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Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle

Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle

Titel: Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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sagte Ebsworth zu Piers.
    Piers schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Dazu kommen wir später.«
    »Zu wieviel Geld kommen wir später?« sagte Artie Wu.
    Piers blickte ihn an. »Genug.«
    Wu zuckte mit den Achseln und grinste. »Ich höre.«
    »Und was sagen Sie?« sagte Piers zu Durant.
    Durant seufzte und ließ das Eis im Glas kreisen. »Ich glaube, ich könnte erst noch einen Drink gebrauchen.«
    Ebsworth stand auf und nahm Durants Glas. »Scotch?«
    »Irgendwas.«
    »Sie auch?« sagte Ebsworth zu Artie Wu.
    Wu schüttelte den Kopf. Er brachte eine seiner langen Zigarren zum Vorschein. »Ich möchte bloß rauchen, wenn keiner was dagegen hat.«
    Das hatte keiner, also benutzte Wu sein winziges Messerchen, um das Ende abzuschneiden, steckte sie in den Mund und zündete sie mit einem Küchenstreichholz an.
    Piers wartete, bis Durant seinen Drink hatte, dann sagte er: »Was wissen Sie über Pelican Bay?«
    »Nicht viel. Eine Stadt an der Küste auf der anderen Seite von Venice. Etwa hundertfünfzigtausend Einwohner. Irgendwie häßlich. Und, wie ich höre, ein bißchen wie Philadelphia früher, korrupt und zufrieden.«
    »Pelican Bay«, sagte Piers, »gehörte zum Wahlkreis eines Kongreßabgeordneten, der vor ein paar Monaten starb. Congressman Floyd Ranshaw. Wissen Sie was über ihn?«
    »Ich weiß, wie er gestorben ist. Ziemlich unschön, könnte man sagen. Seine Frau hat erst ihn und dann sich erschossen.«
    »Behaupten sie.«
    »Wer ist ›sie‹?« sagte Durant.
    »Die Polizei von Pelican Bay. Die Ranshaws lebten schon ein Jahr getrennt. Mrs. Ranshaw hatte sich mit einer Flasche Schnaps in einem Motelzimmer eingemietet. Sie hatte Probleme mit dem Alkohol. Der Kongreßabgeordnete war gerade aus Washington nach Pelican Bay gekommen. Sie rief ihn an. Er fuhr zu ihr, vermutlich, um sie zu einer Entziehungskur zu überreden. Sie zog eine Pistole und erschoß ihn, und dann erschoß sie sich. Mord und Selbstmord. Fall erledigt.«
    Piers wartete auf die Frage, die kommen mußte.
    »Was hat das mit Ihrer Schwägerin zu tun?« sagte Durant.
    »Silk war mit Ranshaw befreundet«, sagte Lace Armitage, »schon seit fast einem Jahr.«
    »Tatsächlich hatte sie im Wagen vor dem Motel auf ihn gewartet, als er getötet wurde«, sagte Piers. »Seither hat man sie nicht mehr gesehen.«
    »Aber Sie haben von ihr gehört?«
    »Nur einmal.«
    »Was hat sie gesagt?«
    »Sie hat mit mir gesprochen«, sagte Lace Armitage. »Zwei Tage, nachdem es passiert war. Meine Schwester ist normalerweise eine ausgesprochen besonnene, gelassene Person. Aber am Telefon war sie nervös, überreizt und voller Angst. Mir konnte sie nichts vormachen. Sie sagte dann nur, daß es nicht so passiert sei, wie die Polizei behaupte. Aber sie sagte nicht, woher sie das wußte, sie sagte nur, daß sie in Gefahr sei, in so großer Gefahr, daß sie untertauchen müsse.
    Sie sagte, sie kenne ein paar Leute, die ihr helfen würden, und daß sie Geld brauche, aber nicht zuviel. Mit zuviel Geld ziehe sie nur die Aufmerksamkeit auf sich. Sie sagte, sie lasse uns jede Woche von irgend jemandem anrufen. Immer mit einem Code. Irgendwas aus unserer Kindheit, von dem nur wir beide wissen können. Dann sage der Anrufer uns, wo wir das Geld abliefern sollen. Jede Woche den gleichen Betrag, eintausend Dollar. Das war das einzige Mal, daß ich mit ihr persönlich sprechen konnte.«
    Wu nickte und inhalierte eine Portion Zigarrenrauch. »Und das war vor zwei Monaten?«
    »Ungefähr, ja«, sagte Piers.
    »Sie sollten meiner Meinung nach auch sagen, was Silk Ihnen noch anvertraut hat«, sagte Ebsworth zu Lace.
    Lace nickte. »Silk sagte, wir sollten uns mal um Mrs. Ranshaws Verhältnis zu Schußwaffen kümmern.«
    »Und? Haben Sie?« sagte Durant.
    »Ich habe ein paar Privatdetektive engagiert«, sagte Piers. »Sie brachten in Erfahrung, daß Mrs. Ranshaw 1947 als sechsjähriges Mädchen die Dienstpistole ihres Vaters gefunden hatte, eine. 45er Automatic. Er versuchte, sie ihr abzunehmen. Die Waffe ging los und schoß ihm den Kopf in Stücke. Seitdem hatte Mrs. Ranshaw Angst vor Schußwaffen. Sie jagten ihr eine Todesangst ein.«
    »Haben Sie den Cops von Pelican Bay das erzählt?« sagte Wu.
    »Ebsworth hat das getan«, sagte Piers.
    »Ich bin mit unserem Ermittlungsbericht nach Pelican Bay gefahren«, sagte Ebsworth, »und ich habe ihn dem Polizeichef Oscar Ploughman persönlich ausgehändigt. Ich habe zugesehen, wie er ihn gelesen hat. Als er zu Ende gelesen hatte, gab er in

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