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Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Titel: Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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an, blies den Rauch nach oben und schaute Stallings an. »Ich habe etwas vor, Booth. Vielleicht hört es sich etwas hinterhältig an.«
    Stallings nickte bloß.
    »Ich traue Blechtonne zu, daß er mehr als nur einen Mann mitbringt.«
    »Das könnte man ihm nicht übelnehmen, zumal Georgia und Durant diese – wie war noch ihr Name? – Colleen Cullen mit einer abgesägten Schrotflinte vorm Haus postieren werden.«
    Wu paffte an seiner Zigarre, betrachtete nachdenklich die Asche und sagte: »Ich halte es durchaus für möglich, daß Blechtonne diese Colleen Cullen bis neun Uhr heute abend mit einem besseren Angebot umgedreht hat – oder sich ihrer gleich entledigt hat.«
    Stallings dachte darüber nach. »Hältst du es für möglich oder wahrscheinlich?«
    »Für möglich«, sagte Wu. »Hast du heute abend schon was vor?«
    »Erst viel später.«
    »Machst du … Fortschritte?«
    »Vielleicht.«
    »Aber du willst nicht darüber reden?«
    »Noch nicht.«
    »Ich brauche eine Stunde deiner Zeit«, sagte Wu und blies einen Rauchring nach rechts.
    »Für was?«
    Artie Wu langte in seine rechte Gesäßtasche und brachte eine kleine, halbautomatische Pistole zum Vorschein. Es war eine Sauer, ein deutsches Fabrikat, das neun 7.65-mm-Geschosse faßte, insgesamt achtzehn Zentimeter lang war und in geladenem Zustand nicht mehr als sechshundert Gramm wog. Wu schob die Pistole zu Stallings hinüber, der sie vom Tisch nahm, sie sorgfältig untersuchte, sie dann in seine eigene Hüfttasche schob und fragte: »Wen soll ich damit erschießen?«
    »Ich möchte, daß du sie Otherguy bringst.«
    »Wann?«
    »Jetzt.«
    »Was noch?«
    »Sag Otherguy, er soll so schnell wie möglich zu Colleen Cullens Pension fahren.«
    »Noch bevor Durant und Georgia hinfahren?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    Diesmal blies Wu den Rauch nach links. »Du warst doch während des Krieges bei der Infanterie.«
    Stallings nickte.
    »Und hast einen Zug geführt?«
    »Richtig.«
    »Hast du Kundschafter losgeschickt?«
    »Ich hab’ welche losgeschickt, und manchmal sind sie nicht zurückgekommen.«
    »Und dann wußtest du, daß vorne was nicht in Ordnung ist.«
    »Und warum niemand scharf drauf war, sich als Kundschafter losschicken zu lassen.«
    »Er wird sich schon losschicken lassen«, sagte Wu. »Und was ist mit Ione Gamble, deren Leib und Leben er doch eigentlich bewachen soll?«
    »Ich würde sie gerne bei Howard Mott abliefern und dort lassen, bis alles vorbei ist.«
    »Weiß Howie schon Bescheid?«
    »Ich werde ihn anrufen.«
    »Wirst du Georgia und Durant über Otherguys Mission informieren?«
    »Nein«, sagte Wu, langte in seine Hosentasche, holte ein Bund mit Autoschlüsseln hervor und wollte sie Stallings geben. »Nimm du den Mercedes.«
    Stallings schüttelte den Kopf und stand auf. »Ich hab’ mir heute nachmittag selber einen Wagen gemietet.«
    »Gut.«
    Stallings sah ein paar Sekunden lang auf Wu hinab, dann sagte er: »Warum gehst du eigentlich nicht – an Stelle von Otherguy, meine ich.«
    »Weil ich dort nicht gebraucht werde.«
    »Das hoffst du.«
    »Das hoffe ich«, erwiderte Wu.
    »Okay, und was soll ich Otherguy noch erzählen, außer dem Quatsch mit dem Kundschafter, meine ich.«
    »Sag ihm, er soll’s wieder zusammenflicken.«
    »Was soll er zusammenflicken?«
    »Was immer dort zu Bruch geht«, sagte Artie Wu.

40
    Mit ihrem Hund Moose im Schlepptau erreichte Ione Gamble den unteren Treppenabsatz, wandte sich nach rechts und betrat ihr Wohnzimmer gerade in dem Augenblick, als der sitzende Booth Stallings die halbautomatische Sauer aus seiner rechten Gesäßtasche zog und mit ihr auf den stehenden Otherguy Overby zu zielen schien.
    »Oh, Scheiße, bitte nicht!« schrie Ione Gamble. Es war beinahe ein Kreischen.
    Stallings erhob sich und drehte sich – die Pistole noch immer in der Hand – zu ihr um. Er drehte sich nicht besonders schnell um, aber es war schnell genug, um Ione Gamble den Schreck in die Glieder fahren zu lassen. Ihre Augen schienen auf einmal doppelt so groß zu sein, die Kinnlade fiel nach unten, und die Hände flogen hoch, mit nach außen gedrehten Handflächen, als wollte sie die Kugeln aus der Waffe des betagten Mörders damit abwehren.
    »Um Himmels willen, Ione«, sagte der aufgebrachte Overby. »Das ist Booth Stallings – Howies Schwiegervater.«
    Langsam sanken ihre Hände wieder herunter. Der Mund klappte wie eine Falle zu, und die Augen nahmen wieder Normalgröße an. Eine Röte stieg ihr ins Gesicht, als sie den

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