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Wu & Durant 02 - Am Rand der Welt

Wu & Durant 02 - Am Rand der Welt

Titel: Wu & Durant 02 - Am Rand der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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Durant. »Vielleicht vierzig.«
    Overby schaute Durant gleichgültig an. »Kannst mir ja die Teile vorpfeifen, die dir nicht gefallen.«
    Durant wandte sich an Georgia Blue. »Sag’s ihm, Georgia.«
    Sie legte den Kopf schräg, musterte Overby eingehend, schüttelte in leichter Verwunderung den Kopf und sagte: »Ich habe mit dem Colonel gesprochen, Otherguy. Was du da sagst, geht nicht ganz auf.«
    »Wann hast du mit ihm gesprochen?« fragte Overby.
    »So um Mitternacht.«
    »War er nüchtern?«
    »Nicht besonders.«
    Overby zuckte die Achseln. »Der Kerl säuft wie ein Loch. Er zieht sich am Tag ne gute Flasche rein. Ich kann auch nichts dafür, wenn er sich nicht erinnert, was er gesagt oder mit wem er gesprochen hat.«
    »Du hast gesagt, du hättest einen Wagen gemietet, nachdem du mit ihm gesprochen hast«, sagte Georgia Blue.
    »Ich sagte, ich hätte einen Wagen gemietet.«
    »Nachdem du mit ihm geredet hast.«
    »Nicht nachdem. Das muß so um acht gewesen sein. Avis hat dann schon zu. Ich hab ihn um etwa halb vier oder vier gemietet.« Overby wühlte in seiner Hosentasche, zog den Schlüssel für den Toyota hervor und warf ihn Georgia Blue zu, die ihn mühelos auffing.
    Sie blickte auf den Schlüssel und sagte: »Das heißt nicht viel.«
    »Der Mietvertrag ist im Handschuhfach. Der Mietbeginn steht im Vertrag. Der Wagen ist ein grauer Toyota. Nimm den Schlüssel und sieh nach.« Mit finsterem Blick wandte er sich an Durant. »Sonst noch was?«
    »Du hast nicht zufällig noch die Skizze, die der Colonel gezeichnet hat, oder?« sagte Durant.
    Overby stellte seinen Drink ab und klopfte stirnrunzelnd mit beiden Händen sämtliche Taschen ab. Als er bei einer seiner Gesäßtaschen anlangte, schwand das Stirnrunzeln und machte einem Lächeln Platz. Aus der Gesäßtasche holte er einen zusammengefalteten Bogen Hotelbriefpapier hervor, den er Durant reichte.
    Durant entfaltete den Bogen Briefpapier, blickte kurz darauf und gab ihn an Artie Wu weiter, der ihn eingehend untersuchte. »Es scheint eine Art Karte zu sein, und sie ist auch sehr hübsch gezeichnet. Vielleicht schulden wir Otherguy eine Abbitte.«
    »Wir schulden ihm einen Scheiß«, sagte Durant.
    »Ich entschuldige mich für jeden von uns, Otherguy«, sagte Wu. »Besonders für Quincy.«
    »Vergiß es«, sagte Overby.
    Wu nickte. »Jetzt laß uns auf das zurückkommen, was du heute nacht in den Bergen gesehen hast. Gab es irgendwelche Anhaltspunkte dafür, daß diese bestimmte Stelle, zu der du gefahren bist, von der NPA als Treffpunkt benutzt werden könnte?«
    Overby sah zur Decke auf und verzog das Gesicht, als versuche er sich zu erinnern. »Ich bin ausgestiegen und rumgelaufen. Da lagen ein paar Zigarettenkippen. Das heißt, eine Menge. Alle an einer Stelle.«
    »Sonst noch was?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Wenn du nun morgen dahin zurückfahren und einfach abwarten würdest«, sagte Wu. »Was, meinst du, würde passieren?«
    »Ich glaube, der NPA würde das nicht sehr gefallen, und sie würden mich irgendwo hinschleppen, wo ich nicht hinwill.«
    »Aber es würde dir doch Gelegenheit geben, den Schwachpunkt zu spielen, nicht wahr?«
    Overby schüttelte den Kopf. »Das würden sie mir nicht abkaufen, Artie. Nicht, wenn ich einfach aus dem Nichts aufkreuze.«
    »Natürlich nicht«, sagte Wu. »Aber was wäre, wenn sie wüßten, daß wir Diebe uns zerstritten haben?«
    Overbys Miene hellte sich auf, und er lächelte sein hartes, vergnügtes Lächeln. »Laß hören.«
    Wu ließ zuerst einen Rauchring steigen. »Morgen früh, unten beim Frühstück, werden du und Georgia einen giftigen, erbitterten Streit anzetteln. Ich nehme an, die NPA-Leute werden mithören – oder davon erfahren – und es Espiritu berichten. Wenn du dich also, sagen wir, morgen nachmittag in den Bergen blicken läßt, kommst du nicht ganz unerwartet, und deine Glaubwürdigkeit ist, wenn auch begrenzt, so doch wenigstens grundsätzlich vorhanden.«
    »Ich wäre eine Art Abtrünniger«, sagte Overby.
    »Ein Verräter«, sagte Durant. »Eine Rolle, in der du richtig aufgehen könntest.«
    Overby ignorierte ihn und starrte Wu kalt an. »Ich könnte auch erschossen werden, Artie.«
    »Dies ist nicht unbedingt ein risikoloses Geschäft, Otherguy.«
    »Ich habe nichts gegen geteiltes Risiko«, sagte Overby. »Aber bis jetzt sieht es so aus, als wären Stallings und ich die einzigen, die den Kopf hinhalten.«
    »Georgia legt ihren morgen aufs Schafott«, sagte Wu. »Meiner und der von Quincy

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