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Wuensch dir was

Wuensch dir was

Titel: Wuensch dir was Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adena Halpern Ursula C Sturm
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kurz darauf mit Torten beladen zurückgekommen, also habe ich sie raufgehen lassen.«
    »SIE HABEN EINE WILDFREMDE IN DIE WOHNUNG MEINER MUTTER GELASSEN?!«, bellte Barbara.
    »Na, sie war doch vorher auch schon da drin«, wandte Ken ruhig ein. »Ich habe sie ja rausgehen sehen. Sie ist Ihrer Tochter wie aus dem Gesicht geschnitten. Und gleich darauf kam sie mit drei Tortenschachteln wieder. Sie ist harmlos. Auf meine Menschenkenntnis ist Verlass.«

    »Tja, Ihre Menschenkenntnis hat versagt! Diese junge Frau ist keineswegs mit mir oder meiner Mutter verwandt! Sie ist eine Betrügerin, und wie es aussieht, hat sie auch etwas damit zu tun, dass meine Mutter offenbar verschwunden ist.«
    Frida wurde schwarz vor Augen. Sie sank auf die Couch und beugte sich vornüber, die Ellbogen aufgestützt, so dass sich ihr Kopf zwischen den Knien befand – zumindest so halb; ganz schaffte sie es nicht.
    »Hören Sie, falls Mrs. Jerome etwas passiert sein sollte, tut mir das sehr leid, ich finde sie nämlich sehr sympathisch. Aber es bestand für mich kein Grund zu der Annahme, dass diese junge Frau nicht mit Mrs. Jerome verwandt ist, wie sie es behauptet hat, zumal sie das Haus später gemeinsam mit Ihrer Tochter verlassen hat.«
    Barbara sah auf die Uhr.
    »Im Moment muss ich die Sache wohl auf sich beruhen lassen, aber das wird noch ein Nachspiel haben, Ken, darauf können Sie Gift nehmen. Eine letzte Frage habe ich noch – und zwar eine sehr wichtige: Wann sind Lucy und diese Frau gegangen?«
    »Oh, das ist jetzt gut eine Stunde her … oder, nein, eher zwei.«
    »Die sind längst über alle Berge«, ließ Frida verlauten, die nach wie vor vornübergebeugt auf dem Sofa kauerte.
    »Frida, wir sehen gleich mal nach, ob etwas aus Moms Wohnung gestohlen wurde.«

    Barbara drehte sich zu Ken um.
    »Ken, die Schlüssel, bitte.«
    »Äh, Mrs. Sustamorn, im Prinzip darf ich …«
    »KEN!«
    Ken sprang auf und holte Mrs. Jeromes Ersatzschlüssel aus dem Kästchen.
    »Komm mit, Frida.« Barbara stampfte zum Aufzug, Frida schlich hinterher.
    »Ich dachte, du hast einen Schlüssel zur Wohnung deiner Mutter?«, sagte Frida, als sich die Aufzugtüren hinter ihnen geschlossen hatten.
    »NATÜRLICH HABE ICH EINEN SCHLÜSSEL ZUR WOHNUNG MEINER MUTTER; ABER GLAUBST DU WIRKLICH, ICH VERTRAUE DEN ERSATZSCHLÜSSEL WEITERHIN DIESEM VERTROTTELTEN PORTIER AN?«
    »Oh. Da hast du wohl Recht.« Frida nickte.
    Barbaras Gezeter war in der Lobby laut und vernehmlich zu hören, doch Ken war es inzwischen völlig egal, wenn er gefeuert wurde.
    Barbara zog ihr zeltartiges schwarzes Top zurecht und strich sich über die Frisur. Erst jetzt registrierte sie Fridas rosaroten Trainingsanzug.
    »Was hast du da überhaupt an?«
    »Ich weiß auch nicht, was ich mir dabei gedacht habe«, murmelte Frida und fragte sich, ob das die richtige Antwort gewesen war.
    Barbara erwiderte nichts, sondern starrte schweigend
auf die Anzeige, auf der die Nummern der Stockwerke aufleuchteten, während sie hinauffuhren.
    Das Erste, das ihr in der Wohnung ihrer Mutter auffiel – abgesehen davon, dass der Spiegel aus Paris schief an der Wand neben der Tür hing -, waren die Torten auf dem Esszimmertisch.
    »Widerlich.« Barbara rümpfte die Nase und trug eine nach der anderen in die Küche. Ehe sie die letzte im Mülleimer versenkte, sah sie sich nach Frida um. Mist. Sie wurde beobachtet. Barbara liebte die Torten aus dem Swiss Pastry Shop. Sie hatte sich unmittelbar vor Fridas Anruf vorhin über die Reste der Torte hermachen wollen, die sie gestern nach der Party nach Hause mitgenommen hatte. Na gut, dann begann sie eben heute endlich mit ihrer Diät, wie sie es vorgehabt hatte.
    »Frida, sieh dich ein bisschen um und sag mir Bescheid, wenn etwas fehlt«, befahl sie.
    Frida tat wie geheißen.
    »Oh, nein!«, ertönte gleich darauf ihre Stimme aus dem Wohnzimmer. Barbara eilte herbei und wischte sich Schokoladenglasur von den Fingern. Hatte sie etwa von der letzten Torte genascht, ehe sie sie entsorgt hatte?
    »Was ist los, Frida?«
    »Ellies teure Vase aus der Toskana steht nicht an ihrem Platz, sondern auf Ellies Ledersessel! Vielleicht wollte sich Ellie damit verteidigen. Womöglich lag sie vorhin, als ich hier war, gefesselt im Schlafzimmer!«

    Barbara verdrehte die Augen. »Vielleicht hat Mom die Vase auch bloß abgestaubt.«
    Dann stürmte sie ins Schlafzimmer. »Die Perlen meiner Großmutter!«, erinnerte sie sich plötzlich.
    Frida trat an Ellies Stutzflügel, auf dem so gut

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