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WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

Titel: WoW 09 - Thall-Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Anzeichen, dass sie entdeckt worden war.
    Alles blieb ruhig.
    Mit einer Hand nahm sie die Kette kurz. Sie hielt sie immer noch in der schwächeren menschlichen Gestalt gefangen. Doch immerhin hielt kein Feind das Ende.
    Es gab keinen Ort, an dem sie die Leichen verstecken konnte. Der Tempel war offen und luftig angelegt, mit sehr wenigen Nischen. Sehr bald schon würde man nach ihnen suchen und die Leichen auf der Rampe finden. Doch mit etwas Glück war Kirygosa dann schon lange weg.
    Sie bewegte sich schnell und leise, die Füße in den Stiefeln machten fast kein Geräusch, als sie die Rampe hinuntereilte. Glücklicherweise war es nach Sonnenuntergang und so konnte sie wenigstens darauf hoffen, sich in den Schatten verbergen zu können.
    Selbst nach Einbruch der Dunkelheit hielt der Vater des Zwielichts seine Schergen auf Trab. Fackeln steckten im Schnee und ihr orangerotes Licht vertrieb die lilablauen Schatten.
    Kirygosa erreichte die unterste Ebene, presste sich gegen einen der Torbögen und sah sich um. Wenn sie sich doch nur in ihre normale Gestalt verwandeln und wegfliegen könnte! Aber sie hatten dafür gesorgt, dass das nicht ging. Sie fingerte an der Kette an ihrem Hals herum, die sie in dieser Gestalt gefangen hielt, und dachte nach.
    Sie würde ein Reittier brauchen. Die Kultisten benutzten alle möglichen Arten als Packtiere - beispielsweise jene, die noch vor Kurzem den riesigen Wagen gezogen hatten, auf dem der tote Körper des Albtraums gelegen hatte, der nun nicht weit entfernt von diesem Ort döste, wo Kirygosa sich in den Schatten versteckt hielt. Doch es gab auch persönliche Reittiere. Ein paar der höherrangigen Mitglieder des Kults besaßen welche. Sie waren nicht gezwungen gewesen, wie die meisten anderen während des brutalen Trecks zum Tempel, zu Fuß durch Nordend zu laufen. Dort drüben waren gleich mehrere angebunden, eine gutes Stück vom Licht der Fackeln entfernt. Sie sah ein paar Wölfe, dick eingewickelte Pferde, Nachtsäbler und sogar ein paar Elche und einen oder zwei Wy vern. Einige würden keinem anderen als ihrem Reiter erlauben, sie zu besteigen.
    Doch einige würden es.
    Da gab es nur ein Haken: Um dorthin zu gelangen, musste sie an dem schlafenden Chromatus vorbeikommen.
    Sie zögerte, der Schrecken kehrte wieder... wenn er aufwachte...
    Dann wärst du nicht besser dran, als wenn du freiwillig zu ihm gegangen wärst. Doch wenn du an ihm vorbeikommst...
    Es war der einzige Weg. Wenn sie nicht an ihm vorbeikam, hatte sie ja immer noch den Dolch. Sie würde ihn gegen sich selbst richten, statt sich solch einer Abnormität hinzugeben.
    Sie zog die herabhängende Kette unter ihr Leinenhemd, packte den Dolch - eine erbärmliche Waffe gegen eine so große Kreatur - und trat langsam vor.
    Sein Atem blies wie ein sanfter Wind, während die Luft aus den riesigen Lungen strömte. In ihrer Menschengestalt fühlte sich Kirygosa wie eine Maus vor einem Tiger. Dennoch glaubte sie, dass das Geräusch ihrer schneegedämpften Schritte und ihr pochendes Herz ihn aufwecken könnten. Er hatte sich nicht zusammengerollt, sondern lag mit den Köpfen ausgestreckt da. Sein Körper bewegte sich bei jedem Atemzug langsam auf und ab.
    Kiry wollte losrennen, tat es aber nicht. Stattdessen bewegte sie sich behutsam Schritt für Schritt vorwärts, an der Länge der riesigen gesprenkelten Gestalt entlang. Er roch moschusartig und furchtbar, als könnte der Gestank des Todes, der so lange an ihm gehangen hatte, nicht einfach vertrieben werden, indem man ihm den Funken des Lebens gab. Plötzlich stieg Hass in ihr hinauf, dessen Hitze sie wärmte und der ihr neue Entschlossenheit verlieh.
    Hier stand mehr auf dem Spiel als ihr Leben. Sie war lange genug die Gefangene des Vaters des Zwielichts gewesen, um einige Dinge zu erfahren - Dinge, von denen er nicht ahnte, dass sie sie wusste. Wenn sie zu Kalec gelangen und den blauen Drachen mit diesen Informationen versorgen konnte, würde ihnen das möglicherweise bei ihrem Angriff helfen.
    Und sie würden sicherlich wieder angreifen. Kirygosa kannte ihr Volk. Und dieses Mal wollte sie bei ihm sein, nicht hilflos gefangen und schwach durch eine Kette um ihren Hals.
    Chromatus regte sich.
    Kirygosa hielt mitten im Gehen inne. Hatte er ihren plötzlichen Hassanfall irgendwie gespürt? Ihn vielleicht gerochen? Oder war sie zu sorglos gewesen und hatte einen Zweig im Schnee zertreten?
    Er bewegte sich, hob den riesigen bronzenen Schädel, legte ihn zurück und stieß ein

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