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Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle

Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle

Titel: Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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die aufs Meer gingen, dem dicken Teppichboden, den teuer tapezierten Wänden und der hohen Decke, den funkelnden Wandleuchtern, den üppigen Vorhängen und den gediegenen, sorgsam gepflegten Möbeln, die mindestens dreißig und vielleicht sogar vierzig Jahre alt sein mußten.
    Während der Besichtigung kam Eddie McBride durch eine Tür, die in eine kleine Halle führte. »Na?« sagte er voller Stolz.
    »Nicht schlecht«, sagte Durant.
    McBride spreizte ein wenig die Arme und blickte an sich herab. »Und was sagen Sie dazu?«
    »Zu was?« sagte Artie Wu.
    »Zu seiner Garderobe«, sagte Overby. »Ich weiß nicht, wie ihr das seht, aber wenn er mit mir zusammenarbeiten soll, kann er nicht rumlaufen wie ein Penner.« Er beäugte McBride. »Größe neununddreißig, sitzt bei ihm wie maßgeschneidert.«
    »Stark«, sagte Durant, während er bewunderte, was McBride anhatte – das dunkelbraune, grobgewebte Jackett, die ockerfarbene Gabardinehose, den cremefarbenen Rollkragenpulli und die blankpolierten Mokassins aus Ziegenleder. »Bißchen laut«, setzte Durant hinzu, »aber schon stark.«
    »Was ist daran laut?« wollte Overby wissen.
    »Ich meinte damit, irgendwie frühlingsfroh«, sagte Durant, »sehr frühlingsfroh.«
    »Wie viel, Otherguy?« sagte Wu.
    »Yeah, weißt du, wir haben ihm noch einen Anzug und noch ein Jackett und zwei Hosen gekauft und ein paar Hemden. Er hatte ja kaum noch was. Und das Kaufhaus, wo wir eingekauft haben, hatte Schlußverkauf. Wir haben praktisch ein Geschäft gemacht, und weil er genau Größe neununddreißig hat, brauchte nichts geändert zu werden. Das ganze Zeug kam auf siebenhundertsechsundzwanzig Dollar.«
    »Ich rede von der Wohnung, Otherguy«, sagte Wu.
    »Ach die – yeah, die ist ganz schön teuer. Aber, Herrgott, ich mußte schließlich was mit zwei Schlafzimmern finden, und auf den Schuppen hier habe ich ein Auge geworfen, seit ich in der Stadt bin. Ich meine, die Adresse ist respektabel.«
    »Wie viel?« sagte Wu.
    »Achthundert Dollar, aber alles inklusive.«
    »Ich finde sie klasse«, sagte McBride.
    »Wo steht mein Wagen?« sagte Durant.
    McBride fischte aus seiner Tasche seines neuen Jacketts einen Parkschein und reichte ihn Durant. »Er steht auf dem Parkplatz von Catalina Towers«, sagte er.
    »Was ist, Leute? Wollt ihr ein Bier oder so?« sagte Overby.
    »Gibt’s das gratis?« sagte Wu.
    »Hör zu, Artie, wenn ich schon als euer Strohmann auftreten soll, muß ich auch ein bißchen Geld springen lassen«, sagte Overby. »Und keine Angst. Ich habe Quittungen und alles aufgeschrieben. Ich bescheiße euch nicht, wenn ihr das meint.« Er blickte von Wu zu Durant. »Was ist, wollt ihr nun Bier oder nicht?«
    »Wir wollen Bier«, sagte Durant.
    »Ich mache das schon, Otherguy«, sagte McBride und verschwand durch die Schwingtür, die zur Küche führte.
    Overby nickte zur Schwingtür hin. »Kein schlechter Kerl, muß ich schon sagen. Allerdings mußten erst ein paar Dinge geklärt werden, zum Beispiel die Tatsache, daß er mein Assistent ist.«
    »Warum befördern wir ihn nicht und machen ihn zu deinem Partner?« sagte Wu.
    Overby furchte die Stirn. »Aber nur, wenn ich Boss bleibe.«
    »Du bleibst der Boss«, sagte Durant. »Nur übertreib es nicht.«
    »Tu ich nicht. Er ist kein schlechter Kerl, wenn man ihn näher kennt.« Sie setzten sich in drei gepolsterte Sessel mit breiten Armlehnen und üppigen Kissen. Die Sessel waren um einen blankgeputzten Couchtisch aus schwarzem Nußbaum mit Glasplatte gruppiert, an dessen vierter Seite vor der Wand noch eine dreisitzige Couch stand.
    »Ihr werdet euch eine Zugehfrau suchen müssen«, sagte Wu.
    Overby schüttelte den Kopf und lächelte. »Der Junge macht das alles. Er kann keine Unordnung vertragen, hat er gesagt. Wenn er mal weiß, wo’s langgeht, ist er ein feiner Kerl.«
    McBride benutzte seinen Rücken, um die Schwingtür aufzustoßen. Er trug vier Bierdosen, in jeder Hand zwei. Er bediente erst Durant, dann Wu und zuletzt Overby.
    »Ich habe sie schon in der Küche aufgemacht«, sagte er, »der Schlamper hier wirft seine Lasche immer auf den Boden.«
    Overby grinste und nickte. »Sage ich es doch, er hat gern alles ordentlich.«
    Durant nahm einen Schluck Bier, zündete sich eine Pall Mall an und sah zu Overby hinüber. »Was ist mit deinem Termin bei Simms, Otherguy?«
    »Ich habe gestern nachmittag telefoniert«, sagte Overby. »Neun Uhr Montagmorgen. Dieser Typ, dieser Chuck West, wollte noch mal genau wissen, ob mir

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