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Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle

Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle

Titel: Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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einer kleinen, wohlgesetzten Rede seiner Freude über gesetzestreue, am Gemeinwohl interessierte Bürger zum Ausdruck, erklärte höflich, er werde den Bericht selbstverständlich mit aller Sorgfalt prüfen und riet mir, nach L. A. zurückzukehren und seine Stellungnahme abzuwarten. Ich warte immer noch.«
    Durant nahm eine Pall Mall aus der Brusttasche seines Hemdes, betrachtete sie bedauernd und zündete sie an.
    »Sie versuchen aufzuhören?« sagte Piers.
    »Nicht wirklich«, sagte Durant, »ich durchlaufe immer nur eine Phase der Selbstverachtung, ehe ich eine Zigarette anzünde.« Er inhalierte bis in die Lungenspitzen, blies den Rauch aus und sagte: »Mit anderen Worten, Sie behaupten, daß sowohl der Kongreßabgeordnete als auch seine Frau ermordet worden sind. Ihre Schwägerin weiß oder weiß nicht, wer es getan hat, glaubt sich aber in Gefahr. Der Polizei von Pelican Bay sind die Hände gebunden oder nicht gebunden. Sehe ich das richtig?«
    »In etwa, ja«, sagte Piers.
    »Und was, dachten Sie, sollen wir tun?«
    »Sie finden.«
    »Warum nehmen Sie sich keine Privatdetektive? Wir sind kein Suchtrupp für verlorengegangene Personen.«
    »Weiß ich. Deshalb wende ich mich ja an Sie. Privatdetektive habe ich ausprobiert. Sie kamen bis dicht an Silk ran, aber Silk hat sie bemerkt und verlangt, daß ich sie abziehe.«
    Artie Wu blies einen Rauchring. »Wenn wir sie finden sollten, was dann?«
    »Dann sollen Sie sie nur eindringlich bitten, sich mit ihrer Schwester Lace zu treffen. Zeit und Ort nach ihrer Wahl.«
    »Und wenn sie nicht will?« sagte Artie Wu und blies noch einen Rauchring.
    Piers sah zu seiner Frau hinüber. Lace Armitage seufzte und spielte wieder mit dem silbernen Brieföffner. »Wenn sie nicht will, dann will sie nicht. Aber ich gebe Ihnen einen Brief mit. Einen sehr persönlichen Brief von Schwester zu Schwester, in dem ich sie flehentlich bitten werde, sich mit mir zu treffen. Ich hoffe, ich kann sie überzeugen.«
    Piers verlegte seinen Blick auf Durant und Wu. »Jetzt rede ich vom Geld, einverstanden?«
    »Einverstanden«, sagte Durant.
    »Für einen Monat Ihrer Zeit fünfundzwanzigtausend Dollar. Finden Sie sie, noch mal fünfundzwanzig. Stimmt sie zu, ihre Schwester zu treffen, runde ich auf fünfundsiebzigtausend Dollar auf.«
    Durant betrachtete Piers mit einem schwachen Lächeln. »Sie können sich das leisten, richtig?«
    »Richtig, ich kann. Aber ich werfe kein Geld zum Fenster raus. Für meine Frau und mich ist es schrecklich wichtig, daß Silk gefunden wird.«
    Durant blickte zu Wu hin. »Was meinst du?«
    Wu grinste. »Ich bin Bergmann, ich gehe nach unten.«
    »Was heißt das?« sagte Piers.
    »Wahrscheinlich ja«, sagte Durant.
    »Sie wollen es nicht erst bereden?«
    Durant schüttelte, wieder mit einem schwachen Lächeln, den Kopf. »Wir haben da eine Regel, wissen Sie. Wenn jemand uns fünfundzwanzigtausend Dollar für einen Monat unserer Zeit bietet, bereden wir es nicht.«
    »Übrigens«, sagte Wu, »zahlen Sie bar oder mit Scheck?«
    Piers gab Ebsworth einen Wink, und Ebsworth stand auf, ging zu Durant hinüber und nahm einen Scheck aus der Brusttasche seines Jacketts. Er warf noch kurz einen prüfenden Blick auf den Scheck, wie um sich zu vergewissern, ob der Betrag stimme, und überreichte ihn Durant, der ihn flüchtig überflog, anerkennend nickte und zu Piers hinsah.
    »Sie lassen sich da auf ein verdammt großes Risiko ein«, sagte er.
    Piers nickte. »Wie ich heute früh sagte, manchmal leiste ich mir Dinge, die ein bißchen kitzlig sind.«
    Durant schüttelte den Kopf und machte sich nicht die Mühe, seinen Unglauben zu verbergen. Er blickte Wu an. »Hast du eine Idee, wie man verlorengegangene Schwägerinnen findet?«
    Wu dachte kurz darüber nach. »Vielleicht sollten wir in Pelican Bay mit dem Suchen anfangen.«
    »Kennen wir da jemand Brauchbaren?«
    Wu dachte auch darüber kurz nach, griff dann in seine Hosentasche und zog ein kleines Adreßbuch hervor. Er blätterte, hörte auf zu blättern, lächelte glücklich und blickte zu Durant hoch. »Otherguy Overby.«
    »Na, wer sagt es denn«, sagte Durant.
    »Ist er jemand, von dem wir wissen sollten?« sagte Piers.
    »Weiß ich noch nicht«, sagte Durant. »Wir sind Otherguy zum erstenmal wo begegnet – in Manila?«
    »Yeah, in Manila«, sagte Wu.
    »Er war den Cops immer eine Nasenlänge voraus, aber wenn sie ihn ab und zu doch mal einholten, schaffte er es immer, die Schuld ›einem andern Typ‹ in die Schuhe

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