Wovon eine Prinzessin träumt (German Edition)
Die Situation hätte kaum unangenehmer sein können, und trotzdem hatte er sie mit Leichtigkeit und unter Berücksichtigung der Etikette gemeistert.
„Ich gestehe, dass ich ein wenig überrascht gewesen bin, als Louisa uns heute Morgen mitgeteilt hat, Sie würden uns beim Dinner Gesellschaft leisten“, sagte Chris, und Louisa stöhnte innerlich auf. Jetzt würde Garrett sich fragen, warum sie bis heute Morgen damit gewartet hatte, es ihrer Familie zu erzählen. Auf keinen Fall wollte sie, dass er auf falsche Gedanken kam und dachte, dass sie sich für ihn schämte oder sich wegen der Einladung unsicher war.
Doch anstatt beleidigt den Mund zu verziehen, warf Garrett ihr ein umwerfendes Lächeln zu. „Und ich bin ein wenig überrascht gewesen, als sie mich gefragt hat.“ Er sah ihr so intensiv in die Augen, dass Louisa das Gefühl hatte, unter seinem leidenschaftlichen Blick dahinzuschmelzen. „Ich habe mein Glück kaum fassen können, als mir die schönste Frau des Abends ihre Aufmerksamkeit geschenkt hat.“
Die Aufrichtigkeit, mit der er diese Worte aussprach, wärmte Louisa das Herz. Mit Freuden hätte sie sich ihm augenblicklich an den Hals geworfen und ihn geküsst, weil er so offen über seine Empfindungen für sie sprach – ganz besonders in Gegenwart ihrer Familie. Doch wer wünschte sich schon Zuschauer beim ersten Kuss?
„Das Dinner ist fertig“, verkündete Geoffrey in diesem Augenblick.
Melissa streckte Chris ihren Arm entgegen. „Wollen wir?“
„Geh schon einmal ohne mich vor. Ich würde gern kurz ungestört mit unserem Gast sprechen.“
Erschreckt überlegte Louisa, warum Chris wohl unter vier Augen mit Garrett reden wollte. Sie hoffte, dass er nichts Beschämendes erzählte oder versuchte, Garrett zu verschrecken.
Als Chris das Zögern seiner Frau bemerkte, fügte er hinzu: „Es dauert nur eine Minute.“
Louisa sah Garrett entschuldigend an. Überraschenderweise wirkte er völlig unbekümmert, während Melissa die anderen aus dem Raum führte. Mit etwas Glück kam Garrett nicht zu dem Schluss, dass es zu viele Unannehmlichkeiten bereitete, sich mit einer Prinzessin zu treffen. Louisa hoffte inständig, er würde das Date nicht beenden, bevor es überhaupt begonnen hatte.
3. KAPITEL
Jetzt fängt es also an, dachte Garrett, als der Rest der Familie hinter Melissa die Bibliothek verließ und ihn mit Prinz Christian allein ließ. Er konnte nicht anders und fragte sich, ob der Prinz diese private Unterredung auch für erforderlich gehalten hätte, hätte er genauso königliches Blut in den Adern gehabt wie er. Na, es wird ja nicht mehr lange dauern, sagte Garrett sich. Dann habe ich einen Adelstitel, der mir den Respekt einbringt, den ich verdient habe. Obwohl Zeit eigentlich keine Rolle spielte, wollte er sich trotzdem um eine schnelle Verlobung kümmern. Je früher sie verheiratet sein würden, desto eher konnte er sich entspannen und die Früchte seiner Arbeit genießen.
„Unter normalen Umständen würde der König dieses Gespräch mit Ihnen führen“, erklärte Chris.
Doch weil es dem König gesundheitlich nicht besonders gut ging, stand Garrett jetzt dem Kronprinzen gegenüber. Er wusste noch nicht, ob er das gut oder schlecht finden sollte. „Ich verstehe“, antwortete er.
Der Prinz deutete auf das Sofa. Nachdem Garrett sich gesetzt hatte, nahm er auf dem Sessel gegenüber Platz. „Sicherheitshalber habe ich veranlasst, dass Ihre Vergangenheit überprüft wird.“
Damit hatte Garrett gerechnet. Doch wie er bereits zu Prinzessin Louisa gesagt hatte, hatte er nichts zu verbergen. „Und haben Sie etwas Interessantes herausgefunden?“
„Um ehrlich zu sein, wurde eigentlich kaum etwas herausgefunden. Zwar sind Sie ein knallharter Geschäftsmann, aber Sie scheinen sich immer an das Gesetz zu halten und sich moralisch anständig zu verhalten. Man sagt Ihnen nach, dass sie ein fairer Arbeitgeber sind. Einen Teil Ihres Einkommens spenden Sie gemeinnützigen Einrichtungen – die meisten davon kümmern sich um sozial Schwächergestellte – und mit dem Gesetz sind Sie auch nicht in Konflikt geraten. Sie haben noch nicht einmal einen Strafzettel für Falschparken bekommen.“
„Sie klingen überrascht.“
„Ich glaube, dass ein so mysteriöser Mann etwas zu verbergen hat.“
„Ich bin ganz bestimmt nicht mysteriös“, erwiderte Garrett. „Ich führe lediglich ein unkompliziertes Leben. Meine Leidenschaft ist meine Arbeit.“
„Es sieht ganz danach aus. Sie haben
Weitere Kostenlose Bücher