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Wovon eine Prinzessin träumt (German Edition)

Wovon eine Prinzessin träumt (German Edition)

Titel: Wovon eine Prinzessin träumt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer
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bewusst wurde, dass das Orchester ihren Lieblingswalzer spielte, fragte sie: „Würden Sie gerne tanzen, Mr Sutherland?“
    Verwundert zog er eine Augenbraue hoch. Vermutlich dachte er, dass die meisten Frauen nicht den ersten Schritt gemacht hätten – aber Louisa war nicht wie die meisten Frauen. Außerdem hatten sie es hier mit kosmischer Vorherbestimmung zu tun. Was konnte es schon schaden, dem Schicksal ein wenig auf die Sprünge zu helfen?
    „Es wäre mir eine Ehre, Eure Hoheit“, erwiderte er und bot ihr den Arm an. Als er sie zur Tanzfläche führte, befürchtete Louisa, ihrer Schwester oder ihren Brüdern in die Arme zu laufen. Doch glücklicherweise waren Chris und seine hochschwangere Frau Melissa damit beschäftigt, das Königspaar während dessen Abwesenheit zu vertreten. Aaron klebte förmlich an der Seite seiner ihm frisch angetrauten Olivia, einer Vollblutwissenschaftlerin, die sich außerhalb eines Forschungslabors wie ein Fisch auf dem Trockenen fühlte.
    Louisa erspähte auch ihre Schwester Anne und stellte überrascht fest, dass sie sich mit dem Sohn des Premierministers unterhielt. Eigentlich zählte Samuel Baldwin nicht gerade zu den Leuten, die Anne besonders schätzte.
    Kein einziges Mitglied ihrer Familie schenkte Louisa Aufmerksamkeit, und sie konnte ihr Glück kaum fassen, dass sie im Begriff war, mit einem Mann zu tanzen, bevor ihn jemand in die Mangel nahm. Glückselig lag Louisa in Garrett Sutherlands Armen, während sie über die Tanzfläche wirbelten, die plötzlich ihnen beiden ganz allein gehörte – wenn man von den hundert anderen tanzenden Pärchen absah. Doch als Garrett Louisa dichter an sich zog und ihr tief in die Augen sah, gab es in diesem Moment für Louisa nur noch ihn und sich.
    Er schmiegte sie enger an sich, als es sich für einen ersten Tanz geziemt hätte – zumindest, wenn man die höfische Etikette als Maßstab nahm. Doch es war irgendwie magisch, wie ihre Körper zueinanderpassten und sich in perfektem Einklang bewegten. Magisch, dass er ihr unentwegt in die Augen sah, als ob sie tatsächlich die Fenster zur Seele wären. Seine Augen waren dunkel und geheimnisvoll. Außerdem duftete Garrett wahnsinnig gut – würzig und frisch. Sein Haar sah so verführerisch weich aus, dass Louisa es am liebsten berührt hätte. Und sie brannte darauf herauszufinden, ob seine Lippen genauso köstlich schmeckten, wie sie es sich vorstellte. Im Grunde bezweifelte sie das keinen Moment.
    Als der Walzer endete und ein langsameres Stück begann, tanzten sie eng umschlungen weiter, und aus zwei Tänzen wurden drei und schließlich vier. Keiner von ihnen sprach, denn Worte waren völlig überflüssig. Louisa las alles, was sie über Garretts Gefühle wissen musste, in seinem Blick und in seinem Lächeln.
    Erst als das Orchester eine Pause einlegte, ließ er sie widerstrebend los und führte sie von der Tanzfläche. Aus dem Augenwinkel fiel Louisa auf, dass die Leute sie anstarrten. Vermutlich fragten sie sich, wer dieser geheimnisvolle Mann war, der mit der Prinzessin tanzte, und ob sie möglicherweise ein Paar waren. Bestimmt war auf den ersten Blick ersichtlich, dass sie füreinander bestimmt waren.
    „Haben Sie Lust auf einen Spaziergang an der frischen Luft?“, fragte Louisa.
    Er deutete auf die Terrassentüren. „Nach Ihnen, Eure Hoheit.“
    Die Sonne war bereits untergegangen, und vom Steilufer wehte eine kühle, salzige Brise zu ihnen herüber. Abgesehen von den Wachen, die zu jeder Seite des Garteneingangs postiert waren, waren Louisa und Garrett allein.
    „Was für eine schöne Nacht“, sagte er und sah zum sternenübersäten Himmel hinauf.
    „Ja, das stimmt“, erwiderte Louisa. Der Juni war schon immer ihr Lieblingsmonat gewesen. Die Natur wirkte so lebendig und war voller Farben. Gab es eine bessere Jahreszeit, um ihren Seelenverwandten zu treffen? „Erzählen Sie mir etwas über sich, Mr Sutherland!“
    Lächelnd drehte er sich zu ihr um. „Was wollen Sie denn wissen?“
    Einfach alles. „Sie leben auf Thomas Isle?“
    „Seit meiner Geburt. Ich bin auf der anderen Seite der Insel aufgewachsen, in der Nähe von Varie.“
    Varie war ein malerisches Städtchen. Sicher kein Ort, in dem Menschen mit fragwürdigem Lebensstil zu Hause waren. Allerdings spielte es für Louisa keine Rolle, woher er kam. Wichtig war nur, dass er hier war – mit ihr. „Was machen Ihre Eltern?“
    „Mein Vater ist Farmer gewesen, meine Mutter Näherin. Jetzt sind sie beide im

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