WoW 09 - Thall-Drachendämmerung
langes Seufzen aus. Der Schwanz schlug auf den Boden. Dann lag er wieder ruhig und das schwere Atmen deutete auf tiefen Schlaf hin.
Kirygosa schloss kurz erleichtert die Augen und setzte langsam und vorsichtig ihren Weg an dem schlafenden chromatischen Drachen vorbei fort auf die Stelle zu, wo die Reittiere angebunden waren. Die Wölfe und Nachtsäbler waren zu sehr an ihre Reiter gebunden, um sie zu stehlen. Die Elche waren nicht ausreichend gezähmt, um Reiter zu tragen, obwohl sie in diesem Land geboren waren und sie schnell transportiert hätten. Außerdem würden sie und die anderen Pflanzenfresser sicherlich nervös auf das Blut reagieren, das immer noch an ihr klebte. Die Wyvern, die die Horde gern zum Fliegen benutzte, waren überraschend ruhig, und weil es nur so wenige davon hier am Tempel gab, duldeten sie jeden auf ihren Rücken.
Jeden, der wusste, wie man mit ihnen umging. Kirygosa drängte erneut die Tränen zurück und sagte sich selbst, welches Glück sie hatte, dass gleich zwei dieser Tiere verfügbar waren.
Sie näherte sich dem, das sie erwählt hatte, und murmelte sanft vor sich hin. Der löwenartige Kopf wandte sich ihr zu, die Augen blitzten vor Langeweile, während die fledermausartigen Flügel sich streckten und spannten. Der Wyvern trug keinen Sattel und sie durfte keine Zeit verschwenden, einen zu suchen. In jedem Augenblick konnte jemand Alarm schlagen und sie musste bis dahin eine möglichst große Distanz zwischen sich und den Tempel bringen.
Kirygosa hatte dabei zugesehen, wie Wyvern geritten wurden, aber war noch nie selbst auf einem gesessen. Vorsichtig schwang sie ein Bein über das große Tier. Es grunzte, wandte sich zu ihr um, spürte offensichtlich, dass sie keine geübte Reiterin war.
Kiry streichelte es in einer, wie sie hoffte, besänftigenden Art, packte die Zügel und dirigierte den Wyvern himmelwärts. Gehorsam und gut trainiert sprang er in die Luft - sie keuchte, setzte sich zurecht und klammerte sich fest. Er bewegte sich schnell und gleichmäßig, schwebte, erwartete ihre Befehle. Sie nahm die Zügel, wandte den Wyvern nach Westen Richtung Kaltarra und dem Nexus und hoffte verzweifelt, dass sich dort Kalecgos und ihr Schwarm immer noch sammelten.
Sie beugte sich dicht an das Ohr des Wyvern, nutzte die schwache Magie der Überredung, die trotz der Kette um ihren Hals möglich war, und beruhigte sich selbst.
„Wir beide wissen, wie man fliegt", flüsterte sie. „Bring mir bei, wie man ein Windreiter wird, mein Freund."
Vielleicht war es nur Einbildung. Doch sie glaubte, sie hörte ein zustimmendes Bellen.
ACHTZEHN
Thrall hatte nicht gedacht, dass er zu ihr zurückkehren würde. Doch während er auf dem Rücken von Narygos saß, spürte Thrall, dass er nun eine völlig andere Person war als beim letzten Mal, als er bei der Lebensbinderin gewesen war.
Der Gedanke an Aggra brannte warm in seinem Herzen, ein stilles, von Asche genährtes Feuer, das sowohl Mut spendete als auch beruhigte. Er hatte dabei zugesehen, wie die blauen Drachen ihre wahre geistige Tiefe wiederentdeckten, ihre eigenen Herzen und ihre Gefühle. Er hatte sogar eine wichtige Rolle dabei gespielt. Sie hatten den Aspekt erhalten, den sie verdienten: einen, der Stärke, Mitgefühl und Weisheit verkörperte, der wirklich nur die besten Interessen des Schwarms im Sinn hatte.
„Als ich sie das letzte Mal gesehen habe, war sie hier", sagte Thrall.
Der Drache stieß sanft hinab und flog auf den Steingipfel zu. Beim Näherkommen erkannte Thrall, dass Alexstrasza immer noch hier war. Sie hatte die Beine an die Brust gezogen und bot ein Bild des Schmerzes. Er fragte sich besorgt, ob sie sich seit seinem letzten Besuch überhaupt bewegt hatte.
„Setzt mich ein Stück entfernt ab", sagte Thrall. „Ich glaube nicht, dass sie irgendjemanden sehen will. Es wird vielleicht leichter, wenn ich allein zu ihr gehe."
„Wie Ihr wollt", sagte Narygos, landete anmutig und kauerte sich hin, damit Thrall leichter absteigen konnte.
Thrall wandte sich um und sah ihn an. „Ich danke Euch dafür, dass Ihr mich hierher getragen habt", sagte er. „Doch... vielleicht solltet Ihr nicht auf mich warten."
Narygos neigte den Kopf. „Wenn Ihr es nicht schafft, sie zu überzeugen..."
„Wenn ich das nicht schaffe", sagte Thrall mit stiller Ernsthaftigkeit, „dann gibt es kaum einen Grund für mich, zurückzukehren."
Narygos nickte und verstand. „Viel Glück dann, zu unserem aller Besten." Er gab Thrall einen
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