WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals
immer ruhigstellte. Er selbst über sein Pferd gebeugt, lebend, damit die Toten ihren Frieden fanden. Leichen... so viele,
meine Jungs, meine Jungs. Es tut mir leid, so leid...
Das Bild der Horde, stark und bewaffnet, die über fruchtbare Felder rannte. Allerdings handelte es sich nicht um Azeroth. Hunderte Felder, Hunderte Welten, unschuldige Leute starben, als die grüne Flut, die nicht dorthin gehörte, das Leben aus ihnen heraussog.
Dann zog sie auf die nächste Welt weiter und auf die nächste...
»Deine Seele ist betrübt, Danath Trollbann von der Allianz«, sagte der Geist, obwohl sich sein Mund nicht bewegte. Die Worte erklangen in Danaths Geist. »Du trauerst um die Gefallenen. Gleichwohl du mit Trauer und Wut in deinem Herzen hierhergekommen bist, sind die wahren Gründe, die dich antreiben, nobel. Finde Frieden. Ich bin Boulestraan, einst war ich bekannt als das Blendende Licht. Meine Armee und ich helfen dir in deinem Kampf.«
Die kalte Angst verschwand, wurde ersetzt von einer merkwürdigen Art Frieden. Danath blinzelte. Er sah den Geist erneut an und bemerkte, dass dessen Augen aus reinem Gold bestanden und dass goldenes Licht auf seiner Stirn lag.
»Wir stehen in eurer Schuld«, sagte Danath. Es war schwer, die Worte herauszubringen oder den Blick von der Gestalt abzuwenden. Danath fragte sich, ob es ähnlich war, wenn Turalyon vom Ruhm des Heiligen Lichtes sprach. Boulestraan und seine Geisterkrieger wirkten plötzlich nicht mehr erschreckend, sondern erhaben, golden, leuchtend und schön. Danath erkannte, dass er geprüft worden war. Erleichterung überkam ihn, als er sah, wie die toten Draenei schützend vor ihm im Raum schwebten.
Schnell schüttelte er den Kopf, um wieder klar denken zu können. Danath befestigte den Schild an seinem Arm. Er zog sein Schwert und umfasste den mit Leder umwickelten Griff. Dann blickte er zu Talthressar und Rellian.
»Wenn wir da draußen sind, bleibt ihr bei mir«, sagte er. »Wir müssen Kurdran finden.« Schließlich wandte er sich an die Männer unter seinem Kommando. »Die Orcs sind hinter dieser Tür. Sie wissen nicht, dass wir hier sind. Und sie erwarten sicherlich keinen Angriff vor dem Morgengrauen. Wir haben das Überraschungsmoment auf unserer Seite. Lasst es uns nutzen. Wenn ihr durch diese Tür geht, greift den nächstbesten Orc an. Brüllt und tretet Dinge um, die euch im Weg stehen. Wir wollen sie verwirren, in Panik versetzen. Sie sollen nicht abschätzen können, wie vielen Feinden sie gegenübertreten.« Er grinste. »Das macht sie zu leichten Zielen.« Die Männer nickten und erhoben ihre Fäuste zu einem stillen Jubeln.
Danath hob ebenfalls die Faust und hielt die Fackel hoch. Dann wandte er sich wieder der Tür zu und nickte Nemuraan zu, sie zu öffnen.
Der Auchenai drückte die Klinke, dann riss er die Tür mit überraschender Kraft auf. Es ertönte ein dumpfes Schaben von Stein auf Stein, und etwas knackte. In dem engen Raum dröhnte dieses Geräusch wie Donnerhall.
»Für die Söhne Lothars!«, rief Danath, als er durch die Öffnung sprang. Die Tür führte in einen Tunnel mittlerer Größe, nicht weit hinter einer provisorischen Wand. Es waren vielleicht ein Dutzend Orcs anwesend, die herumlagen, schliefen oder Ausrüstung reparierten. Sie sahen erschreckt auf, als er vorwärtsstürmte. Mehrere Orcs kamen auf die Beine und suchten nach ihren Waffen. Aber sie waren zu langsam. Danaths erster Hieb erwischte einen Orc an der Kehle, als der gerade Alarm schlagen wollte. Er wirbelte herum, traf einen weiteren Orc über der Stirn und stach der Kreatur mit dem Schwert ins Herz, als sie den Kopf schüttelte, um die Sicht klar zu bekommen.
Jetzt waren mehrere seiner Männer bei ihm.
Dann kamen die leuchtenden, goldenen Toten herein, unerbittlich und schön, ihre Waffen feinstofflich, aber tödlich. Die Orcs verfielen in Panik, als sie die Toten sahen, und schrien vor Angst. Viele ließen ihre Waffen fallen und warfen sich auf den Boden, wo sie schnell erledigt wurden. Die meisten Orcs waren gar nicht vollständig gerüstet.
»Vorwärts!«, schrie Danath seinen Männern zu, selbst als der letzte Orc fiel. »Vorwärts! Tötet jeden Orc, den ihr seht!« Er blickte zu Boulestraan. »Schick deine Krieger mit ihnen«, sagte er, und der Kommandeur der Draenei nickte. Seine Geisterkrieger teilten sich bereits auf, um Danaths Männer zu begleiten. »Nemuraan... weise mir den Weg zu dem Gefangenen!«
Der Auchenai nickte und öffnete eine Tür im
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