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WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

Titel: WoW 09 - Thall-Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Weinkelch und nahm einen Schluck. „Ihr habt die Gabe der Untertreibung, Freund Thrall. Ich rechnete bei mindestens drei Gelegenheiten allein an diesem Nachmittag mit Gewaltausbrüchen. Vielleicht ist es Eure Anwesenheit, die Arygos zurückhält. Nach allem, was seinem Vater geschehen ist, will er sicher nicht vor jemandem sprunghaft wirken, der das Ohr von zwei Aspekten hat. Allein dafür spendiere ich Euch eines Tages ein Bier in einer Taverne, wenn Ihr es am wenigsten erwartet." Er grinste. Seine blauen Augen blitzten vor Fröhlichkeit.
    Thrall merkte, wie er zurücklächelte. Er mochte Kalec. Der junge blaue Drache war recht angenehm in seiner Elfengestalt. Thrall erkannte, dass Kalec ihn an Desharin erinnerte, und seine Stimmung wurde bittersüß. Er spürte, wie sein Lächeln erstarb.
    Kalec entging die Veränderung nicht. „Stimmt etwas nicht?"
    „Da war ein anderer Drache, den ich auf meiner Reise getroffen habe. Er war wie Ihr. Er hieß Desharin. Er war..."
    „... ein grüner Drache", beendete Kalec den Satz, seine Augen waren düster geworden. „Er ist nicht mehr."
    Thrall nickte. „Er half mir auf meiner Reise, brachte mich zu den Höhlen der Zeit. Dort wurde er von einem Angreifer getötet, der uns beide überfiel, während wir meditierten."
    Er konnte die Wut nicht aus der Stimme verbannen und Kalec nickte. „Effektiv... doch die Taktik eines Feiglings."
    Thrall schwieg einen Moment. „Ja", stimmte er ihm zu. „Ich habe im letzten Zeitweg, in dem ich gefangen war, entdeckt, wer das war. Ihr kennt wohl Aedelas Schwarzmoor nicht und darüber bin ich froh. In diesem Zeitweg ist er glücklicherweise unbedeutend. Er fand mich, als ich ein Kind war, und bildete mich zum Gladiator aus. Sein Ziel war es, mich an die Spitze einer Armee aus Orcs zu setzen und die Allianz zu unterwerfen."
    „Offensichtlich hatte er keinen Erfolg damit", sagte Kalec.
    „Nicht auf diesem Zeitweg. In dem anderen starb ich als Kind und Schwarzmoor stieg selbst auf, um die Armee zu führen."
    „Ein erschreckendes Szenario", erwiderte Kalec, „aber Ihr sagtet, er griff Euch außerhalb der Zeitwege an. Wie...?" Seine Augen weiteten sich, als er es verstand. „Der ewige Drachenschwarm muss ihn aus dem Zeitweg gerissen haben, damit er Euch jagen kann."
    Thrall nickte.
    „Beängstigend, dass sie so etwas können."
    „Alles, was ich auf dieser Reise gelernt habe, ist verstörend", erklärte Thrall. Er blickte auf seinen Krug. „Außer der Tatsache, dass herbeigezaubertes Bier einfach köstlich schmeckt." Er prostete seinem Gastgeber zu und lachte.
    Kalecgos warf den blauen Kopf zurück und lachte ebenfalls.

    ***

    Die Monde hatten fast ihre Mitternachtsposition erreicht, doch das konnte man nicht ändern. Arygos konnte keinen weiteren Abend warten, um seine Sache durchzuziehen. Wie alle blauen Drachen spürte er die Kälte nicht, während seine Flügel gleichmäßig schlugen und ihn durch die frostige Nacht trugen, die so klar war, dass die Sterne wie Eisstückchen am Himmel prangten.
    Er achtete peinlichst darauf, dass er nicht verfolgt wurde, und drehte sich oft um. Stetig flog er nach Osten, seine Flügel schlugen schnell. Die zackigen Gipfel von Kaltarra wichen flacheren Landschaften. Quellen aus siedend heißem Wasser, die direkt aus Azeroths Herzen entsprangen, spien und zischten. Geysire, Dampfquellen, überflutete Ebenen - er ignorierte sie, besessen von seinem Ziel.
    Die Spitzen des Wyrmruhtempels kamen in Sicht und lagen bleich im Mondlicht. Er war beschädigt, aber nicht unbewohnt. Gestalten wie Schatten, schwarz und lila und indigofarben, kreisten langsam um ihn, während andere in verschiedenen Ecken des Tempels schliefen. Zwei faulenzten auf dem Mosaikboden auf der obersten Ebene, lagen lang ausgestreckt wie riesige geflügelte Echsen.
    Er wurde entdeckt.
    Mehrere der Zwielichtdrachen, die den Tempel bewachten, verließen ihre Bahnen und hielten direkt auf Arygos zu. Plötzlich ertönte eine Stimme, die von überall und nirgendwoher zu kommen schien.
    „Arygos, Sohn von Malygos", erklang die vertraute Stimme - dieselbe Stimme, die Alexstrasza und den Rest der Drachen an jenem schicksalhaften Tag vor nicht langer Zeit verhöhnt hatte.
    „Ich bin es", rief Arygos als Antwort. Er landete auf der obersten Ebene. Und verneigte sich demütig vor dem Vater des Zwielichts.

    VIERZEHN

    Kirygosa hatte eng zusammengerollt geschlafen, ihre Träume waren wirr und beunruhigend gewesen. Als sie einen Moment die Stimme

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