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Wuensch dir was

Wuensch dir was

Titel: Wuensch dir was Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adena Halpern Ursula C Sturm
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Kleinigkeiten. Wenn wir uns zum Beispiel ohne dich zum Mittagessen getroffen haben, hat er oft ein extra Dessert bestellt und gesagt: ›Das bringe ich deiner Großmutter mit‹. Oder wenn ich an seinem Autoradio herumgefummelt habe, hat er mich immer ermahnt, die Sender nicht zu verstellen, die du gern hörst. Und er hat oft erwähnt, wie schön er dich findet. ›Grandmom ist die schönste Frau der Welt.‹«
    »Tja, ich hab mir Mühe gegeben für ihn«, murmelte ich, weil ich nicht recht wusste, was ich sonst sagen sollte. Sie müssen das verstehen. Wenn ich Lucy anvertraut hätte, wie ich wirklich für Howard empfand, hätte sie es nicht nachvollziehen können.
    »Das war vermutlich gar nicht nötig«, erwiderte sie. »Ich glaube, er hat auch deine innere Schönheit gemeint.«
    Ich schnaubte. »Nein, das glaube ich kaum.«
    »Meinst du etwa, er wusste nicht zu schätzen, was für ein wunderbarer Mensch du bist? Sag bloß, dir ist nie aufgefallen, wie verliebt er in dich war.«
    Plötzlich wirbelten unzählige Erinnerungen an Howard in meinem Kopf umher. Kleine Details, wie Lucy sie eben aufgezählt hatte. Dass er zum Beispiel jeden Morgen nach dem Aufstehen frisch gepressten Orangensaft
für mich gemacht und die Kaffeemaschine eingeschaltet hatte. Er wäre nie auf die Idee gekommen, das Bett zu machen oder mal eine Windel zu wechseln, aber er achtete darauf, dass ich morgens meine Portion Vitamine bekam. Meiner Gesundheit galt sein größtes Augenmerk. Er hielt mir stets die Autotür auf, ohne Ausnahme, und er hatte immer Angst, mir könnte nicht warm genug sein (ich fror tatsächlich ständig). Sicherheitshalber hatte er immer eins meiner Schultertücher auf der Rückbank seines Wagens liegen. Wenn wir uns abends ins Bett legten, brachte er mir meine Augenmaske, ohne die ich nicht schlafen konnte. Doch daran wollte ich heute Abend nicht denken. Ich würde die schönen Erinnerungen verdrängen und an das denken, was wirklich in mir vorgegangen war. Ich würde daran denken, wie Howard wirklich gewesen war, wie ich ihn gekannt hatte. Ich würde mir keine Gewissensbisse einreden lassen, nicht jetzt. Ich wette, Howard hatte kein schlechtes Gewissen, wenn er mich betrog.
    »Ach, zum Teufel mit dir!«, schimpfte ich.
    »Was ist denn?« Sie lachte.
    Ich brach in Tränen aus.
    »Entschuldige«, murmelte sie und schloss mich in die Arme.
    »Das Leben ist eben nicht perfekt«, winkte ich ab. »Abgesehen vom heutigen Tag. Der heutige Abend wird perfekt.«
    Sie lächelte. »Wollen wir’s hoffen.«

    »Regel Nummer viertausendzwei – und die ist sehr wichtig, also schreib sie dir hinter die Ohren.«
    »Ich höre.«
    »Hör nie auf, dir neues Wissen anzueignen.«
    »Was denn zum Beispiel?«
    »Ganz egal, was. Sieh einfach zu, dass du nicht einrostest, dass du immer wieder etwas Neues ausprobierst, auch wenn du keine Lust dazu hast.«
    »Okay. Ich werd’s mir hinter die Ohren schreiben. Neues ausprobieren.«
    »Auch wenn du gar nicht willst.«
    »Versprochen.«
    Ich sah mich suchend nach meiner Tasche um, dann trat ich vor den Spiegel aus Paris.
    »Na, wie sehen wir aus?«
    »Sagenhaft.« Lucy gesellte sich zu mir und ergriff meine Hand.
    Ich tätschelte mein Haar.
    »Bist du bereit für den Abend deines Lebens?«, fragte Lucy.
    Ich spähte in meine Handtasche. »Das Geld aus meiner Wäscheschublade habe ich eingesteckt, oder?«
    »Ja, ich hab dir dabei zugesehen.« Im selben Augenblick hatte ich die Scheine entdeckt. »Okay. Bist du so weit?«, fragte sie erneut.
    »Jawohl! Lassen wir’s krachen!«, johlte ich.
    »Wo hast du denn das aufgeschnappt?«
    »Ich bin alt, aber nicht taub, Lucy.«
    Sie öffnete die Tür, und wir traten in den Korridor.

    »Ach, noch etwas.« Ich hakte mich bei ihr unter.
    »Ja?«
    »Wie heißt der Knabe, mit dem ich heute Abend ausgehe?«
    »Zach.«
    »Zachary.« Ich lächelte.

Die Odyssee geht weiter
    I hr habt euch verlaufen? Wie denn, ihr wart doch keine zwei Straßen weiter!« Officer Bea Fairholm schüttelte lachend den Kopf. Frida zuckte die Achseln. »Ich komme sonst nie in diese Gegend.«
    »Aber Sie wohnen nur vier Blocks entfernt von hier!« Wieder lachte die Polizistin.
    »Hör mal, Bea, uns ist klar, wie albern das klingt. Wir haben einen völlig verrückten Tag hinter uns. Erst verschwindet meine Mutter, dann stehen wir beide plötzlich ohne Schlüssel und ohne Handtasche da. Keine Papiere, kein Geld, kein Handy.«
    »Wir wissen wirklich nicht mehr ein noch aus. Wäre es vielleicht

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