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Titel: wsmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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mir Spaß! Würde man nicht drauf kommen, wenn man Sie so sieht.
Also, einfach so zu Mado gehen und was suchen, das mich nichts angeht, hm?“
    „Ja.“
    „Mich
geht das nichts an, aber Mado. Und die ist meine Klientin. Ich bin
Privatdetektiv, falls Sie das nicht wissen. Würde mich aber wundern...“
    Sie
antwortete nicht. Ich fuhr fort:
    „Bemühen
Sie sich nicht. Ich krieg auch alleine raus, worum’s geht. Diese Papiere hier
werden mich schon auf die Spur führen...“
    Ich
streckte den Arm aus und vergrößerte noch das Durcheinander auf dem
Schreibtisch: Kopien von Verträgen, Briefe usw.
    „Übrigens...
Sie hassen Mado, nicht wahr?“
    „N...nein.“
    „Kein
sehr überzeugendes Nein. Jedenfalls mögen Sie sie nicht.“
    „Das
geht Sie nichts an.“
    „Aber
Sie arbeiten zusammen. Sie sind ihre Angestellte. Ihre Vertraute! Wenn man sich
nicht gegenseitig schätzt, dann klappt das nicht, so eine Verbindung. Seit wann
empfinden Sie dieses nicht eben...freundschaftliche Gefühl für Ihre Chefin?“
    „Das
geht Sie nichts an.“
    „Hören
Sie, Kleine! Rechnet man mal alles zusammen, was mich nichts angeht, worum ich
mich aber trotzdem kümmere, die besten Mathematiker kämen durcheinander... Ich
werd Ihnen sagen, seit wann Sie Ihre Chefin nicht mehr riechen können. Seit
Freitag. Seit dem Tag, als Sie unser Gespräch, das Mado-Nestor-Gespräch,
belauscht haben. Da haben Sie verstanden — falsch verstanden! — , daß Mado mich
auf Gil Andréa angesetzt hat. Anders ist der schräge Blick nicht zu erklären,
den Sie mir hinterher zugeworfen haben.“
    Das
saß. Sie sagte nichts, sackte aber auf ihrem Sessel zusammen. Ich machte
weiter.
    „Wann
sind Sie zu Mado gegangen? Ich weiß, daß Sie da waren. Streiten Sie das nicht
ab.“
    „Heute
nachmittag.“
    „Richtig,
heute nachmittag war’s am günstigsten. Es wird immer besser! Mado war nicht zu
Hause. Hier war sie auch nicht. Sie fuhr mit dem lieben Gil Andréa kreuz und
quer durch Paris. Letzte Vorbereitungen für die triumphale Tournee. Hier ist
übrigens die Akte...“
    Ein
Leinenordner, mit einem Gurt verschlossen. Darauf stand auf einem Etikett, mit
der Hand geschrieben: Tournee. Ich klappte den Ordner auf und untersuchte
seinen Inhalt.
    Währenddessen
sprach ich weiter:
    „Erzählen
Sie mir keine Märchen. Sie können den ganzen Tag über in aller Ruhe hier
rumschnüffeln. Sie haben’s nicht getan, weil Sie meinten, das Gesuchte müßte in
der Privatwohnung Ihrer Chefin liegen. Erst als Sie dort nichts fanden, und
zwar später als heute nachmittag, haben Sie wieder ans Büro gedacht. Ich nehme
an, Sie gehen hier ein und aus. Sie haben doch sicher die Schlüssel.“
    „Ja .“
    Sie
zeigte auf einen Sessel. Behaglich neben der Handtasche von Mademoiselle lag
dort ein Schlüsselbund. So eins hatte ich nur noch bei dem Gefängniswärter der
Santé gesehen. Was konnte sie wohl mit so vielen Schlüsseln anfangen? Ich
fragte sie.
    „Na
ja“, sagte sie, ein wenig überrascht. „Das sind die Schlüssel für meine
Wohnung, für hier und für Mados Wohnung.“
    „Mado
vertraut Ihnen ihre Schlüssel an?“
    „Wenn
sie nicht da ist, in Urlaub oder so, kümmer ich mich um ihre Wohnung. Die
Schlüssel hab ich immer. Sie hat extra einen Satz für mich anfertigen lassen,
schon vor ein paar Jahren.“
    Ich
sah sie prüfend an. Offensichtlich log sie nicht. Sie konnte ja nicht wissen,
daß ich wußte, daß Mados Mörder an der Wohnungstür geläutet hatte. Sie hatte das
Verbrechen also nicht begangen. Da sie die Schlüssel besaß, wäre sie so in die
Wohnung gegangen, ohne zu läuten.
    „Sie
haben grad was gehabt“, sagte ich.
    „Was
denn?“
    „Einen
Schutzengel.“
    „Versteh
ich nicht.“
    „Da
sind Sie nicht die einzige...“
    Ich
nahm ein Blatt Papier aus der Akte und spielte damit. Ein Vertrag über eine
Station der Tournee.
    Die
Unterzeichneten, Madame Madeleine Souldre im Auftrag von Monsieur Gil Andréa
einerseits...
    „Herrgott
nochmal! Ich muß dahinterkommen, und zwar schnell. Wir fahren aufs Revier, wir
beide. Jetzt sofort.“ Bluff. Sollte die arme Hélène Dulaure einschüchtern. Sie
schien kein starker Gegner zu sein. Immerhin gab sie nicht so schnell auf.
    „Sie
können mich nicht zur Polizei bringen“, sagte sie. „Ich habe nichts Gesetzwidriges
getan.“
    „Nein?
Und der Gil-Andréa-Fanclub?“
    „Der
ist keine kriminelle Vereinigung.“
    „Spielen
Sie nicht das Unschuldslamm. Ich werde Ihnen erzählen, was ich alles so

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