WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit
geschleudert worden. Dinge, die über das Fassungsvermögen eines einfachen Kriegers hinaus gingen, waren vor seinen Augen erschienen und verschwunden, und Brox erinnerte sich daran, durch einen Wirbel chaotischer Energien gestürzt zu sein, während zahllose Stimmen und Geräusche in seinen Ohren gedröhnt hatten, dass er beinahe taub geworden wäre.
Am Ende war alles zu viel für ihn gewesen. Brox hatte das Bewusstsein verloren. Er war sich sicher gewesen, er würde nie wieder erwachen.
Natürlich war er dann doch wieder zu sich gekommen, aber es hatte ihn nicht wieder in die Berg verschlagen, noch war er weiterhin von Wahnsinn umfangen gewesen. Stattdessen hatte Brox in einer fast friedlichen Landschaft aus hohen Bäumen und sanften Hügeln gelegen, die sich so weit erstreckte, wie das Auge blicken konnte. Die Sonne war dabei gewesen zu sinken, und als einzige Geräusche von Leben waren die musikalischen Rufe von Vögeln zu hören gewesen.
Selbst wenn er in die Mitte einer entsetzlichen Schlacht geschleudert worden wäre statt in diese ruhige Szene, Brox hätte nichts anderes tun können, als dort, wo er war, liegen zu bleiben. Der Orc hatte mehr als eine Stunde gebraucht, um wieder genug Kraft zu sammeln, damit er nur stehen konnte – von gehen gar nicht zu reden. Glücklicherweise hatte Brox während der bangen Wartezeit ein Wunder entdeckt. Seine verloren geglaubte Axt war mit ihm verschlungen worden und nur ein paar Yards von dem Orc entfernt gelandet. Noch nicht in der Lage, seine Beine zu benutzen, war Brox zu der Waffe gekrochen. Er hätte sie nicht schwingen können, aber nur ihren Griff zu halten, hatte ihm bereits Trost gespendet, während er darauf wartete, dass seine Kraft zurückkehrte.
Sobald er wieder laufen konnte, war Brox schnell weitergezogen. Es war nicht gut, an einem Ort zu verweilen, wenn man sich in einem fremden Land befand, egal wie ruhig er erscheinen mochte. Die Lage änderte sich ständig, selbst an den friedlichsten Plätzen, und seiner Erfahrung nach änderte sie sich selten zum Besseren.
Der Orc hatte versucht zu verstehen, was mit ihm geschehen war. Er hatte von Magiern gehört, die mit Hilfe besonderer Zauber von einem Ort zum anderen reisten, aber wenn dies ein solcher Zauber gewesen war, dann hatte der Magier, der ihn gesprochen hatte, mit Sicherheit vollkommen den Verstand verloren. Entweder das oder die Beschwörung war schief gelaufen. Natürlich auch eine Möglichkeit …
Allein und verirrt hatte sich Brox ganz seinen Instinkten überlassen. Egal, was bisher geschehen war, Thrall würde wollen, dass er mehr über die Bewohner dieses Landes und ihre möglichen Absichten herausfand. Wenn sie durch Zufall oder aus Vorsatz mit ihrer Magie nach der neuen Heimat der Orcs gegriffen hatten, stellten sie eine mögliche Bedrohung dar. Brox konnte später immer noch sterben. Seine erste Pflicht galt dem Schutze der Seinen.
Zumindest hatte er jetzt eine gewisse Ahnung davon, was für ein Volk hier lebte. Brox hatte vor dem Krieg gegen die Brennende Legion noch nie einen Nachtelf erblickt oder von diesen Leuten gehört, aber er würde ihr einzigartiges Aussehen niemals vergessen. Irgendwie war er in einem Reich gelandet, das von ihnen regiert wurde. Das eröffnete ihm zumindest die Hoffnung, in seine Heimat zurückkehren zu können, sobald er genug Informationen gesammelt hatte. Die Nachtelfen hatten in Kalimdor an der Seite der Orcs gekämpft; gewiss bedeutete das, dass Brox nur in einem obskuren Winkel des Kontinents gelandet war. Ein wenig Erkundung würde ausreichen, um herauszufinden, in welcher Richtung die Länder der Orcs lagen, und sich dorthin auf den Weg zu machen.
Brox hatte nicht die geringste Absicht, einfach zu einem Nachtelf zu gehen und ihn nach dem Weg zu fragen. Auch wenn dies die gleichen Kreaturen waren, die sich mit den Orcs und den Menschen verbündet hatten, so konnte er sich nicht sicher sein, ob die Bürger dieser Nachtelfen-Provinz einem Eindringling freundlich begegnen würden. Bis er mehr wusste, plante der vorsichtige Orc, sich niemandem zu zeigen.
Obwohl Brox zunächst auf keine weiteren Behausungen traf, bemerkte er in der Ferne ein Leuchten, das höchstwahrscheinlich von einer größeren Siedlung stammte. Nachdem er einen Augenblick nachgedacht hatte, packte der Orc seine Waffe fester und machte sich auf den Weg in diese Richtung.
Doch kaum hatte er diese Entscheidung getroffen, als sich plötzlich Schatten aus der entgegengesetzten Richtung
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