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Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle

Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle

Titel: Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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junge Mädchen zuckte mit den Achseln. »Was ist ein Eddie McBride?«
    »Schick sie weg«, sagte McBride.
    Brenda schmollte. »Ich will aber nicht gehen. Ich bin gerade erst gekommen.«
    Overby wandte sich an McBride. »Willst du sie vielleicht ers ficken?«
    McBride schüttelte den Kopf. »Ich mag keine nassen Enten« sagte er. »Schick sie weg.«
    Overby wandte sich wieder dem Mädchen zu. »Brenda«, sagte er.
    »Was ist?«
    »Raus.«
    Brenda setzte die Bierdose ab und stand auf. »Du hast ein paar echt komische Freunde, Otherguy, muß ich schon sagen.« Sie setzte sich in Richtung Tür in Bewegung, blieb aber dann dicht vor McBride stehen. Sie legte die Hände in die Hüften, bog den Rücken nach hinten und drückte ihr Becken mit sich langsam drehenden Bewegungen gegen McBride. Ihr Mund stand offen, die rosa Zunge fuhr langsam über die Lippen.
    »Weißt du überhaupt, was du verpaßt?« sagte sie.
    McBride starrte sie eine Weile kalt und ohne Wirkung zu zeigen an. »Geh, wasch dir die Füße, Brenda«, sagte er schließlich.
    Brenda stellte ihre Bemühungen ein und erreichte schließlich die Tür. Sie öffnete sie, dann drehte sie sich um und schaute Overby an. »Weißt du was, Otherguy?«
    »Was?«
    »Du bist echt ein Arsch.« Sie warf die Tür krachend hinter sich zu und war verschwunden.
    Overby seufzte. »Sie wohnt gegenüber.«
    »Praktisch.«
    »Willst du ein Bier? Ich habe auch Bourbon.«
    »Bier ist okay.«
    Overby ging zum Kühlschrank in der Kochnische und holte zwei Dosen Bier heraus. »Kennst du sie schon lange?« sagte er.
    »Wen?«
    »Durant und den Chinesen.«
    »Nein. Du?«
    Overby antwortete erst, als er McBride eine Bierdose gereicht hatte. »Neun Jahre, fast zehn.« Er zog die Lasche der Bierdose auf und zielte mit ihr in einen Aschenbecher. Er warf daneben. McBride öffnete seine Bierdose und legte die Lasche in den Aschenbecher, dann bückte er sich, hob die andere Lasche auf und legte sie daneben.
    »Was machen sie?« sagte McBride. »Ich meine, was machen sie wirklich?«
    »Wie hast du sie kennengelernt?«
    »Ich hatte was zu verkaufen, und sie dachten, sie würden vielleicht kaufen. Aber dann klappte es doch nicht.«
    »Um was ging es denn? Irgendwas Riskantes?«
    »Yeah, könnte man sagen.«
    Overby nahm einen Schluck Bier. »Wie gesagt, ich kenne die beiden fast zehn Jahre, und immer interessieren sie sich für das, was ein bißchen riskant ist.«
    McBride trank Bier und setzte sich auf die Couch. »Aber sie sind gescheit, oder? Beide. Ich meine, die gehören zu den Typen, die nicht allzu viele Fehler machen.«
    Overby ließ sich das durch den Kopf gehen, nahm wieder einen Schluck Bier und sagte: »Ich weiß nicht, ob sie überhaupt nie einen Fehler gemacht haben, aber sie sind verdammt clever. Besonders der Chinese.«
    »Ich dachte, Durant wäre derjenige, welcher.«
    »Sicher ist er kein Schwachkopf, aber dieser Artie Wu ist einfach ein cleverer Chinese, und ein cleverer Chinese ist zweimal so clever wie jeder andere.«
    »Ich weiß nicht, ob du mir glaubst, wenn ich dir sage, daß ich keine Ahnung habe, was sie vorhaben.«
    »Glaube ich dir. Ich weiß es selbst nicht genau. Aber wenn die Piepen stimmen, ist es mir egal. Dir auch?«
    »Ja«, sagte McBride nach kurzem Nachdenken, »genau besehen, mir auch.«
     
    Um 5 Uhr 30 am folgenden Morgen, dem sechzehnten Juni, einem Samstag, lag Solly Gesini fest schlafend in seinem Bett im ersten Stock seines Hauses auf dem Medio Drive in Brentwood, als das Telefon zu klingeln begann.
    Gesini erwachte langsam. Er nahm aber nicht gleich den Hörer ab, sondern lag nur da und versuchte zu erahnen, welches Unglück ihm ins Haus stand. Daß es keine gute Nachricht war, wußte er mit absoluter Sicherheit – um 5 Uhr 30 gab es keine guten Nachrichten.
    Schließlich, beim zehnten Klingeln, nahm er den Hörer ab und meldete sich.
    Die Stimme am anderen Ende klang laut und erregt. »Ich verklage dich, du Schwanzlutscher!«
    Solly Gesini war jetzt hellwach. »Wer spricht denn da? Wer ist am Apparat?«
    »Ich, du dreckiger spaghettifressender Hurensohn!«
    »Ach, du bist es«, sagte Gesini. »Was ist denn los, Ferdie?« Ferdie war Ferdinando Fiorio, sein Schwager.
    »Ich sage dir, was los ist. Ich habe eben meinen Anwalt angerufen, das ist los. Er hat gesagt, er verklagt dich.«
    »Verklagen? Was redest du da immer von Verklagen?«
    »Sie sind schon unterwegs zu dir, Solly. Ich hatte keine Ahnung, das habe ich ihnen gesagt. Ich habe ihnen gesagt, wenn

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