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WoW 05 - Der Tag des Drachen

WoW 05 - Der Tag des Drachen

Titel: WoW 05 - Der Tag des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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Geschwader, Deathwing? Ah, mein Schmerz macht mich vergesslich. Sie alle starben für deinen Ruhm!«
    Der schwarze Drache fauchte und spreizte seine Schwingen. »Komm her, Tyran! Ich schicke dich gerne auf den Weg ins Nichts!«
    »Der Befehl des Orcs ist mir egal. Ich hätte dich ohnehin bis zu meinem letzten Atemzug gejagt!«, stieß Tyran hervor. Er schnappte nach der Kehle des Schwarzen und verfehlte sie nur knapp.
    »Ich schicke dich deinen Herren in blutigen kleinen Stücken zurück, du alter Narr!«
    Die beiden Drachen brüllten einander an. Tyrans Schrei war im Gegensatz zu Deathwings kaum zu hören.
    Sie waren bereit zum Kampf.
     
     
    Rhonin starrte ihn an. »
Krasus?
«
    Der rote Drache hob den Kopf weit genug, um zu nicken. »Das ist der Name … den ich als … Mensch trage …«
    »Krasus …« Aus Überraschung wurde Verbitterung. »Du hast mich und meine Freunde hintergangen. Du hast all das arrangiert und mich zu deiner Marionette gemacht.«
    »Das werde ich ewig … bedauern …«
    »Du bist nicht besser als Deathwing!«
    Der Leviathan zuckte zusammen, nickte jedoch ein weiteres Mal. »Das habe ich verdient. Vielleicht ist dies der Pfad … der Pfad, den er vor so langer Zeit einschlug. Es ist so … so leicht, nicht zu bemerken, was man … anderen antut …«
    Der entfernte Schlachtenlärm war selbst bis hierher zu hören und erinnerte Rhonin daran, dass es um wichtigere Angelegenheiten als seinen verletzten Stolz ging. »Vereesa und Falstad sind noch dort hinten – und diese Zwerge. Sie könnten alle wegen dir sterben. Warum hast du mich gerufen, Krasus?«
    »Weil es immer … immer noch eine Möglichkeit gibt, als … Sieger aus diesem Chaos hervorzugehen … aus dem Chaos, bei dessen Entstehung ich geholfen habe …«
    Der Drache versuchte sich aufzurichten, schaffte es jedoch nur, sich aufzusetzen. »Du und ich, Rhonin … es gibt noch eine Möglichkeit …«
    Der Zauberer runzelte die Stirn, sagte aber nichts. Seine einzige Sorge galt Vereesa, Falstad und den Hügelzwergen, die um ihr Überleben kämpften.
    »Du … du lehnst mich nicht direkt ab … gut. Ich danke dir dafür.«
    »Sag mir einfach nur, was du willst.«
    »Der Orc-Kommandant besitzt ein Artefakt … die
Dämonenseele
. Es hat Macht über alle Drachen … außer über Deathwing.«
    Rhonin erinnerte sich, dass Nekros es ohne sichtbares Resultat bei dem schwarzen Leviathan angewendet hatte. »Wieso nicht über Deathwing?«
    »Weil er es erschaffen hat«, antwortete eine ruhige weibliche Stimme.
    Der Magier fuhr herum. Er hörte einen überraschten Seufzer des Drachen.
    Eine wunderschöne, beinahe überirdisch wirkende Frau, die in einen smaragdgrünen Stoff gehüllt war, stand hinter dem Zauberer. Ihre blassen Lippen lächelten. Rhonin bemerkte erst jetzt, dass ihre Augen geschlossen waren, sie aber trotzdem genau zu wissen schien, wo sich ihre Gegenüber befanden.
    »Ysera«, flüsterte der rote Drache in ehrerbietigem Tonfall.
    Sie beachtete ihn nicht sofort, sondern beantwortete zunächst Rhonins Frage. »Deathwing hat die
Dämonenseele
erschaffen, aus gutem Grund, wie wir damals glaubten.« Sie ging auf den Zauberer zu. »Wir glaubten so fest daran, dass wir alles taten, was er verlangte und dem Artefakt einen Teil unserer Macht überließen.«
    »Aber er gab nichts von seiner Macht hinein, nichts von seiner Macht!«, sagte eine männliche Stimme – wütend und nicht bei klarem Verstand. »Sag's ihm, Ysera. Sag ihm, wie er sich nach dem Sieg über die Dämonen gegen uns stellte und unsere eigene Kraft gegen uns einsetzte!«
    Auf einem großen Felsen kauerte eine skelettierte, nicht wirklich menschliche Gestalt mit wirrem blauem Haar und silberner Haut. Sie trug eine Robe mit hohem Kragen, die aus den gleichen Farben bestand und sah aus wie ein irrer Hofnarr. Die Augen des Wesens leuchteten. Dolchartige Finger schabten über den Stein, auf dem es saß und rissen tiefe Furchen.
    »Er wird erfahren, was er erfahren muss, Malygos. Nicht mehr und nicht weniger.« Sie lächelte leicht. Je länger Rhonin sie betrachtete, desto mehr erinnerte sie ihn an Vereesa, aber an Vereesa, so wie er sie im Traum gesehen hatte. »Ja, Deathwing vergaß diesen Teil zu erwähnen und gab vor, das gleiche Opfer erbracht zu haben wie wir. Erst als er beschloss, die Zukunft unseres Volkes zu sein, entdeckten wir die schreckliche Wahrheit.«
    In diesem Moment begriff Rhonin, dass Ysera und Malygos von dem schwarzen Drachen als einem der ihren

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