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Titel: wsmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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weiß.
Letzten Freitag haben Sie mitgekriegt, daß Mado mich beauftragt hat,
Nachforschungen über ihn anzustellen. Das hat Ihnen nicht gefallen. Sie sind
schnurstracks zu diesem Liebling gegangen und haben ihm erzählt, was sich da
über ihm zusammenbraut. Richtig?“
    Sie
antwortete nicht. Ich sah aber, daß ich ins Schwarze getroffen hatte. Apropos
treffen:
    „Ergebnis:
er hat mich zusammenschlagen lassen.“
    „Sie
sind zusammengeschlagen worden?“
    Ihre
Stimme verriet so etwas wie stille Genugtuung.
    „Ja.
Von seinen Freunden, die auch Ihre Freunde sind. Obwohl Sie mir nicht wie eine
Puffmutter aussehen. Und für eine Hure sind Sie zu häßlich.“
    „Ich
glaub, Sie sind verrückt!“ rief sie. Dann schluchzte sie laut los. Entweder sie
wollte nicht in den Spiegel sehen, oder sie bedauerte es, daß sie nicht auf den
Strich gehen konnte. Oder aber man hatte ihr erzählt, daß Verrückte besonders
gefährlich sind.
    „Heulen
Sie nur! Es kommt noch dicker für Sie. Ihr Fanclub deckt einen
Mädchenhandel...“
    Ich
erklärte ihr, wie das funktionierte.
    „Aber
das ist doch Unsinn!“ schrie sie.
    Vielleicht
wußte sie tatsächlich nicht Bescheid. Gauri und seine Komplizen hielten die
Fäden geschickt in der Hand.
    „Unsinn
oder nicht,“ gab ich zurück, „jedenfalls hat er mir eins verpassen lassen...und
mein Geld klauen lassen.“
    Sie
wischte sich die Tränen ab.
    „Oh!
Er bestimmt nicht.“
    „Schon
gut, schon gut. Ich werde ihn selbst danach fragen. Er bestimmt nicht! Der arme
Liebling! Daß ich nicht lache! Er macht nie was. Er hat Clara Nox auch bestimmt
nicht um 1 ihren Erfolg gebracht! Um dann als Kontrast zu ihr
abzusah- nen! Das war er auch nicht, hm? So ein Kerl ist zu allem fähig. Finden
Sie das in Ordnung? Jedenfalls sind Sie nicht gerade kritisch.“
    Sie
schneuzte sich. Dann:
    „Er
ist es und ist es auch wieder nicht. Das mit Clara Nox zum Beispiel, das mußte
er tun. Wenn er immer von ihr gegängelt worden wär, hätte er sich nie frei
entfalten können...“
    Für
die empfindlichen Zähne vieler Zuschauer und Zuhörer wäre das eine Wohltat gewesen.
Sich frei entfalten! Sie las wohl zuviele Liebesromane. Sich frei entfalten!
Ja, er hatte seine verschiedenen Talente tatsächlich entfaltet. Man brauchte
sich nur die finanziellen Regelungen des Vertrages in meiner Hand anzusehen:
    „... erhält
Monsieur Gil Andréa pro Tag und Vorstellung die Netto-Summe von...“
    Mado
hat das sehr gut begriffen.“
    Ich
hob den Kopf.
    „Was?“
    „Mado
hat das sehr gut begriffen“, wiederholte sie.
    „Mado?
Wollen Sie damit sagen...“
    Die
Worte von Lécuyer, Texter und Komponist, fielen mir wieder ein:
    „... Er
hatte eine Idee...er oder andere...“
    Und
Clara Nox hatte gestöhnt:
    „... Gil
ist schwach. Er hat sich überreden lassen...“
    Und
Mado selbst? Hatte sie sich nicht vor mir gerühmt: „Ohne
mich, ohne meinen Rat...“
    „Wollen
Sie damit sagen, daß Mado...“
    „Ja.“
    Ich
spürte, daß ich blaß wurde.
    „Um
Gottes willen!“
    Endlich
ein Lichtblick. Ein scharlachrotes Licht auf die realistische Sängerin. Eine
exquisite Bühnenbeleuchtung. Rot bitte! Aber der Lichtstrahl hatte keinen Bezug
zum Rest. Beleuchtete nur einen Nebenschauplatz, auf dem ich meinen Mist
verzapft hatte. Ich konnte stolz auf mich sein. Scheiße! Wechseln wir das
Thema. Es war nun mal passiert.
    „Ja
ja, das sind alte Geschichten“, sagte ich. „Kehren wir in die Gegenwart zurück.
Wie hat Gil Andréa auf die Nachricht reagiert, daß Mado mich mehr oder weniger
auf ihn angesetzt hatte? Hat er sich geärgert?“
    „Ja.“
    „Hat
er Ihnen gesagt, warum?“
    „Nein.“
    „Haben
Sie ihn denn überhaupt danach gefragt?“
    „Nein.
Mados Verhalten hat ihn zutiefst getroffen. Er verstand es nicht.“
    Ich
lachte:
    „Der
Ärmste! Alle Bösen dieser Welt verschwören sich gegen ihn...“
    Ich
nahm den Vertrag und noch ein paar andere Dokumente in die Hand.
    „Was
haben Sie gesucht?“
    Schweigen.
Ihre Fügsamkeit ließ nach.
    „...Dann
werd ich’s Ihnen sagen. Ich kann auch sehr gut alleine fragen und antworten.
Eine meiner Spezialitäten. Gil Andréa hat Sie mit einer kleinen Aufgabe
betraut, nicht wahr?“
    Immer
noch keine Antwort.
    „...Ein
Geheimauftrag. Spionage.“
    Sie
blinzelte. Mehr nicht.
    „...Sie
haben doch nicht in diesen Akten rumgeschnüffelt, um die Verträge zu lesen. Die
kennt er in- und auswendig. Er hat sie ja unterschrieben. Es sei denn, er hat
Angst, Mado ändert im

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