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Wuensch dir was

Wuensch dir was

Titel: Wuensch dir was Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adena Halpern Ursula C Sturm
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möglich, dass wir von einem Streifenwagen zum Rittenhouse Square gefahren werden, wenn wir den Raubüberfall zu Protokoll gegeben haben?«, flehte Frida. »Ich werde den Portier einfach bitten, den Schlüsseldienst kommen zu lassen.«
    Bea musterte Barbara abschätzig. Barbara war schon in der High School ein Loser gewesen, und das war sie heute noch.

    »Der Kerl, der euch beraubt hat, ist also in südlicher Richtung davongelaufen?«, fragte sie.
    »Genau«, bestätigte Barbara.
    »Okay«, sagte Bea. »Sobald wir die Formalitäten erledigt haben, wird euch ein Kollege nach Hause fahren.«
    »Danke vielmals.« Frida seufzte. »Und könnte ich wohl eine Tasse Kaffee bekommen?«
    »Tut mir leid, die Kaffeemaschine hat vorhin den Geist aufgegeben«, erwiderte Bea. »Gleich nachdem ihr gegangen seid.«
    Frida sank auf den Stuhl vor Beas Schreibtisch. Sie hätte auf der Stelle einschlafen können.
    »Vielen Dank für deine Hilfe, Bea«, murmelte Barbara.
    »Dir ist doch klar, dass ich längst nicht so hilfsbereit wäre, wenn das nicht zu meinen Pflichten gehören würde.«
    Barbara starrte sie an, unfähig, ein Wort zu sagen.
    »Ja«, brachte sie schließlich leise heraus.
    »Wie gesagt, die Sache mit deiner Mutter tut mir leid. Kommt wieder her, falls sie bis morgen nicht aufgetaucht ist, dann leiten wir die Suche nach ihr ein.«
    »Ist gut. Danke, Bea.«
    Als Barbara endlich sämtliche Details zu dem Raubüberfall in das entsprechende Formular eingetragen hatte, schnarchte Frida. Bea rief zwei Polizisten und trug ihnen auf, Frida und Barbara an der gewünschten Adresse abzuliefern.

    »Tante Frida.« Barbara schüttelte sie.
    »Ich gehe keine zehn Schritte mehr«, brummte Frida mit geschlossenen Lidern.
    »Wir fahren nach Hause«, informierte Barbara sie. Als die beiden Polizisten sie rechts und links unter den Armen packten und hochhoben, schlug Frida widerwillig die Augen auf und stöhnte.
    »Ihr müsst euch ja ganz schön verausgabt haben«, bemerkte Bea, zu Barbara gewandt.
    »Pfff. Alles in allem ist sie ganze neun Blocks gelaufen«, erwiderte Barbara.
    »Wenn du Glück hast, ist deine Mutter inzwischen wieder zu Hause und ihr könnt euch morgen den Weg hierher sparen. So läuft das in der Mehrheit der Fälle.«
    »Das hoffe ich«, sagte Barbara. »Ähm … Bea …«
    »Ja?«
    Barbara wusste nicht, wie sie es formulieren sollte. Wie entschuldigt man sich für etwas, das man vor über dreißig Jahren angestellt hat?
    »Ich hoffe, das Leben hat es gut mit dir gemeint«, sagte Barbara. »Und das meine ich ernst.«
    Bea lächelte. Sie wirkte etwas überrascht. »Ja, mir geht es gut. Danke.«
    Um eine dreißig Jahre alte Bürde erleichtert, verließ Barbara mit Frida die Polizeiwache.
    Die beiden Beamten mussten Frida praktisch zum Wagen tragen. Barbara hielt sich die Hand über die Frisur, weil es angefangen hatte zu regnen, doch Frida
war inzwischen alles einerlei; selbst, dass es ihr ins Gesicht regnete.
    »Wohin soll’s denn gehen, meine Damen?«, fragte einer der Polizisten, als sie in den Wagen stiegen.
    »Nach Hause«, brummte Frida.
    »Es ist nur ein paar Straßen weiter. Rittenhouse Square«, fügte Barbara hinzu.
    Dann rief sie: »Nein, warten Sie!« Frida schrak zusammen. »Bringen Sie uns an die Ecke Twelfth und Walnut!«
    Frida schlug die Augen auf. »Was sollen wir dort?«
    »Johnny! Johnny weiß bestimmt, wo Lucy ist. Das ist unsere letzte Hoffnung.«
    »Oh nein, ohne mich. Bringen Sie mich zum Rittenhouse Square«, verlangte Frida.
    »Sag bloß, du gibst meine Mutter auf!«, stieß Barbara hervor.
    »Du bringst mich noch ins Grab!«, schrie Frida. »Ich kann nicht mehr; nicht eine weitere Minute.«
    »Nach allem, was wir durchgemacht haben?«, konterte Barbara. »Hast du vergessen, warum wir uns auf den Weg gemacht haben? Du kommst gefälligst mit!«
    Frida hatte nicht mehr die nötige Kraft, um sich zu wehren.
    »Meinetwegen, ich komme mit, für Ellie. Aber dann gehe ich endgültig nach Hause.«
    »Ecke 12 th Street und Walnut«, befahl Barbara, als säße sie in einem Taxi und nicht in einem Streifenwagen.

    Als sie beim Restaurant ankamen, goss es wie aus Kübeln. Auf der kurzen Strecke vom Auto zum Eingang wurden Barbara und Frida bis auf die Knochen nass.
    Das Lokal war gut besucht. Sie traten ein, und als sie am Tisch eines Pärchens vorbeikamen, lief Frida in Anbetracht des Tellers Pasta, der dort stand, sogleich das Wasser im Mund zusammen.
    »Ich würde glatt einen Fünfer für eine Gabel

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