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Wovon eine Prinzessin träumt (German Edition)

Wovon eine Prinzessin träumt (German Edition)

Titel: Wovon eine Prinzessin träumt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer
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nicht? Noch vor ein paar Tagen hatte er die Hände nicht von ihr lassen können, und jetzt umarmte er sie noch nicht einmal? Um das unangenehme Schweigen zu vertreiben, fragte Louisa: „Willst du mich denn nicht herumführen?“
    Als er jetzt einen weiteren verstohlenen Blick in den Flur warf, fragte sich Louisa, ob er nicht allein war. Konnte es sein, dass es entgegen seiner Beteuerungen doch eine andere Frau in seinem Leben gab? Fast verlor Louisa den Mut, und sie hoffte inständig, dass Garrett doch nicht so wie die anderen Männer war. Wenn er nicht Mr Right war, würde ihre Familie sie ewig daran erinnern.
    Garrett räusperte sich. „Es ist nicht der beste Zeitpunkt dafür.“
    Die zitternden Hände zu Fäusten geballt, hob Louisa das Kinn. „Gibt es da etwas, was du mir verschweigst?“, fragte sie entschlossen.
    „Es hat nichts mit uns zu tun, ehrlich. Es ist ein bisschen … kompliziert.“
    Im Flur ertönte ein Geräusch. Im nächsten Moment fragte ein Mann: „Wer ist es denn, Garrett?“
    Keine andere Frau, dachte Louisa erleichtert. Ein Mann war nicht so schlimm, denn Garrett war ganz bestimmt nicht schwul. Der Fremde näherte sich ihnen. Er hatte ein geschwollenes Gesicht und stützte sich auf ein Paar Krücken, um sein bandagiertes Bein zu entlasten. Das muss der Freund aus dem Krankenhaus sein, überlegte Louisa. Der mit dem Unfall.
    Während der Fremde mühsam einen Schritt nach dem anderen machte, verzog er schmerzerfüllt das Gesicht.
    „Verdammt noch mal, Ian“, herrschte Garrett ihn in einem Ton an, in dem ein Vater seinen Sohn schelten würde. „Der Arzt hat doch gesagt, du sollst dein Bein nicht belasten!“
    „Ich musste mal ins Bad“, entgegnete Ian verlegen lächelnd und wandte sich an Louisa. Er schien sie erst jetzt zu erkennen, und es verschlug ihm die Sprache. Er sah zu Garrett. „Verdammt“, sagte er. „Das ist ja die Prinzessin!“
    Leise fluchend schüttelte Garrett den Kopf, während Ian sie mit offenem Mund anstarrte – bis sein Bruder ihm gegen das gesunde Bein trat. „Verneig dich, du Trottel!“
    „Verzeihung.“ Ian senkte den Kopf. „Muss an den Schmerzmitteln liegen, mit denen ich zugedröhnt bin“, bemerkte er dann lächelnd.
    „Oh, das geht schon in Ordnung“, versicherte Louisa ihm und streckte die Hand aus. „Ich bin Prinzessin Louisa Josephine Elisabeth Alexander.“
    Auf einer Krücke balancierend, nahm er ihre Hand in seine, die voller Schwielen war. „Und ich bin Ian. Ian Sutherland.“

9. KAPITEL
    „Sutherland?“, wiederholte Louisa und sah Garrett verwirrt an. „Ihr seid verwandt?“
    Garrett unterdrückte einen Fluch. Dieser Tag konnte wirklich nicht mehr schlimmer werden. Er hatte gehofft, Ian den fähigen Händen einer Krankenschwester anvertrauen und sich anschließend im Büro verschanzen zu können. Aber weil es ein Missverständnis gegeben hatte, würde die Schwester erst am kommenden Tag den Dienst antreten. Und jetzt blieb ihm zu allem Überfluss nichts anderes übrig, als Louisa die Wahrheit zu beichten. „Ian ist mein Bruder.“
    „Man kann tatsächlich eine gewisse Familienähnlichkeit erkennen, wenn mein Gesicht nicht gerade zugeschwollen ist“, fügte Ian hinzu. „Obwohl ich natürlich der Attraktivere von uns beiden bin.“
    Stirnrunzelnd wandte Louisa sich an Garrett. „Aber du hast doch gesagt …“
    „Ich weiß. Das war gelogen.“
    Unerwarteterweise kam sein Bruder ihm zu Hilfe. „Verglichen mit mir ist Garrett ein Pfadfinder, Eure Hoheit. Wenn er gelogen hat, dann bestimmt nur aus gutem Grund.“
    Louisa sah zweifelnd von einem zum anderen, als wisse sie nicht, was sie glauben sollte.
    Und Ian zeigte wieder mehr Taktgefühl als normalerweise. Gähnend entschuldigte er sich. „Ich bin von den Schmerzmitteln ein bisschen benebelt und mache jetzt meinen Nachmittagsschlaf. Aber ich hoffe, dass wir noch Gelegenheit bekommen, uns zu unterhalten, Eure Hoheit.“
    „Sehr gern“, erwiderte Louisa lächelnd. Während Ian den Flur entlanghumpelte, warf sie Garrett einen fragenden Blick zu.
    „Ich schulde dir eine Erklärung.“ Er deutete zur Treppe. „Gehen wir in mein Büro. Dort sind wir ungestört.“
    Als sie in der oberen Etage an seinem Schlafzimmer vorbeikamen, blieb Louisa abrupt stehen. „Ist das dein Zimmer?“
    Er nickte.
    Ohne um Erlaubnis zu fragen, trat sie ein und holte tief Luft. „Mmh, es duftet nach dir.“
    Garrett atmete tief ein. Für ihn roch es so wie immer und wie das restliche Haus auch. Er

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