WoW 14 - Weltenbeben
tief ein, steckte die Hand in seine Tasche und schloss sie um den Ruhestein, den Jaina ihm gegeben hatte. Er kniff die Augen fest zusammen und erfüllte seinen Geist mit Bildern von Theramore, von Jainas kleiner Feuerstelle ...
... und materialisierte sich dort.
Jaina starrte ihn verdutzt an. „Anduin, was machst du denn hier?"
Der Prinz von Sturmwind verschwendete keinen Gedanken an sie. Alles, was er tun konnte, war, auf den riesigen, zornig wirkenden Tauren zu blicken, der in seiner federgeschmückten Rüstung unmittelbar vor ihm stand.
VIERU N DZWA N ZIG
„Was ist das?", rumpelte der Taure in schwer akzentbelasteter, aber verständlicher Gemeinsprache.
„Baine, Anduin - haltet ein!" Jaina streckte den beiden eine Hand entgegen.
„Baine? Baine Bluthuf?", staunte Anduin.
„Anduin Wrynn?"
„Aufhören. Alle beide!", rief Jaina, jetzt noch lauter. „Baine, ich habe Anduin ein Geschenk gegeben, einen Stein, der es ihm erlaubt, mich zu besuchen, wann immer er das möchte. Nach allem, was wir aus Eisenschmiede gehört haben, bin ich sehr, sehr froh, dich zu sehen." Sie schenkte Anduin ein rasches, aber herzliches Lächeln. „Ich entschuldige mich für Anduins unerwartetes Auftauchen, Baine, aber ich bin sicher, dass Ihr ihm vertrauen könnt."
„Sein Vater liebt die Horde nicht gerade", entgegnete Baine. „Ich glaube, dass Ihr nicht mit seinem Erscheinen gerechnet habt, Jaina, aber ... "
„Ich bin nicht mein Vater", sagte Anduin. Er beruhigte sich und begann zu verstehen, was hier gerade vorging. Baine Bluthuf war der Sohn Cairnes, des Oberhäuptlings der Tauren. Cairne und Thrall waren gute Freunde und die Tauren der Allianz nicht so feindlich gesinnt wie einige andere Völker der Horde. Wenn Jaina gute Beziehungen zu Thrall hatte, war es nachvollziehbar, dass sie sich mit Cairne traf, selbst wenn es nur im Geheimen geschehen konnte.
Anduins Gelassenheit schien den jungen Bullen zu beeindrucken. Baine entspannte sich sichtlich und betrachtete ihn eher neugierig als feindselig. „Nein", sagte er, „wir sind nicht unsere Väter. Selbst wenn wir uns das wünschen würden."
Etwas an seinem Tonfall sagte Anduin, dass etwas nicht in Ordnung war. Fragend blickte er zu Jaina hinüber und bemerkte, dass sie angespannt und unglücklich zu sein schien.
„Setzt euch beide hin", sagte sie und wies auf die Feuerstelle. Baine war viel zu groß, um auf einem der Stühle Platz nehmen zu können. „Ich glaube, ihr habt einiges zu erzählen."
„Ich wollte niemanden beleidigen", sagte Baine, der weiterhin stand. „Aber ich riskiere eine ganze Menge, indem ich zu Euch komme, Lady Jaina. Und dem Erben von Sturmwind vertrauen? Ich befürchte, das ist zu viel verlangt."
„Ich verstehe Eure Angst", sagte Jaina, „und weiß, dass Ihr gerade jetzt auf Eure Probleme konzentriert seid. Aber behaltet im Hinterkopf, dass ich Euch beiden hier Zuflucht gewähre, und deshalb müsst Ihr Euch damit abfinden."
„Wie könnt Ihr einem verbündeten Mitglied der Allianz Zuflucht bieten?", schnaubte Baine.
„Weil Magni Bronzebart tot ist und seine Tochter Moira Bronzebart mit einer Horde von Dunkeleisenzwergen aus Schattenschmiede nach Eisenschmiede zurückgekehrt ist und sich selbst zur Kaiserin erklären will. Sie hat über Eisenschmiede eine Ausgangssperre verhängt und wird sehr wütend darüber sein, dass ich entflohen bin", sagte Anduin geradeheraus. Baine hatte recht. Der Taure hatte keinen Grund, ihm zu vertrauen, dem Prinzen von Sturmwind ... Es sei denn, Anduin gab ihm einen Grund dazu. Moira konnte ihre Absichten nicht mehr lange geheim halten. Baines riesiger gehörnter Schädel schwenkte herum, und er blinzelte Anduin einen Moment lang an.
„Nicht wenige würden Euch als Verräter bezeichnen, weil Ihr diese Information preisgegeben habt, junger Prinz", sagte er ruhig.
„Was Moira tut, ist falsch, auch wenn sie die legitime Erbin Magnis ist", sagte Anduin. „Doch einige ihrer Ziele und Pläne ergeben Sinn. Den Weg, auf dem sie das erreichen will, kann ich jedoch nicht gutheißen. Weil sie ein Zwerg ist und die Tochter eines Freundes, bedeutet das nicht, dass ich sie blind unterstütze. Und nur weil Ihr ein Mitglied der Horde seid, bedeutet das nicht, dass ich Euch nicht unterstützen würde."
Er hielt seinen Blick unverwandt auf B aine gerichtet, aber aus dem Augenwinkel sah er, wie Jaina sich entspannte.
„Er hat Thrall getroffen, und sie mochten und respektierten sich", sagte Jaina. „Ihr könntet
Weitere Kostenlose Bücher