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Wuensch dir was

Wuensch dir was

Titel: Wuensch dir was Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adena Halpern Ursula C Sturm
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vorbeigekommen. Dafür hab ich Mrs. Jeromes Enkelinnen gesehen.«
    »Ihre Enkelin Lucy und ihre Freundin.«
    »Genau, Lucy, die ein paar Straßen weiter wohnt. Und die andere Enkelin ging kurz weg und kam gleich darauf wieder. Ich habe ihr erlaubt, raufzugehen.«
    »Allein?«
    Frida bemerkte, dass er allmählich gereizt wurde, aber da es um eine so wichtige Angelegenheit ging, musste sie weiter nachhaken.
    »Ja. Sie hatte drei große Tortenschachteln dabei.«
    Nun hatte Frida genug gehört.
    »Vielen Dank, Ken. Ich werde einfach hier auf Ellies Tochter warten, sie sollte jeden Moment eintreffen.«
    Ken schürzte die Lippen. »Mrs. Sustamorn kommt hierher?«
    »Jawohl.« Frida schnitt eine Grimasse.
    Dann sank sie auf das Sofa, das in der Lobby stand. Es fühlte sich sehr seltsam an, so mit leeren Händen herumzusitzen. Sonst hatte sie immer ihre Tasche auf dem Schoß. Sie atmete tief durch und versuchte, sich zu entspannen.
    Frida hatte sich noch nie längere Zeit in der Lobby aufgehalten. Obwohl sie seit Jahren Mitglied des Dekorationskomitees war, konnte sie sich nicht entsinnen, jemals auf diesem Sofa gesessen zu haben, über dessen Kauf sie vor zehn Jahren mit abgestimmt hatte. Inzwischen diskutierte man im Komitee bereits den Erwerb eines neuen Sofas. Eigentlich gab es keinen Grund, das
Sofa zu ersetzen. Lediglich die Kissen sahen ein wenig abgenutzt aus. Aber jetzt konnte sie bei der kommenden Sitzung wenigstens berichten, dass sie einmal hier gesessen hatte.
    Da sie nichts zu tun hatte, beobachtete Frida, wie Ken den Hereinkommenden die Tür aufhielt, den Empfang von Paketen quittierte und ein paar vorbeikommende Hunde tätschelte. Es war sehr freundlich von ihm, dass er sie hier warten ließ. Vielleicht würde sie ihm nächstes Mal sogar fünfzig Cent geben, wenn er ihr mit den Einkäufen half. Es ärgerte sie, dass sie ihm überhaupt Trinkgeld geben musste, schließlich bekam er ein Gehalt. Doch Fridas Ehemann hatte stets Trinkgeld gegeben, »damit die Leute das schlechte Gewissen plagt, falls sie irgendwann in Versuchung kommen sollten, einen zu bestehlen«.
    Zu Fridas Überraschung gingen nicht so viele Menschen ein und aus wie sie erwartet hatte. In den zehn Minuten, die sie wartete, betraten lediglich zwei Leute das Gebäude. Ellie war leider nicht dabei. Dann kam Hershel Neal durch die Tür. Frida freute sich, ein vertrautes Gesicht zu sehen.
    Hershel lächelte, als er sie erspähte. Er war immer äußerst höflich und zuvorkommend. »Frida! Dass man dich hier antrifft!«
    »Tag, Hershel. Schön, dich zu sehen.« Sie strahlte ihn an.
    »Du wirkst ja so sportlich heute. Sehr schick, diese Farbe!« Er sah bewundernd an ihr herunter.

    »Oh, danke sehr.« Frida lächelte geschmeichelt.
    »Was treibt dich denn hierher?«, wollte er wissen.
    »Ach, eine Verkettung unerfreulicher Zwischenfälle.«
    »Hoffentlich nichts Schlimmes?«
    »Nein, nein«, schwindelte Frida. Sie wollte ihn nicht unnötig beunruhigen. »Ich habe mich aus meiner Wohnung ausgesperrt, und jetzt warte ich hier auf Ellies Tochter, die sich netterweise bereiterklärt hat, vorbeizukommen.«
    »Wie nett von ihr. Ist Ellie denn nicht zu Hause?«
    Frida versuchte, sich seine Frage nicht zu sehr zu Herzen zu nehmen. Hershel schien einen Narren an Ellie gefressen zu haben, dabei konnte Ellie ihn aus unerfindlichen Gründen nicht ausstehen. Frida war ein klein wenig eifersüchtig. Manchmal wünschte sie sich auch einen so schmucken Verehrer.
    »Ist dir Ellie heute zufällig schon begegnet?«
    »Nein«, erwiderte er etwas bekümmert. »Dafür hab ich vorhin ihre Enkelinnen getroffen; Lucy und ihre Cousine aus Chicago.«
    Hm, Lucy würde so einiges zu erklären haben. Aber dass die Cousine aus Chicago gar keine Cousine war, behielt Frida für sich. Sie wollte Hershel nicht verwirren.
    »Ach, Frida, da ich dich gerade allein erwische … Ich will schon länger mal mit dir reden, weil du doch schließlich Ellies engste Freundin bist.«
    Frida hielt unwillkürlich die Luft an. Wusste er womöglich etwas, das sie nicht wusste?

    Sie zwang sich, ruhig Blut zu bewahren. »Worum geht es denn, Hershel?«
    »Also, ich weiß ja nicht, ob es dir aufgefallen ist, aber ich fühle mich schon seit geraumer Zeit zu Ellie hingezogen. Ich würde sie gern zu einem Konzert einladen. Ich habe doch ein Kartenabonnement im Kimmel Center, und dort stehen in nächster Zeit einige großartige Konzerte auf dem Programm.«
    »Oh, da musst du sie schon selber fragen«, wehrte

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