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Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle

Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle

Titel: Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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sie was wissen wollen, sollen sie zu dir gehen. Das hat mein Anwalt auch gesagt. Mann, dafür zahlst du mir, das schwöre ich dir.«
    »Du redest wie immer ohne Sinn und Verstand, Ferdie. Also, reg dich ab und sag mir, wer unterwegs ist.«
    »Der Sheriff, wer sonst?«
    »Welcher Sheriff?«
    »Welcher Sheriff? Na, der Sheriff, der ihn gefunden hat. Ich weiß nicht, ob es der richtige Sheriff war. Es waren zwei junge Burschen mit Schnurrbart. Vielleicht Hilfssheriffs. Auf jeden Fall haben sie ihn gefunden.«
    »Wen?«
    »Meinen Zweiunddreißigtausend-Dollar-Winnebago, den haben sie gefunden.«
    »Wo?«
    »In einem Canyon, total ausgebrannt – und du hast mir erzählt, du wolltest ihn leihen, um zum Big Bear zu fahren. Ich Idiot! Ich weiß doch inzwischen, daß man dir kein Wort glauben kann. Aber verlaß dich drauf, dafür zahlst du mir.«
    »Welcher Canyon?« sagte Gesini.
    »Was weiß ich. Latigo Canyon draußen in Malibu, glaube ich, haben sie gesagt. Und deine beiden Jungs, die du rübergeschickt hast, um meinen Winnebago zu leihen, dieser Nigger und der andere mit der Glatze, Tony irgendwas, von denen ist auch nichts mehr übrig. Ich hätte es mir denken können. Ich habe ihn nur wegen Anna-Maria hergegeben, weil du sie nie irgendwohin mitnimmst, und ich gedacht habe, sie fährt gern mal zum Big Bear rauf und …«
    Gesini fiel ihm ins Wort. »Es waren nur zwei drin?«
    »Yeah. Ich habe ihnen gesagt, daß der Nigger und dieser andere, Tony, ihn für dich ausgeliehen haben, und sie wollten wissen, wie groß die beiden waren, und als ich es ihnen gesagt habe, haben sie gesagt, das wären bestimmt die beiden, die mit verbrannt sind. Meine Versicherung deckt das garantiert nicht. Einer ist erschossen worden. Wer, weiß ich nicht. Ich habe ihnen gesagt, ich weiß überhaupt nichts. Ich habe ihnen gesagt, sie sollten mit dir über Typen reden, die erschossen werden. Ich habe ihnen gesagt, daß du alles darüber weißt. Ich habe ihnen gesagt –«
    Solly Gesini hörte nicht mehr zu, was sein Schwager den Los-Angeles-County-Hilfssheriffs noch alles gesagt hatte – er legte langsam den Hörer auf die Gabel. Sie haben es vermasselt, dachte er. Tony und Icky. Sie haben sich von dem Jungen reinlegen lassen. Herrgott, ich muß Mr. Simms irgendwas auftischen. Ich muß mir was einfallen lassen. Yeah, ich muß mir was einfallen lassen – aber später.
    Gesini legte sich in die Kissen zurück. Er zog die Knie dicht an den Körper, zog sich die Bettdecke über den Kopf und wartete auf die Hilfssheriffs.

Fünfzehn
    Um kurz nach sechs an diesem Samstagmorgen stand Quincy Durant in hellgrauen Hosen und blauem Pullover auf der Rotholzveranda seines gemieteten gelben Hauses. Mit einem Becher Kaffee in der einen und einer Zigarette in der anderen Hand sah er zu, wie Randall Piers mit zügigen Schritten am Strand entlangkam, die sechs Windhunde dicht auf seinen Fersen.
    Als Randall Piers noch gut fünfzig Meter entfernt war, winkte er Durant zu, der zurückwinkte und den Kaffeebecher hochhielt und mit der Hand, die die Zigarette hielt, auf ihn zeigte. Piers nahm die Einladung mit einem Kopfnicken an.
    Keiner von beiden redete, bis Piers die Treppen hochgestiegen war. »Soll ich Ihnen was sagen?« sagte er, oben angekommen.
    »Was?«
    »Die Leute verpassen das Beste.«
    »Welche Leute?«
    »Die Leute, die hier am Strand wohnen. Sie zahlen jeden Preis, um hier zu leben, und dann sind sie zu faul, um früh aufzustehen und zuzusehen, wie die Sonne aufgeht. Reine Verschwendung.«
    »Ein erwägenswerter Aspekt«, sagte Durant höflich.
    Piers schüttelte den Kopf. »Unsinn. Nur so eine Idee. Mein Motto des Tages. Haben Sie noch was von Ihrem Kaffee für mich?«
    »Sicher.«
    Piers gab wieder das wortlose Handsignal, das irgendwie ruckartig, fast brutal wirkte, und prompt ließen die sechs Windhunde sich auf die Veranda fallen. Zwei gähnten einander zu, einer kaute an der linken Vorderpfote, in der sich offenbar was eingeklemmt hatte, die andern drei blickten mit dem genießerischen Staunen des kenntnisreichen Touristen, der sich nie langweilt, aufs Meer und sahen zu, wie die Sonne aufging.
    Im Haus füllte Durant einen Becher mit Kaffee für Piers, und beide gingen in den Wohnraum. Piers sah sich leicht erstaunt um. »Sie haben ihn abholen lassen?«
    »Wen?«
    »Den Fernschreiber.«
    »Gestern, ja. Gestern am späten Nachmittag.«
    »Sie haben also abgeschlossen.«
    »Yeah. Der Zeitpunkt schien günstig.«
    Randall Piers ließ die

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