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WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

Titel: WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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Verrat, Wahnsinn, ein gefrorenes Reich, in dem niemand außer dir selbst mehr existiert …
    Krasus konnte sich nicht an alle Details von Malygos' Zukunft erinnern, aber in seinen Gedanken befanden sich so viele Fragmente, dass er die Tragödie verstehen und bedauern konnte. Trotzdem brachte er es nicht über sich, den funkelnden Drachen zu warnen.
    »Und diesem hier verdanken wir also unser Treffen?«, fragte Malygos mit einem Blick auf Krasus.
    »Das ist richtig«, antwortete Alexstrasza.
    Der Wächter der Magie blähte die Nüstern. »Er trägt unseren Geruch, doch das könnte an seiner Nähe zu deinem Gefährten liegen. Da bin ich mir nicht sicher. Ich spüre auch, dass ihn alte Magie umgibt. Steht er unter einem Zauber?«
    »Er soll uns seine Geschichte selbst erzählen«, antwortete Alexstrasza und ersparte Krasus damit ein Verhör. »Sobald die anderen eingetroffen sind.«
    »Einer kommt gerade«, verkündete Ysera.
    Die Decke warf Falten und begann zu leuchten. Eine riesige geflügelte Gestalt erschien und glitt in weit ausholenden Kreisen dem Boden entgegen. Die anderen Aspekte schwiegen respektvoll und sahen zu, wie sich der gewaltige Drache näherte.
    Er war größer als die anderen Drachen, ein geflügelter Leviathan so schwarz wie die Nacht und mit mehr Würde, als selbst die kühnsten Darstellungen eines Drachen zeigen konnten. Schmale Streifen aus echtem Silber und Gold durchzogen seinen Körper bis zum Schwanz und betonten den Rücken und die Flanken. Glitzernde Blitze zwischen den Schuppen ließen die Diamanten erahnen, die sich dahinter verbargen. Von dem Ankömmling ging eine Aura uralter Macht aus, ähnlich der Kräfte, aus denen die Welt an ihrem Anfang beschaffen gewesen sein mochte.
    Er landete hinter den anderen und faltete seine großen Flügel majestätisch zusammen. Mit tiefer, volltönender Stimme sagte der schwarze Drache: »Du hast gerufen, und ich bin gekommen. Ich freue mich immer, meine Freundin Alexstrasza zu sehen …«
    »Und ich heiße dich willkommen, mein lieber Neltharion.«
    Krasus hatte eben schon große Schwierigkeiten gehabt, Malygos zu ignorieren. Nun aber kämpfte er darum, nicht zu erzittern und mit keinem Wimpernschlag anzudeuten, wie sehr ihn Neltharions Gegenwart berührte. Als er Malygos sah, hatte er an das schreckliche Schicksal denken müssen, das dem Wächter der Magie bevorstand, doch jetzt machte sich Krasus Sorgen um das Schicksal aller Drachen … und das der Welt, sollte sie die Brennende Legion weiter bestehen.
    Vor ihm stand Neltharion.
    Neltharion, der Wächter der Erde. Er war der Aspekt, den man am stärksten respektierte und außerdem eng mit Krasus' geliebter Königin befreundet. Wäre Neltharion Teil ihres eigenen Schwarms gewesen, hätte sie ihn sicherlich schon längst als einen ihrer Gefährten erwählt. Abgesehen von ihnen war auch der Wächter der Erde der, den Alexstrasza aufsuchte, wenn sie Rat brauchte, denn der ernste schwarze Drache hatte einen scharfen Verstand. Neltharion handelte nur, wenn er alle Konsequenzen bedacht hatte, und als junger Drache hatte Krasus oft versucht, ihm nachzueifern.
    Doch in der Zukunft, in die der Magier gehörte, hätte jeder Gedanke an ein Nacheifern Neltharions puren Wahnsinn bedeutet. Neltharion hatte den Schutz, den die Aspekte den Sterblichen boten, abgelehnt. Stattdessen hatte er sich auf den Standpunkt zurückgezogen, die niederen Völker trügen die Schuld an allem Bösen, das in der Welt war. Er hatte beschlossen, sie zu entfernen … und all jene, die ihnen Beistand leisteten.
    In dieser Zukunft träumte Neltharion von einer Welt, in der die Drachen – vor allem sein eigener Schwarm – über alles herrschten. Diese wachsende Besessenheit trieb ihn zu zahllosen dunklen Taten, Taten, die so grässlich waren, dass Neltharion schließlich zu einer ebenso großen Gefahr für die Welt wurde, wie die Brennende Legion. Die anderen Aspekte hatten sich schließlich gegen ihn zusammengeschlossen, doch zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits furchtbare Verwüstungen angerichtet.
    Als er alles, was er einmal war, ablehnte, verleugnete Neltharion auch seinen Namen. Seine ehemaligen Freunde gaben ihm einen neuen, unter dem er allen Wesen bekannt wurde und der schließlich zum Synonym für das Böse werden sollte.
    Deathwing …
    Dort vor Krasus stand also Deathwing, der Zerstörer. Doch der Drachenmagier konnte die anderen nicht warnen. Tatsächlich war es so, dass Krasus zwar wusste, zu welcher Gefahr Neltharion

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