Wozu wollen Sie das wissen?
dieses Gelärmes aus Französisch und Möwengeschrei und dem Läuten papistischer Kirchenglocken, alles in allem ein ketzerisches Durcheinander.
Mary denkt, sie könnte sich den kleinen James schnappen und davonlaufen in irgendein Viertel der fremden Stadt Quebec und sich Arbeit als Näherin suchen (Gesprächen auf dem Schiff hat sie entnommen, dass solche Arbeit angeboten wird) und ihn ganz alleine großziehen, als sei sie seine Mutter.
Andrew denkt, wie es wäre, als ein freier Mann hier zu sein, ohne Frau oder Vater oder Schwester oder Kinder, was könnte man dann alles anfangen? Er sagt sich, es hat keinen Zweck, daran zu denken.
Agnes hat Frauen auf dem Schiff sagen hören, dass die Gendarmen, die man hier auf der Straße sieht, gewiss die ansehnlichsten Männer sind, denen man nur irgendwo auf der Welt begegnen kann, und sie denkt jetzt, das ist wohl wahr. Ein Mädchen muss sich vor ihnen in Acht nehmen. Sie hat auch gehört, dass überall hier drüben die Männer zehn- oder zwanzigmal zahlreicher sind als die Frauen. Das muss bedeuten, eine Frau kann von ihnen bekommen, was sie will. Die Heirat. Die Heirat mit einem Mann, der so viel Geld hat, dass sie in einer Kutsche fahren und Schminke kaufen kann, um ein Muttermal auf ihrem Gesicht zu verdecken, und ihrer Mutter Geschenke schicken kann. Wenn sie nicht schon verheiratet wäre und zwei Kinder am Hals hätte.
Walter überlegt, dass sein Bruder kräftig ist und dass Agnes kräftig ist – sie kann ihm bei der Feldarbeit helfen, während Mary die Kinder hütet. Wer hat denn gesagt, dass er Ackersmann sein muss? Wenn sie in Montreal ankommen, wird er gehen und sich der Hudsonbai-Kompanie zur Verfügung stellen, und die wird ihn an die Grenze schicken, wo er Abenteuer bestehen und zu Reichtum gelangen wird.
Der alte James hat Abtrünnigkeit gespürt und beginnt laut zu wehklagen.
»Wie sollen wir in einem fremden Land das Lied des Herrn singen?«
Doch er erholte sich wieder. Hier ist er, ein oder zwei Jahre später, in der Neuen Welt, in der neuen Stadt York, die im Begriff steht, umbenannt zu werden in Toronto. Er schreibt an seinen ältesten Sohn Robert.
… die Leute hier sprechen sehr gutes Englisch aber kennen viele unserer schottischen Wörter nicht und verstehen nicht was wir sagen und sie leben viel unabhängiger von König George … Von York führt eine Straße fünfzig Meilen weit geradenwegs nach Norden und die Bauernhäuser sind fast alle zweigeschossig. Manche haben an die 12 Kühe und vier oder fünf Pferde denn sie zahlen keine Steuern nur eine winzige Kleinigkeit und fahren in ihren Kaleschen oder Chaisen wie die feinen Herren … es gibt noch keinen presbyterianischen Pfarrer in dieser Stadt aber es gibt eine große anglikanische Kirche und eine Methodistenkirche … der anglikanische Pfarrer liest alles ab was er sagt wenn nicht gerade der Küster am Ende von jedem Absatz Großer Gott erlöse uns ruft und der Methodist betet so laut er nur kann und die Leute liegen alle auf den Knien und rufen Amen so dass man kaum hören kann was der Priester sagt und ich habe einige von ihnen aufspringen sehen als wollten sie mit Leib und Seele zum Himmel auffahren aber ihr Leib war ihnen ein schmutziger Klotz denn sie fielen immer wieder hin obwohl sie O Jesus O Jesus schrien als wäre er da um sie durchs Dach hinaufzuziehen … Nun Robert ich rate Dir nicht hierher zu kommen so folge denn Deinem eigenen Willen denn da Du nicht mit uns kamst erwarte ich nicht Dich je wiederzusehen … Möge der gute Wille dessen der im Dornbusch weilte auf Dir ruhen … wenn ich gedacht hätte dass Du uns im Stich lassen würdest wäre ich nicht hergekommen es war mein Ziel euch alle um mich zu haben das mich nach Amerika kommen ließ aber des Menschen Gedanken sind eitel Tand denn ihr habt euch nur umso weiter zerstreut doch das kann ich jetzt nicht ändern … ich werde nichts weiter sagen wünsche aber der Gott Jakobs möge auch Dein Gott sein und möge Dich leiten für und für das ist das aufrichtige Gebet Deines Dich liebenden Vaters bis zum Tode …
Es geht noch weiter – der ganze Brief wurde auf Hoggs Betreiben weitergereicht und im
Blackwoods Magazine
abgedruckt, wo ich ihn heute nachschlagen kann.
Und etliche Zeit später schreibt er noch einen Brief, gerichtet an den Herausgeber des
Colonial Advocate
und in dieser Zeitung abgedruckt. Inzwischen hat die Familie sich im Landkreis Esquesing angesiedelt, in Westkanada.
… Die Schotten
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