Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle

Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle

Titel: Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
Vom Netzwerk:
blickte dann zu Durant hoch. »Wie sieht die Bezahlung aus?«
    »Fünfhundert statt der dreihundert die Woche, freie Wohnung, Spesen und ein garantiertes Fixum von zehntausend, wenn alles gelaufen ist. Plus einem Anteil am Nettogewinn – wenn es einen geben sollte.«
    »Der wie hoch wäre?«
    »Zehn Prozent.«
    »Zehn Prozent von wieviel?«
    »Wissen wir noch nicht«, sagte Wu. »Vielleicht von nichts.«
    McBride betrachtete seinen linken Daumen und fing wieder an, ihn zu streicheln. Er dachte einen Augenblick nach und sagte dann, den Blick immer noch auf seinem Daumen: »Okay, ich mache mit.«
    »Fein«, sagte Durant. Zu Overby blickend sagte er dann: »Noch eins, Otherguy.«
    »Was?«
    »Dieser Lokalreporter, der für die Zeitung hier arbeitet, der, den du ausgegraben hast.«
    »Herb Conroy. Was ist mit ihm?«
    »Wie gründlich hast du ihn ausgequetscht?«
    »Ziemlich gründlich.« »Ist trotzdem möglicherweise noch was übrig geblieben?«
    Overby brauchte ein paar Augenblicke, um sich eine Meinung zu bilden. »Möglicherweise schon. Kann ja sein, daß er was auf Vorrat hat, was er noch aufsparen wollte.«
    »Wir hätten gern, daß er ausplaudert, was er auf Vorrat hat, Otherguy«, sagte Durant. »Ließe sich das arrangieren?«
    »Ich denke schon«, sagte Overby.
    »Angenommen, Conroy bekäme einen Job an einem Magazin angeboten, vom Verleger persönlich, und angenommen, das Angebot würde in einer äußerst beeindruckenden Umgebung angeboten, in einem Klub beispielsweise, in dem nur die Reichen verkehren. Würde er anbeißen?«
    »Mit Sicherheit.«
    »Würde er reden?« sagte Wu.
    Overby grinste. »Wie ein Wasserfall. Er wird das für den letztmöglichen Anlauf zur großen Karriere halten und auspacken, und noch dazuerfinden, wenn er alles ausgepackt hat. Aber soll ich euch sagen, was er noch machen wird?«
    »Was?«
    »Er wird sich betrinken und alles in den Sand setzen.«
    Durant lehnte sich im Sessel zurück und blickte gegen die Decke. »Sein Pech, oder?«
    »Nein, nicht wirklich. Typen wie Conroy muß man richtig sehen. Ich habe ein paar kennengelernt, kaputte Typen wie er, die gar keine Chance wollen. Tief im Innern wollen sie sich die Tour vermasseln, genauso wie sie saufen wollen. Haben sie die Chance vermasselt, haben sie einen Grund zum Saufen. Und ein Typ wie Conroy kann natürlich auch noch rumgehen und überall erzählen, daß man ihm diesen satten Job angeboten, er aber nein gesagt hat.«
    »Für was hält er dich eigentlich?«
    »Für eine Art Geschäftsmann.«
    »Kannst du eine Verabredung arrangieren?«
    »Kein Problem.«
    Durant blickte Wu an, der nickte. »Dein Telefon funktioniert?« fragte Durant dann Overby.
    »Klar. Nur noch nicht unter meinem Namen.«
    Durant stand auf und ging durchs Zimmer zum Telefon. Er wählte und führte leise ein Gespräch von etwa fünf Minuten Dauer. Als er fertig war, kehrte er in seinen Sessel zurück.
    »Okay, Otherguy«, sagte er. »Hier sind die Einzelheiten. Vielleicht notierst du ein paar Stichworte.«
    Overby nickte und holte aus der Hüfttasche ein kleines schwarzes Notizbuch und aus einer kleinen, am linken Ärmel seines sorgfältig geschneiderten blauen Hemds aufgenähten Klapptasche einen Kugelschreiber. »Ich höre«, sagte er.
    »Conroy hält dich für einen Geschäftsmann, richtig?« Nachdem Overby bestätigend genickt hatte, fuhr Durant fort: »Okay, sagen wir, bei einer Besprechung – oder besser einem Dinner – vor ein paar Tagen hat der Verleger des Pacific Magazine dir gegenüber zufällig erwähnt, wie schwierig es sei, ausgefuchste Autoren und Redakteure zu finden. Du solltest ›ausgefuchst‹ sagen. Es ist ein ziemlich guter Euphemismus für stumpfsinnig.«
    Overby notierte ausgefuchst und Pacific Mag.
    »Du hast daraufhin Conroys Namen ins Spiel gebracht – was heißt ins Spiel gebracht, du hast Conroy zum Kandidaten für den Pulitzer-Preis hochstilisiert –, und der Verleger vom The Pacific ist so beeindruckt, daß er dich gebeten hat, Mr. Conroy in seinem Namen zum Lunch am Montag, 13 Uhr, in den Woodbury Club in Beverly Hills einzuladen, weil er ihn kennenlernen möchte.«
    Overby notierte 13 Uhr – Mo – Woodbury Club und sah dann zu Durant hoch. Er leckte sich über die Lippen, lächelte munter und sagte: »Ich muß noch den Namen vom Verleger haben, oder?«
    »Randall Piers«, sagte Durant und beobachtete aus reiner Neugierde Overbys Reaktion. Overby notierte den Namen Randall Piers, ohne zu fragen, wie er sich schrieb. Aber

Weitere Kostenlose Bücher