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WoW 03 - Im Stom der Dunkelheit

WoW 03 - Im Stom der Dunkelheit

Titel: WoW 03 - Im Stom der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Rosenberg
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Sie rächten Gul'dans Verrat. Die Schlacht hatte ihnen bereits einen hohen Blutzoll abverlangt. Denn beide Seiten glaubten an ihre Ziele, und keine wollte nachgeben.
    Der Hauptunterschied war die Anzahl der Kämpfer. Gul'dan gebot über zwei Clans: seine eigenen Sturmrächer und Cho'galls Schattenhammer-Clan. Seine Sturmrächer waren der kleinste Clan, und setzte sich ausnahmslos aus Hexenmeistern zusammen. Jeder Einzelne von ihnen war jetzt bei Gul'dan. Damit blieb nur der Schattenhammer-Clan, um Doomhammers Streitkräfte abzublocken.
    Rend und Maim hatten den Großteil ihres Black-Tooth-Grin-Clans mitgebracht, einen der größten der Horde. Der Schattenhammer-Clan war zahlenmäßig unterlegen, und sie wussten es.
    Als der Kampf weiterging und beide Seiten schwere Verluste hinnehmen mussten, begann sich aber der Unterschied auszuwirken.
    Die fanatischen Orcs weigerten sich aufzugeben und kämpften bis zum Schluss. Sie nahmen viele von Doomhammers Kriegern mit sich in den Tod. Cho'gall selbst schlug einem der besten Black-Tooth-Grin-Kriegern den Arm ab, bevor er selbst fiel. Beide Äxte des Orc-Kriegers steckten in seiner Brust.
    Ein anderer Streiter verlor ein Auge durch einen gut gezielten Schlag mit einer Kriegsaxt. Aber am Ende war der Strand von Leichen übersät, und nur die Truppen des Blackhand-Clans waren noch übrig.
    »Und nun...«, Rend wischte seine Axt an der Brust eines gefallenen Orcs ab, und Blut troff aus einer langen Wunde, die quer über seine Brust verlief, »... jagen wir Gul'dan. Der Hexer ist mir einige Antworten schuldig!«
     
    ***
     
    Gul'dan stand am Fuß des alten Tempels. Seine äußeren Mauern waren kaum noch erkennbar unter der jahrhundertealten Schicht aus Moos, Pilzen, Korallen und Entenmuscheln. Aber er konnte immer noch die Spuren einer Architektur ausmachen, die zu dem passte, was er in Quel'Thalas gesehen hatte. Sowohl was die Größe anging, als auch den Stil.
    Elfen hatten diesen Bau entworfen, und einst war er prächtig verziert gewesen, dessen war Gul'dan sich sicher. Jetzt allerdings waren die Wände ramponiert, und das Gebäude erinnerte eher an eine willkürliche Ansammlung von Schmutz, Seegras und Verkrustungen als an etwas, das nach einem ausgetüftelten Plan errichtet worden war.
    Aber das Aussehen interessierte Gul'dan nicht. Was ihn interessierte, ja
erregte,
war das Pulsieren, das er in seinem Geist spüren konnte. Eine Kraft, die ihn so stark anzog, dass er sie beinahe greifen konnte.
    »Hinein«, sagte er zu Drak'thul und den anderen. »Wir müssen hinein.«
    Er hatte mit ihnen vereinbart, sie in den Tempel zu bringen. Er wusste, dass die Gruft, die das Auge des Sargeras beherbergte, darin lag. Das Auge, das ihm gottgleiche Fähigkeiten verleihen würde. Aber konnte er das allein schaffen, oder musste er das Potenzial mit dem Rest des Schattenrats teilen?
    Schließlich war er zu dem Schluss gelangt, dass er nicht absehen konnte, was der Tempel noch alles enthielt. Deshalb hielt Gul'dan es für das Beste, seine Diener mitzubringen. Falls nötig, konnte er sie immer noch töten, sobald sie die Gruft erreichten.
    Er trat vorsichtig ein und erschuf eine Kugel aus grünem Licht, um besser sehen zu können. Die Hallen und Räume hier waren so verschmutzt und lädiert wie das Äußere, der Boden war von Sand, Kies und Seegras überzogen. An den Wänden wucherten Pflanzen und Muscheln verschiedener Größe und Art. Selbst die Durchgänge hatten sich verändert, waren deformiert worden von Kreaturen, die hier all die Jahre gelebt hatten.
    »Schnell, ihr Dummköpfe«, ermahnte er seine Clanbrüder ungeduldig. »Los doch, vorwärts, sucht den Hauptdurchgang! Wir müssen die Kammer des Auges erreichen, bevor der Wächter der Gruft erwacht!«
    »Wächter?«, fragte einer der Zauberer, Urluk Wolkentöter, zögerlich. »Du hast nie vor Wächtern gesprochen!«
    »Rückgratlose Feiglinge!«, rief Gul'dan und schlug dem sich duckenden Urluk ins Gesicht. »Ich habe
vorwärts
gesagt.«
    Seine Wut mobilisierte sie und überlagerte zumindest zeitweise ihre Angst vor dem seltsamen Ort und den Schrecken, die hier lauern mochten. Die Hexenmeister begannen, das Gebäude zu durchsuchen. Schließlich fanden sie den Hauptkorridor und folgten ihm.
    Als sie weiter vordrangen, wurden die Schäden geringer. Bald erkannte Gul'dan filigrane Schnitzereien an den Säulen und Pfeilern. Feine Gravuren liefen entlang der Mauern, genauso wie sich schöne Mosaike über die Böden und Decken erstreckten.

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