schloss sie ihre Augen wieder, und eine weitere Träne bahnte sich ihren Weg. In Michael toste ein Wechselbad der Gefühle. Er zog Bella an sich. „Wenn er dich hat gehen lassen, ist er ein Idiot und nicht gut genug für dich.“
Er hörte, dass sie tief durchatmete. „Leicht gesagt. Mein Herz behauptet etwas anderes.“
„Und was?“
Sie sah ihm in die Augen. „Dass er die Liebe meines Lebens war.“
Ihm war, als hätte Bella ihm einen Dolch ins Herz gestoßen. „Wenn das wahr ist, wenn er der Richtige für dich war, warum hast du dich dann überhaupt auf unseren Deal eingelassen?“
Sie wich seinem Blick aus. „Mein Glück hatte ich doch schon verspielt. Aber meiner Tante konnte ich noch zu dem ihren verhelfen.“
„Und dein Verlangen hat dabei keine Rolle gespielt?“, fragte er ungläubig. „Es hat dir keinen Spaß gemacht, mit mir zu schlafen?“
Bella biss sich auf die Lippe. „Das habe ich nicht gesagt.“ Widerwillig sah sie ihm wieder in die Augen. „Die Leidenschaft zwischen uns kann ich nicht leugnen, aber mit Liebe hat das nichts zu tun.“
Er hatte alles, was er sich gewünscht hatte: ihre Leidenschaft ohne die Probleme, die Gefühle mit sich brachten. Warum reichte ihm das auf einmal nicht mehr?
Weder in dieser noch in der darauffolgenden Nacht schlief Michael mit ihr. Bella fragte sich schon, ob er seine Meinung bezüglich ihrer Vereinbarung geändert hatte. Begehrte er sie nicht mehr? Sein Desinteresse hinterließ in ihr nicht nur Erleichterung, sondern auch ein seltsames Gefühl der Leere.
Michaels Leidenschaft war so überwältigend gewesen, dass Bella kaum mehr Raum zum Denken gehabt hatte. Ohne ihn sah sie sich plötzlich wieder all den ungeklärten Fragen gegenüber, die ihr Leben vorher beherrscht hatten.
Um ihrem Schmerz und dem Gefühl des Verlusts zu entgehen, arbeitete sie fast ununterbrochen im Spa. Sie kam in den frühen Morgenstunden und ging erst spät nach Ladenschluss. Häufig fragte sie sich, ob Michaels Interesse an dem Unternehmen wohl ebenso abgeflaut war wie sein Interesse an ihr. Da er ebenso viel arbeitete wie sie, sahen sie einander kaum noch. Als er die vierte Nacht in Folge keinerlei Anstalten machte, mit ihr zu schlafen, beschloss Bella, in ihrer Wohnung zu übernachten. Vermutlich würde es ihm gar nicht auffallen.
Um zehn Uhr abends klopfte es an ihrer Wohnungstür. Bella schaltete den Fernseher, in dem ein Basketballspiel lief, auf lautlos und ging zur Tür. Mit einem unguten Gefühl im Bauch warf sie einen Blick durch den Spion. Tatsächlich, es war Michael, und selbst durch das verzerrende Glas des Gucklochs war ihm seine Ungeduld anzusehen.
Sie öffnete die Tür.
„Warum bist du hier?“, fragte er und trat ungebeten ein.
Bella zögerte. „Da du die letzten Tage lange gearbeitet hast, dachte ich, dass es keinen Unterschied macht.“
Er warf ihr einen durchdringenden Blick zu. „Ist das alles?“
Verunsichert räusperte sie sich. „Na ja, wir haben seit einer Weile nicht mehr …“ Sie schluckte.
Michael zog eine Augenbraue hoch. „Nicht mehr was?“
„Nicht mehr wirklich geredet.“
„Nach dem Ereignis im Essex House warst du sehr durcheinander. Ich dachte, dass du vielleicht etwas Zeit brauchst.“
Wieder einmal erstaunte sein Einfühlungsvermögen sie maßlos. „Oh, das war sehr aufmerksam von dir.“
Er warf ihr ein ironisches Lächeln zu. „Klingt nicht so, als hättest du mir das zugetraut.“ Als sie etwas erwidern wollte, winkte er ab. „Kein Grund, dich zu rechtfertigen. Darf ich ein bisschen bleiben?“
Schon wieder eine Überraschung. „Natürlich. Möchtest du etwas trinken? Ich habe leider nicht viel da“, fügte sie hastig hinzu.
„Hast du vielleicht ein Bier?“, fragte er, während er aus seiner Lederjacke schlüpfte und sich setzte.
„Nein, tut mir leid. Wasser, Saft und Limo.“
„Dann Wasser, bitte.“ Er sah auf den Fernseher. „Die Hawks. Wie steht es?“
Bella holte zwei
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