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Wovon träumt ein Millionär?

Wovon träumt ein Millionär?

Titel: Wovon träumt ein Millionär? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LAURA WRIGHT
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für ein Schlamassel. Die ganze Situation war furchtbar verfahren. „Ich wollte nur, dass meinem Vater nichts passiert.“
    Noch immer wirkte er verwirrt. Aber einen Augenblick später dämmerte ihm allmählich die Wahrheit. Der verwirrte Ausdruck wich einem wütenden, anklagenden Blick. „Du warst nie schwanger?“
    Scham schnürte ihr die Kehle zu. Wieder schüttelte sie den Kopf. „Nein.“
    „Du warst nie schwanger“, wiederholte er.
    „Es tut mir leid.“
    Ethan starrte sie an. Seine Augen funkelten zornig. „Ja, das wird es noch“, knurrte er und presste die Kiefer aufeinander.
    „Ethan …“
    „Ich hätte es wissen müssen.“
    „Ethan, bitte, ich …“
    Doch er hörte sie nicht mehr. Längst hatte er ihr den Rücken zugewandt und ging zu seinem Wagen.
    Hilflos blickte Mary ihm hinterher.

7. KAPITEL
    Zwanzig Minuten später passierte Ethan das verfallene Steintor zum Days of Grace Trailerpark. Als er an dem schäbigen Büro vorbeifuhr, kehrten die Erinnerungen zurück. Beinahe wie von selbst brachte sein Wagen ihn zum Trailer Nr. 53.
    Der kleine Wohnwagen, den sein Vater kurz vor seinem Tod verkauft hatte, war fast nicht wiederzuerkennen. Es sah aus, als habe der jetzige Besitzer ihn renoviert und versucht, sich ein richtiges Zuhause zu schaffen. Frische Farbe, ein überdachter Autostellplatz und ein eingezäunter Garten verstärkten diesen Eindruck.
    „Das wurde aber auch Zeit“, knurrte Ethan.
    Es war seltsam. Mit sechzehn hatte er dem Trailerpark nicht schnell genug entkommen können. Er hatte große Träume, große Pläne gehabt. Und er hatte sich geschworen, nie wieder hierher zurückzukehren. Doch hier saß er nun. Warum nur fühlte er sich an diesem Ort, vor dem alten Trailer seines Vaters, eher zu Hause als in seinem eigenen Haus oder in seinem Büro? Warum hatte er das Gefühl, nur hier richtig durchatmen zu können? Er öffnete das Seitenfenster. Die Luft war abgestanden und roch modrig. Nichts hatte sich verändert.
    Mit einer Hand fuhr er sich durchs Haar.
    Er hätte ahnen müssen, dass Mary ihn wegen des Babys anlog. Kein Mensch war ehrlich, niemandem konnte man vertrauen – da war er keine Ausnahme. Warum zum Teufel hatte er das in all der Zeit nicht gelernt?
    Vielleicht, weil er geglaubt hatte, dass er es wert wäre, eine eigene Familie zu haben. Vielleicht, weil er geglaubt hatte, dass er gut genug wäre, um ein Kind mit einer Harrington zu haben.
    Ein hochgewachsener Mann Anfang dreißig kam aus dem Trailer. Er trug eine Baseballkappe und zerschlissene Jeans. Als er Ethan erblickte, hob er die Hand zum Gruß. Es war nicht das erste Mal, dass er Ethan vor seinem Wohnwagen parken sah. Bisher hatte er jedoch noch nie den Sicherheitsdienst gerufen. Er würde gut allein zurechtkommen, sollte die Situation eskalieren. Immerhin war er kräftig und durchtrainiert.
    Ethan verspürte nicht die geringste Lust, noch mehr Ärger zu bekommen. Für heute reichte es ihm. Er startete den Motor und lenkte seinen Sportwagen zurück. Zurück in seine selbst erschaffene Welt.
    Für gewöhnlich liebte Mary Montage. Sie war gut erholt, energiegeladen und freute sich, wieder arbeiten zu können. Doch heute fühlte sie sich wie gerädert. Sie war aufgeregt und gleichzeitig erschöpft – keine gute Kombination.
    Als sie mit einem doppelten Espresso in der Hand in ihr Büro ging, zitterten ihre Hände ein wenig.
    Olivia saß hinter dem Empfangstresen. Das machte sie häufig, bevor um neun Uhr die Empfangschefin Meg zur Arbeit kam. „Hey, Miss Kelley“, rief sie fröhlich, als sie Mary erblickte. „Du bist früh dran.“
    „Da bin ich nicht die Einzige.“
    „Ich muss ein paar Telefonate führen und wollte damit fertig sein, bevor es hier richtig losgeht.“ Olivia kniff ganz leicht die Augen zusammen, als sie Mary nun genauer musterte. „Hast du letzte Nacht überhaupt geschlafen?“
    Seufzend stellte Mary den Pappbecher mit dem heißen Kaffee auf den Empfangstresen. „Ich glaube, so zwischen vier und sechs Uhr bin ich mal eingenickt.“
    „Arbeit? Oder …“ Olivia zögerte und biss sich auf die volle Unterlippe. „… oder etwas anderes?“
    Einen Augenblick lang spielte Mary mit dem Gedanken, Olivia die ganze Geschichte über sich und Ethan Curtis zu erzählen, sich ihr anzuvertrauen. Doch sie verwarf die Idee wieder. „Ich habe lange gearbeitet“, sagte sie schließlich. „Der Captain braucht viel Aufmerksamkeit.“
    Olivia lachte. Ihre Augen funkelten fröhlich. „Er scheint ein

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