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WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

Titel: WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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anderen Schmerz zufügen. Von nun an, Ihr lästige Waldläuferin, sollt Ihr mir dienen.«
    Bis an den Rand des Wahnsinns getrieben und entsetzt, schwebte Sylvanas über ihrem blutigen, erschlagenen Leichnam, blickte in ihre eigenen toten Augen und dann wieder zu Arthas.
    »Nein«, sagte sie, ihre Stimme klang hohl und schaurig, war aber immer noch erkennbar.»Ich werde dir niemals dienen, Schlächter.«
    Er machte eine Geste. Sie war kaum zu erkennen, eher ein Zucken mit dem Finger. Ihr Rücken krümmte sich vor Schmerz, ein weiterer Schrei wurde ihr entrissen und sie erkannte betrübt, dass sie völlig machtlos war. Sie war nun sein Werkzeug, so wie die verfaulenden Leichname und die bleichen, stinkenden Monstrositäten seine Werkzeuge waren.
    »Eure Waldläufer dienen mir ebenfalls«, sagte er. »Sie sind jetzt in meiner Armee.« Er zögerte und es lag ein ehrliches Bedauern in seiner Stimme, als er fortfuhr: Es hätte nicht so weit kommen müssen. Euer Schicksal, ihr Schicksal und das Eures ganzen Volkes lag allein in Euren Händen. Doch ich muss nun zum Sonnenbrunnen vorrücken. Und Ihr werdet mir dabei helfen.«
     
     
    Der Hass schwoll in Sylvanas feinstofflichem Körper an, als wäre er ein lebendes Wesen. Sie schwebte neben Arthas, war sein leuchtendes neues Spielzeug. Ihren Körper hatte man auf einen der Fleischwagen geworfen. Wer wusste schon, welch krankes Ende Arthas für ihn vorgesehen hatte. Als wäre sie an ihn gebunden, war sie niemals mehr als ein paar Meter von dem Todesritter entfernt.
    Und sie hörte ein Flüstern.
    Zuerst hatte Sylvanas sich gefragt, ob sie in diesem neuen, abscheulichen Körper verrückt wurde. Doch schnell wurde klar, dass ihr selbst die Flucht in den Wahnsinn verstellt war. Die Stimme in ihrem Geist war zuerst unverständlich und in ihrem bemitleidenswerten Zustand wollte sie sie nicht hören. Doch bald erkannte sie, wem sie gehörte.
    Arthas warf ihr Seitenblicke zu, als er unerbittlich den Marsch nach Silbermond fortsetzte. Er beobachtete sie genau. Während die Armee, der sie jetzt als Gefangene angehörte, vorwärtsdrängte und das Land zerstörte, hörte sie es plötzlich ganz deutlich:
Du wirst mir zu meinem Ruhme dienen, Sylvanas. Für die Toten wirst du dich plagen. Du wirst dich nach Gehorsam verzehren. Arthas ist der erste und mir der liebste der Todesritter. Er wird für immer über dich befehligen und dir wird es gefallen.
    Arthas sah, wie sie erschauderte, und er lächelte.
    Sie hatte geglaubt, ihn zu hassen, als sie ihn das erste Mal vor den Toren von Quel'Thalas gesehen hatte. Als das wundersame Land dahinter immer noch rein und pur gewesen war, nichts ahnend von der tödlichen Berührung. Hatte geglaubt, ihn zu hassen, als seine Schergen ihre Leute getötet und die Toten wiederbelebt hatten, die sich in menschliche Puppen verwandelten. Hatte geglaubt, ihn zu hassen, als er sie mit einem einzigen Schlag der monströsen Runenklinge tötete... Doch all das war nichts gegen den Zorn, den sie jetzt verspürte – eine Kerze verglichen mit der Sonne, ein Flüstern im Vergleich zum Schrei einer Banshee.
    Niemals,
erwiderte sie der Stimme in ihrem Kopf.
Er bestimmt meine Handlungen, doch Arthas kann meinen Willen nicht brechen.
    Die Antwort war ein hohles, kaltes Gelächter.
    Sie rückten weiter vor, an Morgenluft und dem Sanktum des Ostens vorbei. Vor den Toren von Silbermond hielten sie an. Arthas' Stimme hätte nicht so weit reichen sollen, wie sie es tat. Doch Sylvanas wusste, dass sie in jedem Winkel der Stadt gehört wurde.
    »Bürger von Silbermond! Ihr hattet ausreichend Gelegenheit, euch zu ergeben. Doch ihr habt abgelehnt. Wisset, dass heute euer ganzes Volk und euer altes Erbe enden wird. Der Tod selbst ist gekommen, um das hohe Heim der Elfen zu fordern!«
    Sie, Waldläufergeneral Sylvanas Windläufer, wurde vor ihrem Volk als Beispiel vorgeführt, was geschehen würde, wenn man sich nicht ergab. Doch die Elfen taten es nicht und Sylvanas liebte sie innig dafür, selbst als sie zum Dienst für ihren dunklen Herrn gezwungen wurde.
    Und so fiel sie, die leuchtende, schöne Stadt der Magie, ihr Ruhm wurde zerstört und zu Geröll reduziert, als die Armee der Untoten – die Geißel, wie Arthas sie mit verquerer Zuneigung in der Stimme genannt hatte – weiter vorrückte. Wie zuvor belebte Arthas die Gefallenen, damit sie ihm dienten. Hätte Sylvanas immer noch ein Herz besessen, wäre es spätestens beim Anblick von so vielen Freunden und geliebten Elfen

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