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Wovon träumt ein Millionär?

Wovon träumt ein Millionär?

Titel: Wovon träumt ein Millionär? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LAURA WRIGHT
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wollte …“
    Schnell kam Isaac ihr zu Hilfe. „Curtis ist brillant, und die Liste seiner Geschäftspartner und Kunden beweist das. Aber wenn es um die gesellschaftliche Stellung geht … Er ist nun mal keiner von uns, verstehen Sie?“
    Das tat sie ganz sicher. Und sie musste mühsam den Impuls unterdrücken, Isaac den kleinen ausgehöhlten Kürbis, der als Suppenschüssel diente, aus der Hand zu nehmen und den Inhalt über seinem Kopf auszuschütten.
    Zum Glück für Mary und sie selbst erblickten die Underwoods in diesem Moment eine andere Gruppe hochnäsiger Snobs. Sie entschuldigten sich und gingen hinüber zur Bar.
    Warum wollte Ethan ein Teil dieser Welt sein?
    Langsam ging Mary zurück zum Haus, um ihn zu suchen. Beinahe rechnete sie damit, ihn inmitten einer Gruppe reicher Snobs zu finden, denen er umsonst Ratschläge gab. Doch sie irrte sich. Er war nicht da.
    Einer der Kellner verriet ihr schließlich, wo sie Ethan finden konnte.
    Als sie in Richtung Küche ging, hörte sie Töpfe und Geschirr klirren und sah die Kellner hin und her hetzen.
    Doch die typischen Küchengeräusche wurden von einer aufgebrachten durchdringenden Stimme übertönt, die Mary nur zu vertraut war. Es war die Stimme ihrer Großmutter!
    Die Tür wurde aufgestoßen. Eine verlegen dreinschauende Kellnerin rauschte mit einem Tablett mit Essen an ihr vorbei. Wieder konnte Mary die Stimme ihrer Großmutter hören. „Sie können uns vielleicht das Familienunternehmen wegnehmen, meine Enkelin anheuern, damit sie Ihre Ehefrau spielt, und die High Society in Ihr Haus einladen – aber das macht Sie noch längst nicht zu einem von uns!“
    In die Küche zu gehen und diese Unterhaltung zu stören, kam Mary nicht wie die beste Idee vor. Sie wollte Ethan nicht noch mehr in Verlegenheit bringen. Also beobachtete sie die Szene durch die Tür, die einen Spaltbreit offen stand. Der Raum wimmelte von Küchenpersonal und Köchen. Zu Marys Entsetzen war ihre Großmutter nicht allein – sie hatte zwei ihrer engsten Freundinnen dabei. Grace Harrington hatte sich direkt vor Ethan aufgebaut. Ihre Freundinnen standen hinter ihr. Mary schluckte.
    „Die Herkunft und eine gewisse Lebensart kann man nicht kaufen“, fuhr Grace fort. Ihre Stimme klang hart und war voller Verachtung. „Ihre Abstammung erkennt man an jedem ihrer Schritte, in jeder ihrer Bewegungen. Geben Sie sich keiner Illusion hin, Mr. Curtis. Dass Sie in einer Wohnwagensiedlung aufgewachsen sind, wird Ihnen ewig anhaften.“
    Schweigen senkte sich über den Raum. Das Küchenpersonal hatte aufgehört, Gemüse zu schneiden, und die Bedienungen wirkten entsetzt. Alle sahen verlegen zur Seite, um ja nicht Ethans Blick zu begegnen.
    Ethans Augen blitzten zornig auf. „Ich weiß ganz genau, woher ich komme, Mrs. Harrington. Und ich bin stolz darauf.“
    „Wirklich? Warum setzen Sie dann alles daran, um uns zu beeindrucken?“
    „Meine Arbeit ist mir Bestätigung genug. Diese Events veranstalte ich, um neue Kunden zu gewinnen. Und immerhin ist es ja so“, sagte er mit einem feinen Lächeln. „Bevor ich sie übernahm, war die Harrington Corp. drauf und dran, siebzig Prozent ihres Kundenstammes zu verlieren.“
    Grace erstarrte. Einen Moment lang rang sie sichtlich nach Luft. Und ihren beiden Freundinnen erging es augenscheinlich nicht anders. Noch nie hatte Mary erlebt, dass ihre Großmutter nicht das letzte Wort hatte. Seltsamerweise verspürte sie Mitgefühl für die alte Dame. Aber ihre Großmutter hatte diese Reaktion provoziert. Sie konnte austeilen – und vielleicht würde sie jetzt lernen, was es hieß, einzustecken.
    Mary beobachtete, wie Ethan ein Bier von der Anrichte hinter sich nahm und den drei Damen zuprostete. „Guten Tag, Ladys. Ich zweifele keine Sekunde daran, dass es Ihnen gelingen wird, die Tür ganz allein zu finden.“
    Damit wandte er sich zum Gehen. Und er kam direkt auf Mary zu. Schnell zog sie sich in eine kleine Nische neben der Küchentür zurück. Atemlos wartete sie, bis Ethan die Küche verlassen hatte und an ihr vorbeigegangen war. Offensichtlich ging er nicht zurück zur Party. Mary wartete noch einen Augenblick, bis ihre Großmutter und deren Freundinnen ebenfalls gegangen waren. Dann folgte sie Ethan. Sie hatte eine Ahnung, wohin er sich zurückgezogen hatte …
    Was würde sie ihm sagen, wenn sie ihn fand?
    Ohne anzuklopfen, betrat sie das Kinderzimmer. Ethan lag ausgestreckt auf dem Rücken auf dem Fußboden und starrte aus dem riesigen Erkerfenster.

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