WOVON EIN MILLIONÄR TRÄUMT
du mir nicht die ganze Wahrheit erzählst.“
„Vielleicht liegt es daran, dass ich diesen Abend nicht verderben will. Können wir uns bitte einfach amüsieren und vergessen, was gerade passiert ist?“
„Kannst du es denn vergessen?“
„Ich werde mir alle Mühe geben werde“, erwiderte Bella seufzend.
Ihre Antwort schien ihm zu genügen, jedenfalls ließ er das Thema fallen. „Na dann, lass uns einen Kellner suchen!“
Den Rest des Abends über versuchte Michael, Bella um Britney und ihren Verlobten herumzulotsen. Schwer war das nicht, da das Essex House so überfüllt war, dass er die beiden nur ab und zu von Weitem sah. Was ihn wesentlich mehr beunruhigte, waren all die Männer, die Bella bewundernde Blicke zuwarfen. Zum Glück schien ihr überhaupt nicht bewusst zu sein, was für eine Wirkung sie hatte. Bella war viel zu sehr damit beschäftigt, die Atmosphäre zu genießen und die Bilder an den Wänden zu betrachten.
Dabei trank sie Wein und probierte ab und zu von den verschiedenen Desserts. Doch seit der Begegnung mit Stephen waren ihre Offenheit und ihr Enthusiasmus wie weggezaubert. Was war nur zwischen den beiden vorgefallen? Dass sie ein Paar gewesen waren, war Michael klar, und die Vorstellung behagte ihm ganz und gar nicht. Genauer gesagt machte es ihn rasend vor Eifersucht – ein Zug, der ihm an sich vollkommen neu war. Er konnte sich nicht erinnern, dass er jemals derart für eine Frau empfunden hatte.
Woher kamen nur all diese Gefühle, dieses ungesunde Interesse an ihrem vorherigen Liebesleben? Er wusste doch, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlte. Reichte das denn nicht? Für das kommende Jahr gehörte sie nur ihm, so lauteten die Bedingungen.
Zum ersten Mal begann Michael, an ihrem Deal zu zweifeln, sich zu wünschen, dass sie freiwillig seine Geliebte geworden wäre. Ach. Was machte er sich da vor? Hätte sie die Wahl gehabt, hätte sie sich niemals darauf eingelassen.
Als er merkte, dass sie unauffällig gähnte, fragte er: „Wollen wir los?“
Sie warf ihm ein müdes Lächeln zu. „Ja, ich befürchte, dass der lange Tag mich langsam einholt. Aber wir sollten uns unbedingt von Clarence verabschieden. Er wäre bestimmt sehr enttäuscht, wenn du nicht mehr mit ihm sprichst.“
„Clarence ist ein großer Junge und wird darüber hinwegkommen.“
„Du bist doch nur deswegen hergekommen!“
„Ich rede ein andermal mit ihm. Komm, ich sage dem Chauffeur, dass er vorfahren soll.“ Er führte Bella zur Garderobe und holte ihren Mantel.
Als sie das Portal hinabschritten, wartete die Limousine bereits auf sie. Seufzend ließ Bella sich auf den weichen Ledersitz fallen und schloss die Augen. Währenddessen nahm Michael eine Flasche Wasser aus dem Eisfach und legte sie ihr in die Hand.
Bellas Lider flatterten, dann öffnete sie die Augen und lächelte. „Danke.“
„Gern geschehen. Willst du mir jetzt mehr über Stephen verraten? Du bist leichenblass geworden, als er aufgetaucht ist.“
„Für jemanden, der mir selber so einiges vorenthält, bist du ganz schön neugierig“, erwiderte sie lächelnd. „Ich denke da an einen bestimmten Abend, an dem ich dich im Dunkeln vor dem Kamin entdeckt habe.“
Michael warf ihr einen kritischen Blick zu. „Bitte lass das Thema ruhen.“
„Du darfst also Geheimnisse haben und ich nicht?“, konterte sie.
Die Frustration überkam ihn wie eine Flutwelle. Michael war es nicht gewohnt, so beiläufig abgewiesen zu werden. „Du hättest mich wenigstens warnen können“, murmelte er. „Einen Moment lang dachte ich, dass du gleich in Ohnmacht fällst. Wie soll ich mich denn um dich kümmern, wenn ich nicht Bescheid weiß?“
„Falls du dich erinnerst: Wir haben eine Abmachung. Du musst dich nicht um mich kümmern. Und vor diesen Dingen kannst du mich ohnehin nicht beschützen. Niemand kann das.“
Ihre plötzliche Niedergeschlagenheit traf ihn tief. „Woher willst du das wissen?“
Erschrocken erkannte er, dass ihr Tränen in die Augen stiegen. „Stephen und ich wollten heiraten. Aber dann hat er sich in eine andere verliebt, und jetzt heiratet er sie .“ Ihr versagte die Stimme. „Verstehst du? Daran kann man nichts mehr ändern“, brachte sie schließlich hervor.
Michael sah sie schockiert an. Endlich begriff er. Und bei der bloßen Vorstellung davon, wie sehr Stephen Bella verletzt haben musste, wurde ihm schwer ums Herz. „Du liebst ihn noch, oder?“
Sie schloss die Augen, und eine verräterische Träne lief ihr die Wange
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