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WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

Titel: WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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einen Teleporationszauber weben!
    Meine Zauber funktionieren nicht immer so, wie sie sollten!
, erwiderte Rhonin.
Die Anomalie bringt sie durcheinander!
    Wir werden in Verbindung bleiben! Das sollte helfen, deine Magie zu stärken! Ich werde dich zu mir führen, damit wir gemeinsam vorgehen können!
    Rhonin hatte wenig Lust, sich an Orte zu teleportieren, die er noch nie gesehen hatte, und das Risiko einzugehen, in einem Berg eingeschlossen zu enden. Doch wenn Krasus mit ihm verbunden war, würde die Aufgabe erheblich leichter werden.
    Er konzentrierte sich auf Krasus und stellte sich das Bild des Drachenmagiers vor. Der Zauber begann sich zu formen. Rhonin fühlte, wie sich die Welt um ihn verschob.
    Die feurige Blume wuchs plötzlich auf fast das Doppelte ihrer vorherigen Größe an.
    Zu spät erkannte Rhonin, warum. Sie reagierte auf den Einsatz von Magie … seiner Magie! Er wollte den Zauber abbrechen, aber es war bereits zu spät.
    Krasus! Brich die Verbindung ab! Brich sie ab, bevor auch du …
    Die Anomalie verschlang ihn.
    Rhonin?
    Aber Rhonin konnte nicht antworten. Er wirbelte herum und herum, wurde wie ein Blatt im Sturm hin und her geschleudert. Mit jeder Umdrehung flog er schneller. Erneut attackierten ihn Geräusche und Bilder. Er sah die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft und erkannte jeden dieser Abschnitte als das, was er war. Er fing einen Blick auf die versteinerte Bestie auf, als sie wild an ihm vorbei segelte und von etwas verschlungen wurde, das man nur als einen Strudel aus Zeit beschreiben konnte.
    Andere Dinge flogen an ihm vorüber, willkürliche Objekte und sogar Geschöpfe. Ein ganzes Schiff mit zerfetzten Segeln, dessen Rumpf in der Nähe des Bugs eingedrückt war, schoss dahin und verschwand. Ein Baum, auf dem noch immer ein Schwarm Vögel saß, folgte. In der Ferne streckte ein Krake, der von der Spitze seines Kopfes bis zum Ende seiner Tentakel gut fünfzig Fuß maß, einen seiner Fangarme nach ihm aus, um Rhonin mit sich zu reißen, aber dann verschwand auch er wie alles andere.
    Von irgendwoher erklang noch einmal Krasus' schwacher Ruf.
Rhonin …
    Der junge Zauberer seinerseits rief den Namen des Drachenmagiers, erhielt aber keine Antwort.
    Der Strudel füllte sein gesamtes Blickfeld aus. Und als er ihn in sich hinein sog, galten Rhonins letzte Gedanken Vereesa und den Kindern, die er niemals kennen lernen würde.
     
     

Vier
     
    Er fühlte das langsame, stete Wachsen der Blätter, Zweige und Wurzeln. Er fühlte die zeitlose Weisheit, die ewigen Gedanken im Innern der Bäume. Jeder Gigant hatte seinen eigenen, einzigartigen Charakter, so ausgeprägt wie bei jedem Individuum.
    Sie sind die Wächter des Waldes
, erklang die Stimme seines Mentors.
Sie sind genauso sehr seine Seele, wie ich es bin. Sie
sind
der Wald
. Eine Pause.
Und jetzt … komm zu uns zurück …
    Der Geist von Malfurion Stormrage zog sich respektvoll aus den riesigen Bäumen zurück, den ältesten des Waldlandes. Während er sie verließ, kehrten die Gefühle seines eigenen Körpers langsam zurück, wenn auch zunächst nur schwach. Er blinzelte zweimal mit seinen silbernen, pupillenlosen Augen, und sein Blick wurde wieder klar. Sein Atem ging rasselnd und keuchend, aber sein Herz schwoll vor Stolz. Noch nie zuvor hatte er so weit ausgeholt!
    »Du hast gut gelernt junger Nachtelf«, rumpelte eine Stimme, die wie die eines Bären klang. »Besser als selbst ich es erwartet hatte …«
    Schweiß lief Malfurions Gesicht herab. Sein Mentor hatte darauf bestanden, dass er diesen monumentalen Schritt seiner Lehre am helllichten Tage versuchte, dann also, wenn die Kraft seines Volkes am schwächsten war. Wäre es zur Nacht gewesen, dessen war sich Malfurion sicher, wäre er stärker gewesen. Aber wie Cenarius gesagt hatte: Das war nicht Sinn der Sache. Was sein Mentor ihn lehrte, war nicht die Zauberei der Nachtelfen, sondern fast ihr genaues Gegenteil.
    Und in so vielerlei Hinsicht war Malfurion bereits das genaue Gegenteil seines Volkes geworden. Trotz der Neigung der Nachtelfen zu extravaganter, prächtiger Garderobe war Malfurions Kleidung überaus zurückhaltend gewählt: ein Stoffhemd, ein einfaches Wams, eine Hose aus Leder, kniehohe Stiefel … Wären seine Eltern nicht schon vor vielen Jahren bei einem Unfall ums Leben gekommen, sie wären in der Zwischenzeit gewiss aus Scham über ihren Sohn gestorben.
    Sein schulterlanges, dunkelgrünes Haar umrahmte ein schmales Gesicht, das an einen Wolf

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