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WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

Titel: WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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Kielwasser.
    »Rhonin!«, gelang es Krasus herauszubringen. »Flieh! Verschwinde von hier!«
    Sein früherer Schüler hatte ebenso wenig die Absicht, einem solchen Befehl zu gehorchen, wie sie der Drachenmagier an seiner Stelle gehabt hätte. Rhonin griff in seine Gürteltasche und zog etwas daraus hervor, das zunächst wie ein Band aus leuchtendem Quecksilber aussah. Die Substanz verband sich schnell zu einer leuchtenden Klinge, einem Geschenk, das ein Elfenkommandant Rhonin gegen Ende des Krieges gemacht hatte.
    Im Licht der magischen Klinge verwandelte sich der hochmütige Ausdruck auf dem Gesicht des Soldaten in Überraschung. Trotzdem stellte er sich Rhonins Schwert mit seinem eigenen.
    Rote und silberne Funken sprühten. Rhonins ganzer Leib erzitterte. Der Nachtelf stürzte beinahe aus dem Sattel. Der Panther brüllte, doch wegen seines Reiters konnte er den Feind nicht mit seinen rasiermesserscharfen Krallen erreichen.
    Wieder trafen sich die Klingen. Rhonin mochte ein Zauberer sein, doch er hatte im Laufe seines Lebens gelernt, dass es nützlich war, auch das Schwert zu beherrschen. Vereesa hatte ihn so gut trainiert, dass er selbst gegen erfahrene Krieger bestehen konnte … und mit der Elfenklinge hatte er gute Chancen, gegen jeden Gegner den Sieg davonzutragen, der ihm im Zweikampf gegenübertrat.
    Aber nicht gegen eine ganze Bande auf einmal. Während er noch den Nachtelf und seine Bestie auf Abstand hielt, trafen drei weitere Reiter ein, von denen zwei ein Netz zwischen sich führten. Krasus hörte ein Geräusch hinter sich und blickte über die Schulter, wo noch drei andere Reiter erschienen, die ebenfalls ein großes Netz schleppten.
    Wie sehr er es auch versuchte, er brachte die Worte der Macht nicht über seine Lippen. Er, der Drache, war hilflos.
    Rhonin sah das erste Netz und wich zurück. Er hielt sein Schwert bereit, falls die Nachtelfen versuchten sollten, ihn damit einzufangen. Der Anführer trieb sein Reittier vorwärts und zog Rhonins Aufmerksamkeit auf sich.
    »Hinter dir!«, rief Krasus, der wieder von Schwäche überwältigt wurde. »Das ist noch ein …«
    Ein schwerer Stiefel trat dem geschwächten Magier gegen den Kopf. Krasus behielt das Bewusstsein, aber er konnte sich nun vollends nicht mehr konzentrieren.
    Durch verschleierte Augen musste er zusehen, wie sich die dunklen Gestalten der Elfen um seinen Gefährten sammelten. Rhonin wehrte zwei Schwerter ab, trieb eine der Großkatzen zurück … und dann erwischte ihn das Netz von hinten.
    Es gelang ihm, einen Teil davon zu zerschneiden, aber dann fiel das zweite Netz auf ihn, und Rhonin verfing sich vollends in den Maschen. Der junge Magier wollte den Mund zu einem weiteren Zauber öffnen, aber der Anführer der Nachtelfen stürmte vor und rammte ihm die Faust hart gegen den Kiefer.
    Der menschliche Zauberer brach zusammen.
    Wutentbrannt gelang es Krasus, sich teilweise von seiner Benommenheit zu befreien. Er murmelte ein paar magische Worte und zeigte auf den Anführer.
    Dieses Mal funktionierte sein Zauber, aber er ging fehl. Der goldene Blitz traf nicht das Ziel, das der Drachenmagier ins Auge gefasst hatte, sondern nur einen Baum neben einem der anderen Jäger. Drei große Äste brachen weg und stürzten auf den Mann. Sie begruben ihn und seinen Panther unter sich.
    Der Anführer der Nachtelfen starrte finster in Krasus' Richtung. Der Drachenmagier versuchte vergeblich, sich zu schützen, als Fäuste und Stiefel auf ihn einprasselten … und er schließlich das Bewusstsein verlor.
     
     
    Er sah zu, wie seine Untergebenen auf die seltsame Gestalt einprügelten, die einen der ihren mehr durch Zufall als mit Absicht getötet hatte. Auch nachdem ihr Opfer längst bewusstlos geworden war, ließ er seine Krieger weiter ihre Wut an dem bewegungslosen Körper austoben. Die Panther fauchten und knurrten, witterten Blut, und ihre Reiter hatten Mühe, sie davon abzuhalten, sich ebenfalls dem Gewaltausbruch anzuschließen.
    Als er zu dem Schluss kam, dass sie die Grenze erreicht hatten, dass jeder weitere Schlag das Leben des Gefangenen gefährden würde, befahl er seinen Männern aufzuhören.
    »Lord Xavius will sie lebend«, schnappte der narbengesichtige Elf. »Wir wollen ihn doch nicht enttäuschen, oder?«
    Die anderen erstarrten, und plötzlich zeichnete sich Furcht auf ihren Gesichtern ab. Eine berechtigte Furcht, dachte er grinsend, denn Lord Xavius neigte dazu, Nachlässigkeit mit dem Tode zu ahnden … mit einem schmerzhaften,

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