WoW 09 - Thall-Drachendämmerung
streckten sich aus, umgaben den Vater des Zwielichts und er erzitterte. „Das Portal bringt dich nach Hause. Dort magst du weiterhin das Vertrauen jener verraten, die dich verehren, und du wirst erneut bereit sein, wenn ich es dir sage."
Der Vater des Zwielichts legte seine Kutte ab und gab sich dem Rauch des Schattens hin. Nun trug er auch wieder seine vertrauteren Klerikergewänder.
„Danke, Mylord", flüsterte Erzbischof Benedictus. „Danke!"
ZWEIUNDZWANZIG
Sie standen auf der obersten Ebene des Wyrmruhtempels, als der Morgen anbrach: vier Aspekte und ein Orc. Alle waren müde, doch siegreich. Die vergangenen Stunden zwischen dem Fall von Chromatus und diesem Moment waren von all den erforderlichen Kleinigkeiten in Anspruch genommen worden, die einer solchen Schlacht folgten: die Toten zählen und benennen, die Verwundeten heilen und die Nachzügler suchen.
Viele - zu viele - waren bei den Angriffen gefallen und die ernste Aufgabe, die Leichen zu bergen, würde bis zum Sonnenaufgang andauern. Für den Augenblick war jedoch alles Wichtige erledigt.
Sie hatten den Vater des Zwielichts nicht unter den getöteten Kultisten gefunden, obwohl Thrall darauf hingewiesen hatte, dass es eine ganze Reihe verkohlter Leichen gab - einige davon eindeutig menschlich und männlich. Kirygosa hatte ihren blauschwarzen Kopf geschüttelt. „Nein", sagte sie, „ich würde ihn erkennen. Ich würde ihn überall erkennen."
Kalecgos hatte sie mit einem besorgten Gesichtsausdruck gemustert. Nur die Zeit würde zeigen, ob Kirygosa sich von den Monaten der Folter erholen würde. Doch sie war zu ihrem Schwarm zurückgekehrt und hatte einen festen Platz im Herzen der Lebensbinderin. Thrall vermutete, dass es ihr gut gehen würde.
Die einzigen Zwielichtdrachen, die sie gefunden hatten, waren tot. Der Rest war geflohen, führerlos und verängstigt. Und Chromatus...
Besorgt, dass irgendeine dunkle Macht versuchen könnte, Chromatus wiederzubeleben, hatten die Drachen versucht, den Leichnam zu zerstören.
Es war ihnen nicht gelungen. Irgendein mächtiger Zauber, womöglich tief in die Synthese von Magie und Technologie verwoben, die ihn überhaupt erst belebt hatte, beschützte den Körper.
„Dann muss er so lange bewacht werden, bis wir einen Weg gefunden haben, ihn völlig zu vernichten", hatte Alexstrasza entschieden. „Repräsentanten von unseren Schwärmen werden ihn im Auge behalten. Er ist nicht tot... aber er liegt hier ohne einen Lebensfunken. Solange wird er niemandem schaden."
„Während des Nexuskriegs erschuf Malygos arkane Gefängnisse", hatte Kalecgos angemerkt. „Wir wissen, wie gut sie funktioniert haben. Wir könnten eines bauen, das groß und stark genug ist, ihn aufzunehmen."
Nun standen fünf Gestalten, vier Drachen und ein Orc, zusammen und blickten nach Osten. „Wir werden in Kürze wieder getrennte Wege gehen", sagte Nozdormu leise. „Aber wir werden nie wieder wirklich getrennt sein. Nie wieder." Er hob den Kopf und sah sie an. „Thrall... ich habe Euch gesagt, wasss ich erfahren habe." Thrall nickte und hörte stumm zu, während Nozdormu den anderen Aspekten das schreckliche Wissen weitergab, das er bereits mit Thrall geteilt hatte.
„Thrall fand mich, als ich versssucht habe, die Antwort auf etwasss zu finden. Ihr alle wisst, dass ich Stunde und Art meines Todesss kenne. Und obwohl ich mein Wisssen nie ausnutzen würde, wurde ich doch auf meinen Reisen auf einem Zeitweg der Anführer desss ewigen Drachenschwarmsss."
Sie starrten ihn erschrocken an. Für einen langen Moment konnte niemand etwas sagen. Dann meinte Alexstrasza sanft: „Du sagtest Zeitweg. Ist es der wahre, alter Freund?"
„Das weiß ich nicht", erwiderte er. „Ich wollte genau das herausfinden. Ich wollte einen Weg finden, um zu vermeiden, dass ich etwasss Derartigesss tun werde. Und auf dieser Suche erfuhr ich, was Thrall euch dann berichtete: dass all das Leiden, mit dem wir es zu tun haben - der Wahnsinn von Malygos und Todesschwinge, der Smaragdgrüne Traum, der sich in einen Albtraum verwandelte, der Schattenhammerkult - alles miteinander in Verbindung steht. Das sagte ich Thrall. Und der Grund, warum ich so spät zu eurer Hilfe eilte, war, dass ich einer anderen Spur folgte. Ich habe entdeckt, wer hinter dieser großen und schrecklichen Verschwörung steckt." Seine Augen leuchteten, hell vor gerechtem Zorn. „Es... Ich kann es kaum ausssprechen, selbst jetzt. Es sind...", seine mächtige Stimme wurde zu einem tiefen
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