Wuensche Dir alles

innerlich erfüllt und von anderen geachtet zu werden. Das Gewünschte sollte deshalb nicht unbedingt wie ein Lottogewinn eintreffen, sondern unser Wunsch darf uns ruhig etwas in die Pflicht nehmen.
Wunscherfüllung und innere Erfüllung
    Wünsche, an deren Erfüllung wir bewusst mitgewirkt haben, können uns drei Dinge geben: Geltung in den Augen der anderen, Selbstachtung und innere Erfülltheit. Hierzu jeweils ein Beispiel.
ANERKENNUNG: Jemand wollte einen Garten anlegen, gab sich viel Mühe damit und sah zu, wie allmählich alles wuchs und gedieh. Gleichzeitig wuchs auch sein Ansehen in den Augen der anderen, die seinen Wunsch und sein Engagement mitbekommen hatten.
ANERKENNUNG UND SELBSTACHTUNG: Eine Schülerin von mir, die zwei kleine Kinder hatte, wurde von ihrem Mann verlassen. Ihr war es ganz wichtig, jetzt vor allem für das seelische Wohl ihrer Kinder zu sorgen. Obwohl sie eher ängstlich veranlagt war, stellte sie sich der Situation, nahm die Verantwortung als Herausforderung an und stand nach ein paar Jahren als zuversichtliche Mutter zweier zufriedener Kinder da. Nicht nur von ihren Bekannten wurde sie dafür geachtet, wie sie das Leben meisterte, auch ihre Selbstachtung wuchs, und sie verlor viel von ihrer Ängstlichkeit.
ANERKENNUNG, SELBSTACHTUNG UND ERFÜLLUNG: Eine Bekannte von mir aus einfachen Verhältnissen heiratete einen sehr reichen Mann. Aus tiefstem Herzen wünschte sie sich, ihm alles zu geben und für ihn da zu sein. Sie bekam keine Kinder, hatte Haushaltshilfen und führte ein bequemes Leben. Sie sorgte bestens für ihren Mann, bis sie 50 Jahre alt war. Dann kam es zur Trennung. Ihr aufrichtiger Wunsch, ihrem Mann zu dienen und ihn glücklich zu machen, hatte sich letztlich nicht erfüllt. In der Leere, die folgte, verstand sie, dass es ihr inniger Wunsch blieb, anderen Menschen wirklich zu dienen und sie zu beglücken. Mit dem Geld, das sie bei der Trennung bekam, gründete sie ein kleines Heim für ältere Menschen, die in Lebenskrisen waren und allein dastanden. Es war ein schönes Projekt, das fünf Bewohnern zeitweilig einen Platz und die Möglichkeit gab, sich zu orientieren und ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Die Frau gewann die Achtung aller für ihren Umgang mit der Krise, ihr Selbstwertgefühl wuchs – und vor allem konnte sie ihren ursprünglichen Wunsch, für andere da zu sein und sie glücklich zu machen, verwirklichen. In dieser neuen Rolle fand sie innere Erfüllung.
    Entscheidend bei allen Beispielen ist, dass die Menschen nicht nur aktiv blieben, sondern für sich und manchmal auch für andere Verantwortung übernahmen. Durch die Übernahme der Verantwortung gewannen sie mehr Selbstachtung, innere Stärke und fanden einen tieferen Sinn in ihrem Wunsch. Fest steht: Wir können nicht einfach erwarten, dass unsere Wünsche in Erfüllung gehen. Wir müssen erst mal der Erwartung gerecht werden, die durch das Wünschen entsteht, und diese Erwartung an uns heißt, Verantwortung zu tragen.
Verantwortung und ihr tiefer Sinn
    Wie lernen wir, für unseren Wunsch Verantwortung zu tragen und dadurch dessen wahre Bedeutung zu erkennen? Indem wir die Dinge tun, die erforderlich sind, damit unsere Wünsche erfüllt werden können, stärken wir unsere Selbstachtung. »Erforderlich? Wer fordert das denn?«, wird unsere erste Reaktion sein. Denn wir möchten uns nur ungern von irgendjemandem sagen lassen, was wir zu tun haben. Klar, das ist verständlich. Aber es geht hier gar nicht um die Forderungen von Eltern, Lehrern, Staat oder Moralpredigern. Deren Erwartungen können und dürfen uns völlig gleichgültig sein. Nein, hier geht es nicht um Forderungen anderer, sondern um jene, die unsere eigene Natur an uns stellt.
    Welche »innere Aufgabe« müssen wir also erfüllen, damit unsere Wünsche von Erfolg gekrönt werden? Um diese Frage zu beantworten und das Thema Verantwortung genauer zu betrachten, beschäftigen wir uns in diesem Kapitel mit den folgenden fünf Punkten:
Erkenne, wofür du verantwortlich bist!
Verantwortung zu tragen, ist schön!
Die Verantwortung zeigt dir deine Bestimmung!
Du bist nicht allein auf der Welt!
Das Glück des Gebens
Erkenne, wofür du verantwortlich bist!
    Klären wir zunächst, was mit dieser eigenen Natur gemeint ist, die uns – einem Instinkt gleich – sagt, wo unsere Verantwortung liegt. Es gibt im Grunde nur eine Natur und keine getrennte »eigene« Natur. Unsere eigene Natur ist Teil der Gesamtnatur aller Menschen und Wesen. Diese