WoW 09 - Thall-Drachendämmerung
Flüstern, „... die Alten Götter."
Die drei anderen mächtigen Drachenaspekte starrten ihn an, ihre Augen weit geöffnet vor Schreck und Sorge.
Thralls Herz pochte. Er wusste über sie Bescheid, sie waren alt und böse. Zwei von ihnen versteckten sich in Ulduar und Ahn'Qiraj. „Ich habe bereits von diesen Wesen gehört", sagte Thrall. „Aber du weißt sicherlich mehr."
Einen Moment lang sprach niemand, als würden sie erscheinen, wenn sie darüber redeten.
„Ihr kennt die alten Geschichten, Thrall", ergriff schließlich Alexstrasza das Wort. „Geschichten vom Bösen, das in Euren Geist eindringt. Das Euch zu dunklen, schrecklichen Dingen treibt. Subtile Einflüsterungen, die wie Eure eigenen Gedanken klingen."
Und Thrall wusste, dass er tatsächlich bereits davon gehört hatte. „Die Tauren sagen, dass das Böse zum ersten Mal zu ihnen kam, als sie auf dunkle Einflüsterungen hörten."
Ysera nickte. Sie sah schlecht aus. „Die Flüstereien kamen sogar bis in den Smaragdgrünen Traum", berichtete sie.
„Sie drangen auch in Todesschwinges Geist ein", sagte Kalecgos, „als er noch Neltharion war, der Erdenhüter. Es waren die Alten Götter, die ihn in den Wahnsinn trieben, Thrall - die alle schwarzen Drachen verrückt machten."
„Sie sind alt, älter alsss wir", sagte Nozdormu. „Sie waren schon hier, bevor die Titanen kamen, und hätten die Welt vernichtet, hätten unsssere Schöpfer nicht eingegriffen. Ein Kampf, wie ihn diese Welt seitdem nicht mehr erlebt hat. Sie wurden weggeschlosssen: versteckt an dunklen Orten dieser Erde, träumend in verzaubertem Schlaf."
„Nur ihre Flüstereien konnten uns erreichen", sagte Alexstrasza. „Zumindest... bis vor Kurzem." Sie hob die müden Augen zu Nozdormu. „Und du sagst, sie stecken dahinter? Neltharions Korrumpierung. Der Riss in den Zeitwegen? Aber stecken sie wirklich hinter allem? Seit so vielen Jahrtausenden?"
„Wozu?", fragte Kalecgos.
„Brauchen sie einen Grund?", fragte Ysera. „Wer weiß schon, wie die Alten Götter denken oder träumen? Sie sind böse und selbst im Schlaf breitet sich das Böse aus."
„Warum stecken sie hinter all diesen dunklen Ereignissen, warum haben sie sie verursacht? Machen sie das einfach, weil sie alles hassen oder weil sie gern planen? Das wissen wir nicht. Wir müssen nur wissen, dass es so ist und welch schreckliche Konsequenzen daraus entstehen."
Kalecgos blickte sie eindringlich an. „Überlegt nur, welchen Schaden jedes Einzelne dieser Ereignisse angerichtet hat. Sie haben uns zerrissen. Sie ließen uns einander misstrauen. Erinnert euch, wie schnell wir uns gegen Korialstrasz gewandt haben, obwohl seine Tat selbstopfernd und heroisch war. Selbst du hast gezweifelt, meine Liebe", sagte er sanft zu Alexstrasza, die ihren roten Kopf senkte.
„Ich glaube, dass selbst mein Aufstieg zum Anführer des ewigen Drachenschwarms, wenn er denn tatsächlich stattfindet, auf sie zurückzuführen issst. Aber heute... haben wir etwasss Neuesss gelernt. Wir, die wir so alt, so scheinbar weise sind." Er lachte. „Wir haben entdeckt, dass wir zusammenarbeiten müssen, wenn wir gegen das Böse bestehen wollen." Er wandte sich an Ysera. „Werden wir auch andersss siegen können?", fragte er sehr sanft.
Sie schüttelte den Kopf. „Nein", sagte sie. „Ohne die Einheit, die wir gefunden haben - ohne die Einheit, die wir noch finden müssen -, werden wir nie in der Lage sein, gegen die kommende Stunde des Zwielichts zu bestehen - und die Vision, die ich sah."
„Ich dachte, das sei bereits die Stunde des Zwielichts gewesen", meinte Thrall verwirrt.
Sie schüttelte erneut den Kopf. „Das war sie natürlich nicht", erklärte sie nachsichtig.
Thralls einziger Trost war, dass die anderen versammelten Drachen ebenso verwirrt schienen wie er. Ysera war mächtig und gütig, aber sie existierte wahrlich weit entfernt von anderen Wesen.
„Ihr habt uns geholfen, wie ich es vorausgesehen habe", fuhr der grüne Aspekt fort. „Ich war nicht sicher, wie... doch ihr habt es getan. Das Mosaik ist nicht länger einfach nur eine Ansammlung von bunten Steinen. Es nimmt Gestalt und Form an. Die Visionen und Träume, die ich habe - sie manifestieren sich. Es hat einen, der eigentlich nicht zu uns gehört, gebraucht, um uns zusammenzubringen. Und weil wir zusammen sind... wenn die wahre Stunde kommt... werden wir nicht versagen."
„Vor langer Zeit kam ich mit der Hoffnung der Einheit unter den Drachenschwärmen in meinem Herzen
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