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WoW 12 - Die Nacht des Drachen

WoW 12 - Die Nacht des Drachen

Titel: WoW 12 - Die Nacht des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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auserkoren. Sowohl Rhonin als auch sie wussten, wie besonders die Zwillinge waren. Das seltene Ergebnis der Vereinigung zwischen Hochelf und Zauberer. Man konnte ihr Potenzial bereits spüren, wenn man nur neben ihnen stand. Kurz nach ihrer Geburt hatte ihr Mann etwas gesagt, das sich jetzt als richtiger herausstellen sollte, als selbst er damals wohl gedacht hatte.
    »Ich hoffe, dass sie erwachsen werden können.« Auch der rothaarige Zauberer hatte seine düsteren Phasen. »Ich hoffe, dass sie groß werden können...«
    Eine einfache Bemerkung, aber komplex in ihrer Bedeutung.
    Während sie darüber nachdachte, machte Vereesa einen Pfeil bereit. Ihr Schwert, ein Abschiedsgeschenk ihres Gatten, hing an ihrer Seite.
    »In die Augen oder ins Kinn... oder oben in die Kehle«, hatte Rom ihr geraten. »Wenn Ihr eine Drachenbrut schnell töten wollt oder gar einen Drakoniden erlegen, sind das die besten Angriffspunkte, Milady.«
    Die Waldläuferin beobachtete die Umgebung aufmerksam. Ihre Augen waren in der Dunkelheit mindestens so gut wie die der Zwerge. Dennoch machte ihre schwarze, schuppige Haut sowohl Drakoniden als auch die Drachenbrut zu schwierigen Zielen. Die Skardyns konnte sie leichter treffen, aber die waren nur eine Verschwendung für ihre Pfeile.
    Dennoch erblickte sie zuerst einen Skardyn. Die abscheuliche Kreatur hockte auf einem Stein und schnüffelte in der Luft wie ein Hund, während sie auf einem dunklen Stück Fleisch kaute – hoffentlich nichts anderes als eine unglückliche Echse.
    Vereesa zog die Sehne zurück, dann schickte sie den Pfeil los.
    Er bohrte sich in die Brust des Skardyns. Der geschuppte Zwerg spuckte seinen Leckerbissen aus und fiel vorneüber vom Stein. Das Geräusch seines aufschlagenden Körpers wurde gedämpft, wie die Waldläuferin es erwartet hatte.
    Im Dunkeln bewegten sich mehrere Zwergengestalten immer näher an den Höhleneingang heran. Die Draenei wartete ungeduldig neben Vereesa. Die Waldläuferin hatte Iridi angewiesen, immer dicht bei ihr zu bleiben und ihr zu folgen, wann immer dies möglich war.
    Iridi war noch nie in Grim Batol gewesen, wohingegen die Hochelfe noch einige Erinnerungen daran hatte... und reichlich Albträume.
    Ein weiterer Skardyn erschien auf dem höher gelegenen Bergrücken. Vereesa fluchte leise. Sie wollte keine Skardyns töten, doch wieder hatte sie keine Wahl. Außerdem konnte man die Kreatur dort, wo sie stand, selbst als erfahrene Waldläuferin nur mit einem perfekten Schuss treffen.
    Die Draenei legte ihr plötzlich eine Hand auf die Schulter und flüsterte: »Lasst es mich versuchen.«
    Bevor Vereesa sie aufhalten konnte, war die Priesterin schon unterwegs. Vereesa beobachtete, wie Iridi sich zu der Wache vorarbeitete. Obwohl die Draenei sich bemühte, vorsichtig zu sein, war die Waldläuferin überrascht, dass der Skardyn sie nicht sah und Alarm schlug. Stattdessen blickte die Kreatur sie direkt an, schien aber nichts Verdächtiges zu bemerken.
    Irgend so ein Priestertrick,
dachte die Hochelfe. Sie hatte von Priestern aus anderen Orden gehört, die dafür sorgen konnten, dass man sie nicht wahrnahm oder als Bedrohung erfasste.
    Iridi kletterte zu der merkwürdig abwesenden Wache. Sie fällte den Skardyn mit einem Hieb der Handkante gegen den Hals.
    Der Wächter brach ohne ein Geräusch zusammen.
    Von den Felsen zur Rechten der Waldläuferin gab Rom das kurze Signal, weiter vorzurücken. Der Eingang lockte, doch Vereesa war sich der Berichte des Zwergs nur allzu bewusst. Schon häufiger waren sie weit gekommen, nur um dann katastrophal zu scheitern.
    Dennoch näherten sie sich langsam, aber sicher ihrem Ziel. Die Zwerge schalteten einen weiteren Skardyn und sogar eine Drachenbrut ohne Probleme aus.
    Wir kommen, Krasus,
dachte Vereesa.
Wir kommen, um dich zu befreien.
Und grimmig fügte sie hinzu:
Ich komme, Zendarin...
    Der Boden bebte. Ein Keuchen entfuhr der Waldläuferin. Sie hielt sich am nächsten Felsen fest. Der Untergrund um sie herum erzitterte, als würde ein schweres Erdbeben das Land durchziehen.
    Doch Grim Batol lag still da wie der Tod.
    Die Zwerge kämpften um ihr Gleichgewicht. Obwohl sie an solche Beben gewöhnt waren, kam dieses doch so schnell und unerwartet, dass selbst sie sich nicht auf den Beinen halten konnten.
    Vereesa sah Rom nicht, erblickte aber Grenda. Die Zwergin wankte auf sie zu.
    Ein Bodenriss bildete sich zwischen ihnen. Zischende Gase traten daraus hervor, die so heiß waren, dass beide Kämpfer

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