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Wuensch dir was

Wuensch dir was

Titel: Wuensch dir was Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adena Halpern Ursula C Sturm
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aus Chicago? Was soll das? Du weißt ganz genau, dass wir keine Verwandten in Chicago haben. Melde dich. Tante Frida ist äußerst beunruhigt.«
    »Oh Frida!« Ich stampfte mit dem Fuß auf.
    »Ich hätte nicht behaupten sollen, dass du meine Cousine aus Chicago bist.«
    »Oh Gott, deine Mutter hat mich bestimmt schon bei der Polizei als vermisst gemeldet.«
    »Wir sollten sie anrufen«, sagte Lucy. »Mal ganz im Ernst. Die ganze Sache ist allmählich nicht mehr lustig. Du weißt doch, wie sie sich immer gleich aufregt.«
    Ich gab mich geschlagen. »Also gut.« Lucy wählte Barbaras Nummer und wartete ab, während es klingelte.
    »Sie geht nicht ran«, murmelte sie. »Soll ich ihr eine Nachricht hinterlassen?«
    »Ja, sag ihr, ich wäre dir gerade über den Weg gelaufen. Sag, dass ich einkaufen gegangen bin und dass es mir gut geht.«

    »Nein, ich lasse es lieber.« Sie klappte das Telefon zu.
    »Warum?«
    »Was ist mit der Cousine, die angeblich in deiner Wohnung war? Wie soll ich ihr das erklären?«
    Ich überlegte.
    »Ach, ich weiß auch nicht. Sag einfach, dass du mit einer Freundin da warst und dass ihr Frida an der Nase herumgeführt habt.«
    »Das nimmt sie mir nicht ab. Das klingt unglaubwürdig.«
    »Ich bin mit meinem Latein am Ende. Hör zu, ich melde mich später bei ihr, aber ich will jetzt nicht meinen Tag damit vergeuden.«
    »Was ist mit Frida?«
    »Frida rufe ich jetzt gleich an. Ich werde behaupten, dass ich einkaufen bin und danach allein ins Kino will. Wenn sie mich nach Barbara fragt, dann sage ich einfach, dass ich zwar vorhatte, mit Barbara zu essen, dann aber meine Meinung geändert habe. Das glaubt sie mir bestimmt. Frida glaubt mir alles. Einmal habe ich ihr sogar eingeredet, dass es regnet, obwohl die Sonne schien.«
    »Die Geschichte hast du mir sicher schon hundertmal erzählt.«
    »Dann hast du sie jetzt eben zum hundertersten Mal gehört, Mademoiselle Neunmalklug, und jetzt her mit deinem Telefon.«
    Ich wählte Fridas Nummer.
    »Himmel, hab ich einen Hunger.«

    »Ich auch. Gibt es in diesem Restaurant Pizza? Ich habe unheimliche Lust auf Pizza.«
    Lucy lachte. »Ich kann mich zwar nicht erinnern, dich je Pizza essen gesehen zu haben, aber ich bin sicher, es gibt Pizza.«
    »Gut. Ich möchte essen, was Leute in deinem Alter so essen. Ach, ist das toll, zur Abwechslung mal einen Tag lang nicht darauf achten zu müssen, dass ich genügend Ballaststoffe zu mir nehme.«
    »Igitt, Gram.«
    »Rümpf ruhig die Nase, aber eine regelmäßige Verdauung ist Gold wert, das wirst du schon noch sehen.« Ich lachte. Dann wunderte ich mich, dass Frida noch immer nicht abgenommen hatte. »Wo steckt sie denn bloß?«, fragte ich, während ich dem Tuten lauschte. »Sie geht doch so gut wie nie aus dem Haus.«
    Ich ließ es noch ein paarmal klingeln.
    »Keine Ahnung, wo sie sich herumtreibt.« Ich hielt Lucy das Handy hin. »Hier, ich weiß nicht, wie man auflegt.«
    Lucy drückte eine Taste und klappte das Telefon zusammen.
    »Wir versuchen es nach dem Essen noch einmal«, sagte ich.
    »Ja, vergessen wir’s vorerst. Vielleicht vergisst Mom die Angelegenheit ja auch.«
    »Und falls nicht, werden wir ihr sagen, wohin sie sich Tante Fridas Sorgen stecken kann.«
    Lucy lachte.

    »Ich fürchte, ich werde mich nie an dein neues Ich gewöhnen.«
    »Ich bin jung und eine Frau von Welt, und ich sehe sagenhaft aus«, rief ich mit einer schwungvollen Handbewegung, wobei ich versehentlich einen Passanten streifte. »Verzeihung.« Ich lächelte ihn an.
    Er musterte mich beifällig. »War meine Schuld.«
    Lucy packte mich und zerrte mich weiter.
    »Nicht übel, der Knabe!« Ich spähte grinsend über die Schulter und stellte fest, dass mir der Bursche nachsah. »Und mir einen attraktiven Mann anzulachen steht auch auf meiner Liste.«
    »Keine Sorge, wir haben noch jede Menge Zeit«, beruhigte mich Lucy. »Wir finden schon noch einen attraktiven Mann für dich.«
    »Einen mit einem knackigen Hintern.« Ich lachte.
    Lucy verdrehte die Augen. »Mann, Gram.«
    »Geht das den ganzen Tag so?«
    »Was?«
    »Na, dass man von den Männern mit Blicken ausgezogen wird und dass sie einem nachpfeifen und Komplimente machen?«
    »Ja.« Lucy zuckte die Achseln. »Und glaub mir, nach einer Weile hängt es dir zum Hals raus.«
    »Hör mal gut zu.« Ich legte ihr die Hände auf die Schultern. »Regel Nummer eins: Genieß es, wenn dir ein Mann nachpfeift, selbst, wenn du ihn nicht attraktiv findest. Früher oder später hören die

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