Wovon eine Prinzessin träumt (German Edition)
Gesellschaft dinieren.
Louisa setzte sich auf das andere Ende der Couch und fühlte sich vor Aufregung ganz kribbelig. Nachdem er die Drinks eingeschenkt hatte, entschuldigte Geoffrey sich, und endlich waren sie allein. Keine Geschwister und keine Bodyguards. Louisa atmete tief ein. „Ich hatte mich darauf gefreut, Sie meinen Eltern vorzustellen, aber leider leisten sie uns heute Abend keine Gesellschaft beim Dinner.“
„Geht es Ihrem Vater nicht gut?“, erkundigte Garrett sich besorgt.
„Er muss sich bald einer Behandlung unterziehen und dafür gesundheitlich fit sein. Sein Immunsystem ist durch die Herzpumpe bereits etwas angegriffen.“
„Dann eben ein anderes Mal“, sagte Garrett.
Wollte er damit etwa andeuten, dass er vorhatte, sie wiederzusehen? Nicht dass sie daran gezweifelt hätte … „Ich warne Sie, Sie werden sich heute Abend vermutlich wie bei einer Inquisition beim Dinner vorkommen!“
Garrett lächelte. „Das habe ich erwartet. Und es gibt nichts, was ich verbergen müsste.“
„Ich habe nach Ihnen gegoogelt“, gestand sie ihm.
Ihre Aufrichtigkeit schien ihn zu erstaunen. „Ach, wirklich?“
„Ja, Anfang der Woche. Allerdings habe ich nicht viel gefunden.“
„Da gibt es auch nicht viel zu finden. Ich bin ein einfacher Mann, Eure Hoheit. Einige würden vielleicht sogar sagen, ich sei langweilig.“
Das bezweifelte sie ernsthaft. Alles an ihm wirkte einfach faszinierend auf sie. Er war derart ernsthaft und geheimnisvoll. Sein Lächeln war aufrichtig und einladend. Und Louisa mochte die zarten Lachfältchen um seine Augen und das Grübchen auf seiner linken Wange, das sie immer sah, wenn er lächelte. Sie wollte gerade erwidern, dass sie einen Mann wie ihn niemals als langweilig bezeichnen würde, als ihre Familie geschlossen die Bibliothek betrat. Was für ein verflucht schlechtes Timing! Als ob es zu viel verlangt war, dass man sie mal einen Moment allein mit dem Mann ließ, den sie heiraten wollte!
Während ihre Geschwister nacheinander eintraten, stand Garrett auf, und Louisa stellte ihn vor.
„Garrett, meine Brüder Prinz Christian und Prinz Aaron kennen Sie ja bereits.“
„Es ist eine Freude, Sie wiederzusehen.“ Garrett machte eine leichte Verbeugung, bevor er den Brüdern die Hand schüttelte. Aaron und Christian hatten zwar die Hand ausgestreckt, aber sie wirkten sehr geschäftsmäßig. Und sie machten keinen Hehl daraus, dass sie Garrett nicht aus den Augen lassen wollten.
„Und das ist meine Schwägerin Prinzessin Melissa“, sagte Louisa.
„Einfach nur Melissa“, ergänzte Melissa mit dem warmen Südstaatenakzent. Mit festem Händedruck schüttelte sie Garrett die Hand und strafte somit ihr zerbrechliches Äußeres Lügen. „Es ist eine große Freude, Sie endlich kennenzulernen, Mr Sutherland. Ich habe schon viel von Ihnen gehört.“
„Bitte nennen Sie mich doch Garrett“, erwiderte er. „Ich habe gehört, dass Sie demnächst dreifache Mutter werden. Meine Glückwünsche.“
„Ist in meinem jetzigen Zustand auch schwer zu übersehen“, sagte sie scherzhaft, während sie sich die Hand auf den runden Bauch legte.
„Sie rechnen schon in Kürze mit der Entbindung?“
„Eigentlich sollte ich die vollen sechsunddreißig Wochen warten. Ich halte aber bestimmt keinen weiteren Monat aus.“
„Ich bin schon immer der Meinung gewesen, dass eine werdende Mutter das Schönste ist, was es auf der Welt gibt“, beteuerte Garrett.
Als Louisa Melissas breites Lächeln sah, wusste sie, dass Garrett ihre Schwägerin bereits um den Finger gewickelt hatte.
Aaron machte einen Schritt auf ihn zu. „Das ist meine Frau, Prinzessin Olivia.“
Liv lächelte schüchtern, sie hatte sich immer noch nicht richtig an die Rolle als Mitglied der königlichen Familie gewöhnt. Sie war Pflanzengenetikerin und äußerst zurückhaltend. Sie verbrachte ihre Zeit viel lieber im Labor mit ihren Forschungen, statt soziale Kontakte zu pflegen. „Schön, Sie kennenzulernen.“
Als Nächste trat Anne vor. „Ich bin Anne.“ Sie streckte Garrett die Hand hin und umfasste seine so kräftig, dass Louisa fast fürchtete, ihre Schwester wolle den Mann zum Armdrücken herausfordern. Was hatte sie nur für ein Problem?
Falls Anne mit einer negativen Reaktion auf ihre kühle Vorstellung gerechnet hatte, wurde sie enttäuscht.
„Es ist mir eine Freude, Sie kennenzulernen, Eure Hoheit“, erwiderte Garrett lächelnd und so voller Anmut, dass Louisa vor Stolz ganz warm ums Herz wurde.
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