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Wuensch dir was

Wuensch dir was

Titel: Wuensch dir was Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adena Halpern Ursula C Sturm
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deinem Blutzuckerspiegel?«
    »Vergiss meinen Blutzuckerspiegel.«
    »Meinetwegen. Mom hat normalerweise immer Cracker und Käsewürfel vorrätig, das reicht mir.«
    »Gute Idee.«
    Während Barbara in die Küche ging, trat Frida vor den Spiegel neben der Wohnungstür, um ihre Frisur in Ordnung zu bringen. Was wusste jemand wie Barbara, der immer bloß Schwarz trug, schon über Stil? Dieses rosa Ensemble war richtig schick, und bequem obendrein.

    »Bist du so weit, Barbara?«, rief Frida.
    »Ich komm ja schon«, tönte es gereizt aus der Küche. »So, hier.« Barbara reichte Frida je eine Packung Käsewürfel und Cracker und verstaute den Rest in ihrer eigenen Tasche.
    »Barbara?«
    »Was ist denn noch? Gehen wir«, drängte Barbara.
    »Ich dachte, du hättest die Torten weggeworfen.«
    »Hab ich ja auch. Los, los.«
    »Es … Es sieht aber so aus, als hättest du Tortencreme auf der Lippe.«
    »Das ist Butter«, erwiderte Barbara ungehalten und wischte sich über den Mund. »Der Kühlschrank gehört dringend geputzt, aber du weißt ja, was für ein Ferkel Mom ist.«
    Zugegeben, es war nicht ratsam, sich mit Barbara anzulegen. Aber manchmal konnte Frida einfach nicht widerstehen und musste sie zumindest ein klein wenig piesacken.
    »Okay.« Barbara schnappte sich ihren Schlüsselbund. »Es kann losgehen.«
    Sie traten in den Korridor hinaus, und Barbara zog die Tür hinter sich zu und rüttelte am Knauf, um sicherzugehen, dass sie geschlossen war. Dann sperrte sie alle drei Schlösser an der Tür ab, rüttelte sicherheitshalber noch einmal am Knauf und warf den Schlüsselbund in ihre Handtasche. Als sie sich zu Frida umdrehte, sah diese sie kleinlaut an.

    »Was ist denn jetzt schon wieder, Frida?«, stöhnte Barbara.
    »Ich würde mir gern noch mal die Nase pudern, ehe wir gehen. Was ist, wenn wir unterwegs nirgendwo eine saubere Toilette finden?«
    Barbara grunzte missbilligend und kramte in ihrer riesigen Louis Vuitton nach dem Schlüsselbund.
    »Ach, such du die, ich bin zu fahrig.« Damit drückte sie Frida die Tasche in die Hand.
    Frida spähte hinein und brachte sie mit einem Handgriff zum Vorschein.
    »Musst du nicht auch?«, fragte sie.
    »Ich muss nie«, winkte Barbara ab. »Ich habe eine Blase wie ein Kamel.«
    Frida sperrte die drei Schlösser wieder auf, deponierte Barbaras Tasche sowie ihre Portion Käse und Cracker auf dem Tischchen vor dem Spiegel aus Paris und eilte ins stille Örtchen. Während sie auf der Toilette thronte, ging ihr durch den Kopf, ob und wann sie in den kommenden Stunden die Gelegenheit haben würde, sich irgendwo hinzusetzen.
    »Frida!«, ertönte es von Barbara draußen, worauf Frida zusammenfuhr und ihr Geschäft beendete. Sie betätigte die Spülung und zog, so rasch es ging, Mieder- und Jogginganzughose hoch. Barbara durfte man auf keinen Fall warten lassen.
    »Frida, der Aufzug ist hier!«
    »Ich komme!« Frida hetzte aus dem WC und durch die Wohnung.

    »Nun mach schon!«
    »Bin ja schon da!«, rief Frida. Hinter ihr knallte die Tür ins Schloss.
    Frida erstarrte.
    Barbara, die mit einem Fuß bereits im Aufzug stand, gab den sich schließenden Metalltüren einen Schubs, so dass sie noch einmal auseinanderglitten.
    »Bitte sag jetzt nicht, dass meine Tasche noch in Moms Wohnung liegt.«
    Frida war zum wiederholten Male wie gelähmt vor Angst.
    »Frida, bitte sag mir, dass du wenigstens die Schlüssel hast.«
    Frida dachte an den Käse und die Cracker, die noch dort hinter der Tür lagen, neben Barbaras Tasche, und ihr Blutzuckerspiegel sackte in den Keller.
    »MEINE GÜTE, FRIDA, WAS IST NUR LOS MIT DIR? DEINE DUMMHEIT IST MANCHMAL ECHT NICHT AUSZUHALTEN!!«
    Zwanzig Etagen tiefer war Ken gerade dabei, die Einkaufstüten von Mrs. Kristiansen in den anderen Aufzug zu stellen, als plötzlich Barbara Sustamorns wütendes Gezeter durch den Liftschacht bis ins Foyer drang.
    Mrs. Kristiansen erstarrte. »Was war das?«, stieß sie mit weit aufgerissenen Augen hervor.
    Ken zuckte die Achseln.
    »Ach, Mrs. Jeromes Tochter Barbara ist oben.«
    »Ah.« Mrs. Kristiansen nickte wissend. »Wie gut,
dass sie immer nur zu Besuch kommt. Stellen Sie sich mal vor, diese Frau würde hier wohnen!«
    Ken gluckste. »Tja, Glück gehabt, was?«
    »Sie sagen es«, pflichtete Mrs. Kristiansen ihm bei und drückte ihm fünf Dollar Trinkgeld in die Hand.

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen
    L ucy und ich hopsten wie Schulmädchen die Chestnut Street entlang. Eigentlich wollte Lucy gar nicht hopsen,

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