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WoW 01 - Aufstieg der Horde

WoW 01 - Aufstieg der Horde

Titel: WoW 01 - Aufstieg der Horde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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retten war.
    Ja. Es gab immer noch den Schattenrat.
     
     
    »Das Land ist tot«, sagte Durotan, als er mit seinem alten Freund das inspizierte, was einst fruchtbare Wiesen und Berge gewesen waren.
    Durotan stieß mit seinem Fuß in den Staub. Loser Sand und Steine wurden freigelegt, als er das tote gelbe Gras wegtrat. Wind, der nicht länger von Bäumen abgehalten wurde, wehte über die trostlose Fläche.
    Orgrim sagte lange Zeit nichts. Doch der Blick seiner Augen sagte, dass er Durotan recht gab. Er schaute zum Flussbett, in dem er und Durotan ihre zahllosen Wettbewerbe ausgetragen hatten, und entdeckte keinen Hinweis darauf, dass je Wasser darin geflossen war. Die Pfützen, die zurückgeblieben waren, waren schlammig, verseucht mit Tierleibern und Ablagerungen. Wer dieses Wasser trank, riskierte es zu erkranken, wer es nicht trank, starb.
    Kein Wasser, kein Gras. Hier und dort gab es Flecken, die immer noch fruchtbar waren, solche wie der Wald von Terokkar, die Ahnen wussten, warum. Die Orcs hungerten, denn wo es kein Gras gab, gab es auch keine Herdentiere. In den letzten drei Jahren waren mehr Orcs verhungert und an Krankheiten gestorben als in den Schlachten gegen die Draenei.
    »Mehr als das Land ist tot«, sagte Orgrim schließlich. Seine Stimme war schwer. Er drehte sich um und sah Orgrim an. »Wie steht es mit der Getreideversorgung der Frostwölfe?«
    Auf den ersten Blick wirkten seine und Durotans Haut grün, doch verglichen mit der Groms oder der von Schwarzfaust war sie aber immer noch eher braun. Durotan hatte angenommen, dass es die Kräfte der Hexenmeister waren, die ihnen und der ganzen Welt dies antaten. Allerdings war die Haut derer, die von Gul'dans Gebräu getrunken hatten – was immer das auch gewesen sein mochte -, von einem intensiveren Grün als die der anderen. Seltsam, dachte Orgrim. Es lag eine gewisse Ironie darin, dass sich das vormals grüne Land braun färbte und die Orcs, die vorher braun gewesen waren, grün.
    Durotan verzog das Gesicht. »Mehrere Fässer wurden bei den Angriffen gestohlen.«
    »Welcher Clan?«
    »Zerschmetterte Hand.«
    Orgrim nickte. Der Frostwolf-Clan war immer wieder das Ziel solcher Raubzüge. Seit die Stadt Shattrath von der Horde erobert worden war, bekam man die Draenei nur noch selten zu Gesicht. Ganze sechs Monate war es her, seit man eines dieser blauhäutigen Wesen gesehen hatte. Indem sich Durotan geweigert hatte, aus Gul'dans Kelch zu trinken, hatte er den Frostwolf-Clan außerhalb der Orc-Gemeinschaft gestellt. Schon vorher war seine Abneigung gegen den Krieg nicht unbemerkt geblieben. Viele der Orcs machten ihn nun dafür verantwortlich, dass sie ihren Blutdurst nicht mehr an den Draenei stillen konnten. Auf die Idee, dass diese eventuell vollständig ausgestorben waren, dass sie ihr Ziel längst erreicht hatten, kamen sie nicht.
    »Ich werde beim nächsten Mal etwas zu essen mitbringen«, bot Orgrim an.
    »Ich nehme keine Almosen.«
    »Wäre mein Clan in eurer Lage, du würdest mich besinnungslos schlagen, mir die Nahrung in den Mund stopfen und sie mir die Kehle runterschieben«, sagte Orgrim.
    Durotan lachte, und auch Orgrim grinste. Hin und wieder, wenn Durotan das tote Land, das sie alle umgab, für einen kurzen Moment vergessen konnte und die unnatürliche Farbe ihrer Haut, war es, als ob die Schrecken der letzten Jahre nie stattgefunden hätten.
    Sofort aber verstummte Durotans Lachen wieder, und die Gegenwart kehrte zurück. »Zum Wohl meiner Kinder nehme ich dein Angebot an.« Er wandte den Kopf und schaute wieder über die Ödnis. Neue Namen entstanden, harschere Namen, dunklere Namen. Die Zitadelle wurde Höllenfeuerzitadelle genannt, die ganze Gegend Höllenfeuerhalbinsel.
    »Die Ausrottung der Draenei wird zur Ausrottung der Orcs führen, wenn nicht etwas unternommen wird«, sagte Durotan. »Wir wenden uns gegeneinander, erniedrigen uns, indem wir den Kindern Nahrung stehlen, weil uns das Land nicht mehr ernähren kann. Die Dämonen, die an den Schößen der Hexer hängen, können zerstören und foltern, aber sie können nicht heilen oder die Verhungernden füttern.«
    Orgrim fragte mit gedämpfter Stimme: »Hat jemand... versucht, die Elementen zu beschwören?'' Solche Aktivitäten waren immer noch verboten, aber Orgrim wusste, dass die Verzweiflung einige die alten Wege überdenken ließ.
    Durotan nickte. »Es war ein Fehlschlag. Da war nur eisige Stille. Dämonen bewachen den Oshu'gun. Er ist keine Hoffnung mehr für

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