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WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

Titel: WoW 09 - Thall-Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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„Eine war für mich. Und diese... soll ich mit Euch teilen."
    Er schloss die Augen.

    ***

    Der Welpe schlüpfte aus dem Ei.
    Es war eine nüchterne Umgebung für eine Geburt, ein behelfsmäßiges Labor unter einem großen Zelt. Draußen tobte der Sturm, als der kleine Welpe gegen die Schale ankämpfte.
    Viele waren da, um seine Ankunft mitzuerleben. Einer schien ein Mensch zu sein, eingewickelt in einen Kapuzenumhang, der sein Gesicht verbarg. Die anderen trugen Roben, die sie sofort als Mitglieder des Schattenhammerkults auswiesen. Sie alle wirkten glücklich, ihre Blicke auf das schlüpfende Kind gerichtet.
    Neben dem Menschen stand eine attraktive Menschenfrau mit blauschwarzem Haar, die eine dünne Kette um den Hals trug, die in seiner Hand endete, im Gegensatz zu den anderen beobachtete sie die Szenerie mit einem verzweifelten Gesichtsausdruck, eine Hand ruhte auf ihrem Bauch, die andere war zur Faust geballt.

    ***

    „Kirygosa!"
    Alexstrasza flüsterte den Namen. Ihre Stimme drang nur an Thralls Ohren.
    Die Vision entfaltete sich exakt so, wie es beim ersten Mal der Fall gewesen war. Er spürte ein Stechen, als dieser Name erklang. Das war also mit Arygos' Schwester geschehen, die verschwunden war. Verschwunden, aber nicht tot, noch nicht. Ihr Gesicht verriet ihm alles, was er wissen musste.

    ***

    Das kleine Wesen drückte und schob und ein Teil der Schale brach heraus. Sein Maul öffnete sich und es schnappte nach Luft.
    Es war hässlich.
    Es war blau, schwarz und lila, mit grotesken bronzefarbencn, roten und grünen Klecksen hier und dort. Eins seiner Vorderbeine endete in einem Stumpf. Es hatte nur ein zerfressenes Auge, mit dem es sein Publikum musterte.
    Kirygosa stieß ein Heulen aus, dann wandte sie sich ab.
    „Nein, nein, meine Liebe, wende deine Augen nicht ab. Sieh, was wir aus deinem blauen Kind gemacht haben", freute sich der Mensch hämisch. Er streckte die behandschuhte Hand aus und schob den chromatischen Welpen auf seine Handfläche.
    Das Ding lag schlapp da, doch die kleine Brust hob sich. Einer seiner Flügel war an einer Seite eingedrückt.
    Der Mann in dem Umhang ging ein paar Schritte weg und setzte es auf die Erde. „Nun, mein Kleiner, lass uns sehen, ob du für uns größer werden kannst."
    Einer der Kultisten trat vor und verneigte sich unterwürfig. Der Mensch streckte die Hände aus. In einer lag ein halb verdecktes Artefakt, das vor violetter Energie nur so leuchtete. Die Finger der anderen Hand bewegten sich beim Zaubern. Er sprach eine Beschwörung und ein Strahl weißer arkaner Energie schoss aus dem Artefakt hervor. Er wickelte sich um den Welpen und begann die goldene Lebensenergie aus dem kleinen Drachen herauszusaugen. Er kreischte vor Schmerz.
    „Nein!", schrie Kirygosa und stürzte vor. Der Mann zog fest an der Kette. Kirygosa fiel auf die Knie, keuchte vor Schmerz.
    Der Welpe wuchs. Er öffnete das Maul und stieß einen kleinen quiekenden Schrei aus, während sein Körper zuckte. Thrall konnte fast die Knochen knacken hören und sah, wie die Haut sich spannte, während der Magier ihm Lebensenergie entzog und der Welpe schnell alterte. Plötzlich wurde das Quieken zu einem dunkleren Krächzen und dann zu einem spitzen Schrei. Ein Flügel schlug wild, der andere, der immer noch auf einer Seite eingedrückt war, zitterte nur.
    Der chromatische Welpe brach zusammen.
    Der Mensch seufzte. „Es war fast schon Drachengröße", sagte er. Er trat vor und berührte den Leichnam mit dem Zeh. „Schon besser, Gahurg. Schon besser. Das Blut des Aspekts in ihr scheint die Kinder stärker zu machen als die anderen. Sie sind offensichtlich eher in der Lage, die Modifikationen zu ertragen. Aber es ist immer noch nicht perfekt. Nimm das weg. Präpariere es, lerne davon und mach es beim nächsten Mal eben besser."
    „Wie Ihr wünscht, Vater des Zwielichts", sagte Gahurg. Vier andere Kultisten traten vor und trugen den chromatischen Drachen fort.
    „Was machst du mit meinen Kindern?" Kirygosas Stimme hatte tief begonnen, tief in ihrer Brust, und baute sich zu einem wilden Brüllen auf. Sie ignorierte den Schmerz, von dem sie gewusst haben musste, dass er kommen würde, und warf sich auf den Mann, den man Vater des Zwielichts nannte.

    ***
    „ O mein Liebling", flüsterte Alexstrasza.
    Thrall wusste, auch sie sah die Striemen auf Kirygosas Körper, wo sie geblutet hatte, weil man mit ihr experimentierte. Merkwürdigerweise gab das Mitgefühl in Alexstraszas Stimme Thrall Hoffnung.

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