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WoW 14 - Weltenbeben

WoW 14 - Weltenbeben

Titel: WoW 14 - Weltenbeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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dafür werde ich sorgen."
    „Ihr seid die rechtmäßige Erbin", stimmte ihr Anduin zu. „Magni hätte das respektieren und Euch dementsprechend erziehen müssen vom Tag Eurer Geburt an. Es tut mir leid, dass Ihr nur von den Dunkeleisenzwergen willkommen geheißen wurdet, und Ihr habt recht, wenn Ihr sagt, dass auch sie Zwerge sind. Aber Ihr werdet keine Eintracht herbeiführen können, indem Ihr das Volk von Eisenschmiede zwingt, so zu denken wie Ihr. Öffnet die Stadt. Lasst die Leute sehen, wie die Dunkeleisenzwerge wirklich sind. Sie können ... "
    „Sie können das haben, was ich ihnen erlaube!", zischte Moira schrill. „Und sie werden tun, was ich ihnen sage! Ich habe das Gesetz auf meiner Seite, und Dagran - der Junge, den Magni sich so sehr wünschte - wird über sie herrschen, wenn ich einst gegangen bin. Sein Vater und ich ... "
    Sie machte eine Pause, und ihre gekünstelte gute Laune wich ehrlicher Wut. „Wusstet Ihr", sagte sie, „das ist wirklich das erste Mal, dass mir dieser Gedanke kommt."
    Entmutigt durch ihre Rückkehr zu ihrem üblichen Verhalten, fragte Anduin: „Und welcher Gedanke wäre das?"
    „Dass ich eine Kaiserin bin, nicht nur eine Königin."
    Ein Schauder lief Anduin den Rücken hinunter.
    „Meine Güte! Das ändert alles. Ich muss über zwei Völker herrschen. So wie mein Junge auch, wenn er dazu alt genug ist. So hat er die Gelegenheit, Brücken zu bauen. Findet Ihr nicht auch?"
    „Der Frieden ist stets ein hehres Ziel", antwortete Anduin. Seine Hoffnung schwand. Einen Moment lang hatte sie ehrlich und unverstellt mit ihm gesprochen, doch dieser Moment war bereits wieder vorbei.
    „Tatsächlich? Junge, Junge! Manchmal glaube ich, dass ich immer noch ein kleines dummes Mädchen bin."
    Nein, das tust du nicht, ebenso wenig wie ich. „Das kann ich nachfühlen. Manchmal glaube ich, dass ich nur ein dreizehnjähriger Junge bin", sagte er.
    Moira kicherte erneut. „Ah, Euer Humor macht mir Freude, Anduin. Obwohl ich überzeugt bin, dass Euer Vater Euch ver-misst, bin ich absolut sicher, dass ich Euch noch nicht so bald gehen lassen kann."
    Anduin warf ihr ein Lächeln zu, von dem er sehnlichst hoffte, dass es nicht so falsch wirkte, wie es gemeint war.
    Mehrere Stunden später, allein in seiner Unterkunft, schloss Anduin die Tür und lehnte sich erschöpft dagegen.
    Moira war weder verrückt, noch stand sie unter irgendeinem Zauber. Er wünschte jedoch beinahe, es wäre so. Man hatte ihr Schlimmes angetan, das musste er zugeben, doch statt es in Stärke zu verwandeln, hatte sie zugelassen, dass ihr Ärger sie verzehrte. Sie war berechnend, wollte die Kontrolle über alles und jeden ausüben und ihrem Sohn ein Imperium hinterlassen. Doch etwas, das sie gesagt hatte, ergab einen Sinn: Der Frieden war eine gute Sache. Doch die Freiheit war das ebenso.
    Er musste Eisenschmiede verlassen und jemanden wissen lassen, was hier geschah. Anduin atmete tief durch, fuhr sich mit den Händen durch sein Haar und machte sich daran, seine Sachen in dem kleinen Sack zu verstauen, den er für Tagesausflüge mit ... Licht! Wie sehr er Aerin vermisste, selbst jetzt. Zugleich war er jedoch auch froh, dass sie nicht hier war und mit ansehen musste, was aus Eisenschmiede geworden war und wohl noch werden würde.
    Er würde nicht viel brauchen: ein paar Kleidungsstücke und etwas Geld. Einige besondere, ihm ans Herz gewachsene Dinge hatte er aus Sturmwind mitgebracht, erkannte nun jedoch, dass er, angesichts der dringenden Notwendigkeit, so schnell wie möglich von hier fortzukommen, gut ohne sie auskommen konnte. Doch eine Sache bedeutete ihm zu viel und war zu wertvoll, um sie zurückzulassen.
    Seit Magnis Tod hatte er ihn unter seinem Bett aufbewahrt, noch immer eingeschlagen in den Stoff, in den der Stab eingewickelt gewesen war, als Magni ihn Anduin geschenkt hatte. Er hoffte, dass Moira nichts von dem Stab wusste, da er vermutete, dass ihr der Gedanke, dass Magni ihn Anduin vermacht hatte, nicht sonderlich gefallen würde.
    Nachdem er ihn ausgepackt hatte, berührte er den schönen Stab voller Ehrfurcht und Bewunderung. Furchtbrecher. Anduin konnte seinen Trost nun wahrlich gebrauchen. Einen Augenblick lang legte er seine Hand um den Stab, dann packte er ihn wieder ein und verstaute ihn sorgfältig in seinem Sack.
    Es war an der Zeit. Er hatte sich entschlossen, Wyll von seiner Abreise nichts zu sagen. Je weniger der alte Diener wusste, desto eher würde man ihn wieder in Ruhe lassen. Anduin atmete

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