WoW 12 - Die Nacht des Drachen
immer zwischen uns stehen mag, ich bete darum, dass diejenigen, die dir am nächsten standen, nicht am meisten gelitten haben.«
»Deine Anteilnahme nehme ich gern an... und ja... es waren einige darunter.«
Kalec hätte mehr gesagt, doch Iridi verspannte sich plötzlich. Sie spürte eine Schwingung, die ihr vertraut vorkam.
Jemand benutzte einen Naarustab... und die Priesterin wusste nur zu genau, wofür.
Sie versuchte ihren eigenen Stab wegzuschicken, doch es war zu spät. Der größere Kristall leuchtete grell, aber nicht, weil sie sich darauf konzentriert hätte.
»Was tut Ihr da...?«, fragte Kalec.
Der Stab kämpfte gegen ihren Griff an. Sie spürte, wie seine Festigkeit schwand, als würde er sich auflösen. Mehr konnte die Priesterin nicht tun, um ihr Geschenk sowohl physisch als auch mental festzuhalten. Iridi wagte es noch nicht einmal, mehr Konzentration in den Stab hineinzustecken, um die anderen zu warnen.
Dennoch ahnte Krasus, dass sie sich in Schwierigkeiten befand. »Kalec! Er versucht, den Stab zu sich zu rufen! Das dürfen wir nicht zulassen!«
Der junge Kämpfer umklammerte den Stab mit einer Hand. Um ihn herum bildete sich eine blaue Aura. Kalec fletschte die Zähne, als er die Aura zwang, sich um das Geschenk der Naaru zu legen.
Doch die Aura des Kristalls leuchtete plötzlich greller als je zuvor. Das Leuchten umgab den blauen Drachen, der einen Schrei ausstieß und dann zurücksank.
Zur selben Zeit kam der Stab frei. Iridi spannte sich an und setzte ihre mentale und physische Ausbildung ein, um ihn bei sich zu behalten.
Krasus legte eine Hand auf sie. Die große, in eine Robe gewandete Gestalt schloss ihre Augen. Die Aura umgab ihn, wie zuvor Kalec... doch der Drachenmagier grunzte nur. Die Draenei, die die im Spiel befindlichen Kräfte kannte, wunderte sich über die Ausdauer, die Krasus noch hatte, wenn man bedachte, was er kürzlich alles erlebt hatte.
Ein rotes Leuchten begann die Aura des Kristalls zu übernehmen. Binnen Sekunden zwang Krasus den Kampf nicht nur in den Stab zurück, sondern verhalf Iridi auch zu dem Impuls, den sie brauchte. Sie konnte jetzt ihre Kraft besser konzentrieren. Deshalb vereinigte sich die Draenei mit dem Drachenmagier, um den Blutelf daran zu hindern, gleich zwei Stäbe unrechtmäßig in seinen Besitz zu bekommen.
Und dann... hörte der Angriff plötzlich auf. Mit gleichzeitigen Atemzügen entspannten sich die Priesterin und Krasus.
»Danke... danke«, keuchte Iridi.
Krasus sah sie an. »Geht es Euch gut? Habt Ihr die Kontrolle über Euren Stab?«
»Zweimal ja.« Obendrein entließ sie den Stab und schickte ihn an den Ort, den nur die Naaru wirklich verstanden. Der Ort, von dem nur
sie selbst
den Stab zurückrufen konnte.
Zumindest hoffte die Priesterin das. Iridi hatte nicht erwartet, dass der Blutelf dazu in der Lage war. Sie wusste von anderen, dass sein Volk nicht unbedingt aus Magiern bestand. Aber offensichtlich hatte er exzellente Fähigkeiten... oder viel zu viel gestohlene Magie.
Was auch immer der Grund sein mochte, so wusste die Draenei zumindest, dass sie sehr sorglos gewesen war. Wäre sie allein gewesen, hätte der Blutelf Iridi das Geschenk der Naaru geraubt.
Und wahrscheinlich wäre sie jetzt tot.
Ihre Besorgnis richtete sich auf Kalec, der gerade wieder aufstand. Er sah sie und Krasus an, dann knurrte er: »Mit dir zusammen ist nichts jemals einfach, oder?«
»Es wäre mein größter Wunsch, dass es einmal so wäre.«
Die Priesterin trat zu dem jüngeren Drachen. »Zeigt mir Eure Hand.«
»Mir geht es gut«, meinte er und zeigte ihr seine Handfläche. Der Rest der fürchterlich verbrannten Stelle heilte bereits. »Seht Ihr? Kein Grund zur Sorge.«
Doch Iridi war nicht überzeugt. Sie nahm seine Hand in ihre und berührte die Wunde sanft mir ihrem Finger.
Kalec winselte. »Was macht Ihr da?«
»Ich habe nichts anderes getan, als den Punkt zu suchen, an dem die Energien des Stabes eingetreten sind. Ich brauche einen Moment, um mich darum zu kümmern.«
»Aber ich habe es schon geheilt.«
»Ihr habt die physischen Schäden beseitigt. Doch dabei habt Ihr einige Energien eingeschlossen. Ihr wollt sicher nicht, dass sie sich ausbreiten.«
Mit der freien Hand rief die Priesterin erneut den Stab.
Kalec wollte sie zurückziehen. »Wollt Ihr das benutzen?«
»Die Ursache kann durchaus die Heilung sein, so steht es geschrieben. Alles wird gut werden.« Sie erwähnte nicht, dass das nur dann funktionierte, wenn der Blutelf
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