Wozu wollen Sie das wissen?
die hier leben finden alle ihr Auskommen und leiden keine Not an den Dingen dieser Welt aber ich fürchte nur wenige von ihnen denken daran was aus ihrer Seele werden wird wenn der Tod ihren Tagen ein Ende macht denn sie haben ein Zeug entdeckt das sie Whisky nennen und eine große Zahl von ihnen gibt sich damit ab und trinkt davon bis sie sich zu Schlimmerem machen als ein Ochse oder ein Esel … Doch mein Herr ich könnte Ihnen so manche Geschichte erzählen aber ich fürchte Sie werden mich in Ihren Colonial Advocate setzen und ich werde nicht gern abgedruckt ich schrieb einmal ein Briefchen an meinen Sohn Robert in Schottland und mein Freund James Hogg der Dichter setzte ihn in Blackwoods Magazine und hat mich in ganz Nordamerika verbreitet bevor ich wusste dass mein Brief zu Hause eingetroffen war … Hogg der arme Mann hat fast sein ganzes Leben damit zugebracht Lügen zu ersinnen und wenn ich die Bibel recht lese so steht darin dass alle Lügner in den Pfuhl geworfen werden der mit Feuer und Schwefel brennt aber ich nehme an sie finden das ein einträgliches Gewerbe denn ich glaube dass Hogg und Walter Scott mehr Geld fürs Lügen bekommen haben als der alte Boston und die Erskins für alle Predigten die sie je schrieben …
Und ich gehöre natürlich zu den Lügnern, von denen der alte Mann redet, mit dem, was ich über die Seereise geschrieben habe. Bis auf Walters Tagebuch und die Briefe ist vieles von mir erfunden.
Die Sichtung Fifes vom Burgfelsen allerdings wird von Hogg berichtet, also muss sie wahr sein.
Diese Reisenden liegen – alle bis auf einen – auf dem Friedhof der Boston Church in Esquesing begraben, in Halton County, fast in Sichtweite und auf jeden Fall in Hörweite vom Highway 401 nördlich von Milton, der an dieser Stelle wohl die meistbefahrene Straße Kanadas ist.
Die Kirche – errichtet auf dem, was einmal das Gehöft von Andrew Laidlaw war – ist natürlich nach Thomas Boston benannt. Sie ist aus schwarz gewordenen Kalksteinblöcken erbaut. Die Vorderfront ist höher als das übrige Gebäude – fast im Stil falscher Fassaden in altmodischen Hauptstraßen – und hat oben einen Bogen anstelle eines Turms – für die Kirchenglocke.
Der alte James ist hier. Er ist sogar zweimal hier, zumindest sein Name, zusammen mit dem Namen seiner Frau, geborene Helen Scott, begraben in Ettrick im Jahre 1800 . Ihre Namen stehen auf demselben Stein, der auch die Namen von Andrew und Agnes trägt. Aber erstaunlicherweise stehen dieselben Namen noch auf einem anderen Stein, der älter als die übrigen auf dem Friedhof aussieht – eine dunkel gewordene, fleckige Grabplatte, wie man sie eher auf den Friedhöfen der Britischen Inseln sieht. Jeder, der sich das zu erklären versucht, wird sich fragen, ob sie diesen Stein über den Ozean mitgebracht haben, mit dem Namen der Mutter darauf, dem später der Name des Vaters hinzugefügt werden sollte – ob er vielleicht eine schwere Last war, in Sackleinen eingewickelt und mit einem dicken Seil umwunden, von Walter in den Frachtraum des Schiffes geschleppt.
Aber warum sollte sich jemand die Mühe gemacht haben, die Namen denen auf der neueren Grabsäule über dem Grab von Andrew und Agnes hinzuzufügen?
Es sieht so aus, als sei der Tod und das Begräbnis eines solchen Vaters wert gewesen, zweimal festgehalten zu werden.
Daneben, dicht bei den Gräbern ihres Vaters und ihres Bruders Andrew und ihrer Schwägerin Agnes, befindet sich das Grab von Klein-Mary, die doch noch geheiratet hat und neben ihrem Mann begraben liegt. Frauen waren rar in dem neuen Land und daher hoch geschätzt. Sie und Robert hatten keine Kinder, aber nach Marys frühem Tod heiratete er eine andere Frau, sie gebar ihm vier Söhne, die auch hier liegen, gestorben im Alter von zwei, drei, vier und dreizehn Jahren. Die zweite Frau liegt ebenfalls hier. Auf ihrem Stein steht
Mutter
. Auf dem von Mary steht
Ehefrau
.
Und hier liegt auch der Bruder James, der doch nicht der verlorene Sohn blieb, sondern sich aus Nova Scotia auf den Weg machte und sich ihnen anschloss, erst in York und dann in Esquesing, um mit Andrew den Hof zu bewirtschaften. Er brachte eine Frau mit oder fand sie in der Gemeinde. Vielleicht half sie Agnes mit den Kindern, bevor sie eigene bekam. Denn Agnes hatte zahlreiche Schwangerschaften und zog viele Kinder groß. In einem Brief an seine Brüder Robert und William in Schottland, in dem er ihnen den Tod ihres Vaters im Jahre 1829 mitteilt (ein
Weitere Kostenlose Bücher