WoW 09 - Thall-Drachendämmerung
des Zwielichts lächelte.
„Dir soll für diese Aufgabe ihre Energie und meine eigene zur Verfügung stehen, Vater des Zwielichts. Aber... sie müssen erst mir gehören, bevor ich sie dir geben kann."
„Was ist passiert?" Der Vater des Zwielichts hatte, genau wie Kiry, seine Unsicherheit gespürt. Hoffnung keimte in ihrem Herzen. Die Dinge liefen nicht glatt.
„Der Orc hat mich vor dir gewarnt. Er ist gekommen, so wie du es befürchtet hattest."
Thrall! In den Schatten, mit abgewandtem Kopf, konnte Kirygosa ein Lächeln nicht unterdrücken.
Der Vater des Zwielichts fluchte. „Das wird unseren Meister nicht glücklich machen", grollte er. „Mir wurde gesagt, dass Schwarzmoor Thrall aufhalten würde. Sag mir, welchen Schaden er bislang angerichtet hat - und warum du ihn nicht selbst getötet hast."
Arygos fuhr auf. „Das habe ich versucht, aber Kalecgos ließ mich nicht und unser Treffen lief in der Öffentlichkeit ab."
„Thrall ist nur ein Orc!", zischte der Vater des Zwielichts. „Du hättest ihn leicht töten können, bevor irgendjemand die Gelegenheit gehabt hätte, zu protestieren!"
„Zwei Aspekte haben ihn zu uns geschickt! Ich wäre ihn nicht losgeworden, ohne entweder Verdacht zu erregen oder viele Mitglieder meines Schwarms vor den Kopf zu stoßen - und ich brauche jeden einzelnen von ihnen, um Aspekt zu werden!"
„Muss ich dich wie ein Kind an die Hand nehmen, Arygos?" Der mächtige Drache zuckte tatsächlich unter dieser Kritik zusammen. „Arrangiere einen Unfall!"
„Du bist hier in Sicherheit, ohne spähende Augen, die auf Schwächen von dir lauern", spie Arygos wütend. „Es ist leicht für dich, von Unfällen zu reden, solange du nicht dort bist! Wenn irgendetwas passiert, fällt der Verdacht doch sofort auf mich!"
„Glaubst du, ich weiß nichts darüber, seine wahre Natur zu verbergen?" Der Vater des Zwielichts warf den Kopf zurück und lachte. „Ich bewege mich unter meiner Art wie du unter deiner und keiner ahnt etwas von meinen wahren Plänen. Das ist eine Fähigkeit, die du erlangen musst, junger blauer Drache."
„Es gibt genug Drachen, die Kalec beherrscht. Ich kann es mir einfach nicht leisten, dass jemand sich fragt, warum ich so scharf darauf bin, einen einfachen Orc zu töten!"
„Er ist kein einfacher Orc!", erwiderte der Vater des Zwielichts heftig. „Verstehst du das nicht? Thrall wird dich vernichten, wenn du ihn nicht zuvor umbringst! Und genau das will ich und das will Lord Todesschwinge! Willst du deinen Meister enttäuschen, nur weil du Angst hast, beschuldigt zu werden? Ich glaube, da gibst du dich der falschen Furcht hin!"
„Kalec hat ihn unter seine Fittiche genommen", rechtfertigte sich Arygos und sein Kopf senkte sich. „Ich kann nichts tun. Doch immerhin wissen wir, wo er ist. Wir können ihn im Auge behalten. Und vielleicht ergibt sich eine Gelegenheit. Bald schon ist das alles unwichtig, weil ich der neue Aspekt sein werde. Dann kann ich tun, was ich will."
„Hast du ihn gesehen?"
Die Frage des Vaters des Zwielichts und der offensichtliche Wechsel des Themas verwirrten beide blaue Drachen. Den einen, an den sie gerichtet war, und den anderen, der das Gespräch belauschte.
„Wen gesehen?", fragte Arygos.
„Flieg wieder los", ordnete der Vater des Zwielichts mit plötzlich ruhiger Stimme an. „Flieg nach Nordwesten. Sieh auf zu ihm und kehre zu mir zurück. Geh!"
Arygos nickte und flog in die Nacht. Der Vater des Zwielichts trat zu der Kante und beobachtete ihn, die Kälte verwandelte seinen Atem in kleine Wölkchen.
Kirygosa schluckte schwer. Sie wusste nun, wen Arygos sich ansehen sollte. Chromatus. Der mit den vielen Köpfen. Der, der niemals hätte atmen sollen. Das war die Art von Groteskem, womit sich ihr Blutsbruder verbündet hatte. Sie spürte ein Prickeln, als der Vater des Zwielichts sie ansah.
„Er wird sterben", sagte er im Plauderton. „Ich weiß, dass du das wissen willst."
„Arygos? Sicher", gab sie zurück.
„Mir ist gerade nicht danach, zu dir rüberzukommen, um dich zu foltern", sagte er. „Kalec wird sterben, genau wie du. Niemand kann sich gleichzeitig gegen Chromatus und Todesschwinge stellen. Selbst die Welt schreit vor Schmerz unter seiner Folter."
„Vielleicht stirbt Kalec tatsächlich", stimmte Kirygosa zu. „Und vielleicht auch ich. Aber jemand wird sich gegen Todesschwinge erheben - und gegen dieses Ding, das sein Sohn erschaffen hat."
Kiry war wahnsinnig stolz auf Kalec. Sie wusste nicht, ob er
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